Wilde zweite Halbzeit – Punkteteilung im Stadtderby
Fortuna-Coach Markus von Ahlen kehrte im Vergleich zum Münster-Spiel zu einer Viererkette zurück. Dominik Lanius bildete dabei die Innenverteidigung mit Jonas Scholz, Jan-Luca Rumpf rotierte auf die Bank. In der Offensive kam Jules Schwadorf zu seinem Startelfdebüt.
Mark Zimmermann, Trainer der U21 des 1. FC Köln, schickte mit Toptorschützen Maximilian Schmid und in der ersten Elf ins Spiel. Er ersetzte Thomas Kraus, der nicht im Kader stand. Ansonsten vertraute Zimmermann auf dieselbe Startformation wie am vergangenen Spieltag gegen den SV Straelen.
Fortuna Köln startete sehr agil und mit viel Zug und Drang zum gegnerischen Tor. Gleich in der zweiten Minute prüfte Stipe Batarilo Gäste-Keeper Jonas Urbig, der seine Sache gut machte. FC-Toptorschütze Maximilian Schmid war sehr bemüht, kam selbst nur selten in Abschlusspositionen, konnte gleich zu Beginn Tim Giesen in Szene setzen, der in höchster Not von Jonas Scholz abgegrätscht wurde (5.). Dies war die gefährlichste und gleichzeitig einzige nennenswerte Aktion der Jungböcke im Fortuna-Strafraum im ersten Durchgang.
Es folgte die beste Phase der Hausherren. Mit einer Dreifachchance läuteten die Südstädter den Sturmlauf ein. Zunächst kam Angelo Langer mit einer scharfen Flanke in von links in den Fünfmeterraum. Dort konnte Ex-Fortune Rijad Smajic gegen Lars Lokotsch retten. Direkt im Anschluss musste Leon Schneider gegen Dustin Willms klären. Die dritte und beste Chance dieser Aktion hatte wieder Lokotsch nach erneuter Flanke von links. Der Mittelstürmer kam am langen Pfosten per Kopf an die Kugel, konnte aber nicht den nötigen Druck aufbringen und setzte den Ball drüber (8.).
Nur drei Minuten später wieder zwei Abschlüsse direkt hintereinander. Erst konnte sich Langer, nach Stellungsfehler Henning, durchsetzen, wurde beim Abschluss allerdings geblockt. Den Abpraller schnappte sich Willms und schoss aufs Tor. Urbig, erst mit einer kleinen Unsicherheit, konnte dann den Ball aber entschärfen (11.). Arnold Budimbu konnte sich mit viel Tempo in der Folge immer wieder über rechts durchsetzen, wurde meist aber vor dem letzten Pass geblockt (35.). Vor der Halbzeit kamen noch einmal Willms und Adrian Stanilewicz zum Abschluss, ohne Urbig und das FC-Tor allerdings ernsthaft zu gefährden. So ging es mit einem deutlichen Übergewicht der Fortunen – aber torlos – in die Halbzeit.
Der zweite Durchgang sollte ein absolutes Kontrastprogramm bieten. Der FC kam mit viel Schwung aus der Kabine und erzielte quasi mit dem ersten Schuss auf das Tor von André Weis die Führung. Georg Strauch spielte von links eine lange Flanke an den Fünfmeterraum, wo sich Stürmer Joshua Schwirten davonstahl und zur Gästeführung einnickte (48.).
Die Hausherren schüttelten sich kurz und kamen nur zehn Minuten später zum verdienten Ausgleichstreffer. Der Sekunden zuvor eingewechselte Sascha Marquet spielte von der Mittellinie einen perfekt getimten Steckpass auf Willms, der schneller als Schneider war, freistehend vor Urbig aber am glänzend parierenden FC-Schlussmann scheiterte. Den Abpraller konnte Lokotsch aus sehr spitzem Winkel dann doch noch verwerten. Das Spiel war wieder offen.
Die über 2.100 Zuschauer im Südstadion hatten keine Zeit zum Durchatmen, weil das nächste Tor nicht lange auf sich warten ließ. Zunächst wechselte Zimmermann zwei Mal und brachte Jeremy Mekoma und Philipp Wydra. Diese beiden waren es auch, die in Co-Produktion die erneute FC-Führung herstellten. Mekoma konnte den Ball rechts im Strafraum behaupten und sah den gut postierten Wydra. Der Österreicher musste nur noch den Schlappen hinhalten und den Ball ins lange Eck legen (63.). Die Geißböcke zeigten sich sehr effektiv und lagen nun mit 2:1 in Front.
Die Hausherren liefen wieder einem Rückstand hinterher, der sich zwei Mal nicht wirklich angebahnt hatte. Trotzdem kamen die Fortunen ein zweites Mal zurück. Willms vernaschte Ricardo-Oliver Henning mit einem Beinschuss auf links, dribbelte in den Strafraum, ließ Smajic an der Grundlinie stehen und spielte auf Lokotsch. In perfekter Mittelstürmer-Manier spitzelte Lokotsch den Ball an Urbig vorbei in die Maschen (77.).
Die letzten zehn Minuten gestalteten sich für den FC äußerst schwierig, nachdem Wydra nach einem Ellenbogenschlag gegen Langer mit einer glatten Roten Karte vom Platz flog (80.). Dies änderte nichts am Ergebnis, so dass das Kölner Stadtderby mit einem 2:2-Unentschieden endete.
Für die Fortuna geht es bereits am kommenden Sonntag, 13. November, 15 Uhr, mit dem Mittelrheinpokalspiel beim FC Hürth weiter.