Spielberichte

Niederlage im Finale

„Alle in Weiß nach Höhenberg“ lautete das Motto des Finaltages unter allen Fortunen. Für richtige Derbyatmosphäre sorgten die Fortunen bereits einiges Stunden vor dem Anpfiff beim Fanmarsch. Unter lautstarkem Fangesang marschierten mehr als tausend Fans bis zum Austragungsort des Bitburger-Pokalfinales, dem Sportpark Höhenberg. Die weiße Wand auf der Gegengerade sorgte durch die Stimmung für eine Heimspielatmosphäre auf der Schääl Sick.

Die Partie wurde von Schiedsrichter Marc Jäger pünktlich um 16:15 Uhr angepfiffen. Dass beide Mannschaften das Spielgeschehen zu Gunsten ihrer Richtung bestimmen wollten, führte auch direkt zu Torraumszenen auf beiden Seiten. Bereits nach drei Minuten parierte Weis das erste Mal sehenswert, nachdem er einen Torschuss von Siebert mit seinen hochgerissenen Fäusten zum Eckball klärte. Kurz darauf zeigte sich auch die Fortuna das erste Mal gefährlich im Strafraum des Gegners. Najar glänzte mit einer gefühlvollen Ballannahme im Sechzehner, Torhüter Moritz konnte seinen quer gelegten Pass in die Mitte in Richtung Dieckmann abwehren, sein Abschluss aus Sechzehnerhöhe rutschte ihm allerdings über den Spann, sodass der Schuss nicht gefährlich aufs Tor kam (6. Minute). Als Demaj im gegnerischen Strafraum zu Boden fiel, wurde es das erste Mal hitzig auf dem Platz. Najar schickte mit einem Flachpass Demaj, ein Viktorianer bekam noch einen Fuß dazwischen, traf aber wohl auch Demaj, der zunächst mit Schmerzen im Sechzehner liegen blieb. Es ertönte kein Pfiff und Demaj konnte zunächst unverletzt weiterspielen (9. Minute). Nachdem die erste Viertelstunde gespielt war, nahm Fortuna das Heft immer mehr in die Hand. Dennoch mussten die Südstädter bereits in der Anfangsphase den ersten Rückschlag hinnehmen: Ein Abwehrspieler der Viktoria rasselt bei einem Klärungsversuch mit Najar zusammen, für den Offensivmann der Fortuna war dies leider die letzte Aktion der Partie, da er nach der Behandlung an der Seitenlinie in der 15. Minute doch ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Mike Owusu in die Partie. Durch kleinere Ungenauigkeiten im Aufbauspiel der Viktoria brachten sich die Gegner immer mal wieder in unnötige brenzliche Situation, wie beispielsweise ein Rückpass ins Toraus oder eine Hereingabe, die durch die gesamte Verteidigung der Viktoria durchrutschte. Bislang konnten die Fortunen solche Momente nicht für sich ausnutzen. Dennoch zeigte die Fortuna, dass sie sich keinesfalls vor dem Drittligisten verstecken wollte. So tunnelte Försterling beispielsweise seinen Gegner im eigenen Strafraum, bevor Marquet ihm den Doppelpass mit der Hacke zurückspielte. An Selbstvertrauen fehlte es an diesem Tag definitiv nicht. Trotz des engagierten Auftritts kassierte die Fortuna nach 29 Minuten den 0:1-Rückstand. Buballa leitete auf der linken Seite die Offensivaktion ein und hatte das Auge für seinen Mitspieler, der aus zentraler Position flach ins untere rechte Eck einnetzte. Das Gegentor brachte die Fortuna aber nicht aus ihrem Spiel und zeigte weiterhin schöne Kombinationen über mehrere Stationen. Zu nennenswerten Torchancen brachte es die Viktoria dennoch öfters. Dass die Fortuna zur Halbzeit nicht mit 0:2 zurücklag, lag zunächst am linken Torpfosten, an dem Buballa scheiterte. Kurz darauf war es wiederholt der Ex-Viktorianer Weis, der einen Schuss im Flug vor dem Einschlag ins lange Eck parierte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff zeigte sich die Fortuna nochmals gefährlich vorm gegnerischen Tor. Lanius kam innerhalb weniger Sekunden zwei Mal zum Kopfball, beide Male blieb Torwart Nicolas Sieger des Duells und sicherte seiner Mannschaft damit den Halbzeitführungsstand.

Cheftrainer Ende nahm in der Halbzeitpause keinen Wechsel vor und schickte die gleiche Elf wieder auf das Feld. Dass die Jungs sich was vorgenommen hatten, bewiesen die ersten Minuten nach Wiederanpfiff, in denen die Fortuna zwei Eckbälle rausholte. Der von Kegel getretene Standard ließ schon alle Fans der Fortuna aufspringen, aber Demaj schob die Kugel am zweiten Pfosten freistehend ans Aluminium (48. Minute). Der Wille das Spiel zu drehen war den Fortunen in jeder Aktion anzumerken. Aggressives Anlaufen führte zu Fehlern beim Gegner und wichtige Zweikämpfe gewannen zu diesem Zeitpunkt ausschließlich die Südstädter. Insbesondere die Innenverteidiger Lanius und Fünger sorgten dafür, dass die Viktoria kaum Torgefahr ausstrahlte zu Beginn der zweiten Halbzeit. Auf der anderen Seite verpasste Owusu eine riesige Chance, als er die gut getimte Flanke von Rumpf über seinen Kopf rauschen ließ. Der mutmachende Auftritt und die damit aufkommende Euphorie der Fortunen wurde jedoch gebremst, da Viktoria plötzlich wie aus dem Nichts auf 0:2 erhöhte. Der in der Halbzeit eingewechselte Amyn ließ Keeper Weis chancenlos und versenkte den Ball per Kopf im Tor. Ende reagierte, indem er Poggenberg und Hölscher brachte. Rumpf und Kegel verließen dafür den Platz. Auch Owusu, der den verletzten Najar ersetzte, musste für den zum Stürmer umfunktionieren Löhden weichen (67. Minute). Durch die Erhöhung der Führung konzentrierte sich die Viktoria vermehrt auf die Defensivarbeit. Immer wieder musste das Spiel für kurze Zeit unterbrochen werden, weil die gegnerischen Spieler bei regelkonformen Zweikämpfen mit Schmerzen zu Boden gingen. Nicht nur die Akteure auf dem Feld ließen sich von Emotionen leiten, auch Viktoria-Trainer Olaf Janßen legte sich mit der Fortuna-Bank an und sah folglich die Gelbe Karte. Für die Schlussoffensive stand neben Löhden nun auch Lanius im Sturm. Der für Försterling eingewechselte Dej übernahm für ihn die Aufgaben in der Defensive. Für Fortuna gab es jetzt nur noch einen Weg, nämlich nach vorne. Immer wieder brachte Poggenberg den Ball in den Sechzehner. Beinahe hätte seine Hereingabe zum Erfolg geführt. Der direkt angenommene Volley von Demaj ging aber links am Tor vorbei (83. Minute). Die nächste Chance erfolgte direkt darauf. Diesmal war es Marquet, der den Ball zwar am gegnerischen Torwart vorbei schob, dann aber doch noch am Pfosten scheiterte. Das Spiel ereignete sich fast ausschließlich in einer Hälfte, Viktoria stand mit der gesamten Mannschaft in der eigenen Hälfte und ließ der Fortuna somit wenig Platz.

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