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Zwei Teams auf der Suche nach dem Weg - Der Gegnercheck zum VfR Aalen

Am kommenden Samstag treffen zwei Tabellennachbarn aufeinander, die beide auf der Suche nach dem richtigen Weg sind: Während die Fortuna gut spielt, aber dafür zu wenig Punkte holt, sammelte der VfR Aalen zuletzt ein Erfolgserlebnis. Speziell auf der heimischen Ostalb ist die Bilanz der Saison aber noch ausbaufähig. Alles zum Gastspiel der Fortuna in Aalen.

Aktuelle Lage:

Am Sonntag konnte man auf der Ostalb erstmal ein wenig durchatmen: Mit dem 2:1 in Zwickau gelang dem VfR Aalen nach vier Anläufen der erste Auswärtssieg der Saison. Es waren zugleich drei Punkte, die den VfR im Tabellenkeller etwas verschnaufen ließen. So richtige dürfte man sich aber immer noch nicht im klaren sein, wie dieses erste Saisonviertel zu bewerten ist: Fünf Punkte daheim - fünf Zähler auswärts: Aalen ist noch in der Findungsphase. Drei Jahre lange führte Peter Vollmann die Aalener mit stoischer Ruhe durch die 3. Liga. Nachdem der Rekordtrainer der Liga im Sommer ging, versucht der 38-Jährige Argirios Giannikis nun seine Erfahrungen im Profifußball zu machen. Doch nicht nur auf dem Trainerstuhl hat sich das Gesicht verändert. Auch die Mannschaft ist besetzt mit neuen Köpfen, nachdem langjährige Leistungsträger wie Preißinger, Welzmüller, Müller, Vasiliadis oder Wegkamp den Verein verlassen haben. Dafür holte man mit Fennell und Funk drittligaerfahrene Akteure für das Zentrum. Garniert wurden die beiden mit jungen Akteuren wie Sarr, Sessa oder Ristl, die ähnlich wie Preißinger oder Vasiliadis in der letzten Saison über Aalen den Sprung in die 3. Liga oder höher schaffen wollen.

Ausbaufähige Heimbilanz

Nach einem vielversprechenden Start in die letzte Saison war der VfR Aalen ein Mannschaft im klassischen Mittelfeld. 50 Punkte holte man insgesamt und hatte zu keiner Zeit ernsthafte Abstiegssorgen, auch wenn der Traum vom Aufstieg ausblieb. Nun tut man sich auf der Ostalb schwerer damit, den Saisonstart zu bewerten. Dabei drückt der Schuh wohl am ehesten daheim: Erst fünf Punkte holte man aus den ersten fünf Spielen. Dabei kassierte Aalen schon 12 Gegentore - kein anderes Team kassierte mehr Gegentore daheim. In der letzten Saison sammelte Aalen zu Hause 35 seiner 50 Zähler und legte damit den Grundstein für eine sorgenfreie Saison. Dieses Jahr sucht man noch nach seiner Heimspielform: Zwar konnte man zu Hause gegen Würzburg gewinnen und fegte auch Münster mit 4:1 von der Ostalb. Allerdings setzte es auch schon drei Heimniederlagen. Kurios dabei: Nach jeder Heimniederlage gewann Aalen das anschließende Heimspiel. Das letzte Spiel vor eigenem Publikum verlor der VfR mit 1:3 gegen den Karlsruher SC.

Suche nach dem Offensiv-Defensiv-Mix

Spiele des VfR sind bislang durchaus unterhaltsam: 31 Tore fielen bei Aalener Beteiligung - die Mehrzahl jedoch gegen den kommenden Fortuna-Gegner. So hat man den richtigen Mix zwischen Offensive und Defensive wohl noch nicht final gefunden. In fünf von zehn Spielen hat man diese Saison schon mindestens zwei Gegentore kassiert. Speziell die 1:4-Heimpleite gegen 1860 München schlägt da ins Kontor. Dabei hat man auch schon in unterschiedlichsten Defensiv-Konstellationen gespielt - sei es mit Geyer im defensiven Mittelfeld und Fennell als Innenverteidiger oder andersherum. Wohl dem, der wiederrum eine Offensive hat, die jederzeit treffen kann. Dass Matthias Morys mit seinem Tempo immer noch ein Topspieler der Liga ist, dürfte bekannt sein. Der 31-Jährige steht nach zehn Spielen schon wieder bei drei Treffern und drei Vorlagen. Auch Schnellbacher und Bär konnten sich schon in die Torschützenliste eintragen. Sollte sich die Defensive um Keeper und Kapitän Daniel Bernhardt finden, könnte Aalen durchaus schnell aus dem Tabellenkeller klettern. Zu vielversprechend dürften die Offensivqualitäten des VfR sein.

Spieler im Fokus: Nicolas Sessa

Eines der neuen Gesichter in der Aalener Offensive ist Nicolas Sessa: Der 22-Jährige kam im August diesen Jahres von der U23 des VfB Stuttgart nach Aalen. Es ist seine erste Saison in der 3. Liga, nachdem er für die Zweitvertretungen des VfB und der TSG Hoffenheim in der Regionalliga West schon auf Torejagd ging. In 77 Spielen kommt Sessa dabei auf 20 Tore und 13 Assists. Im Schnitt war er somit fast in jedem zweiten Spiel an einem Tor direkt beteiligt. Die Quote hält er bislang auch eine Liga höher: In sechs Partien erzielte der gebürtige Stuttgarter zwei Tore und legte eins auf.
Als Offensivmann hinter der offensiven Dreierreihe hat dribbelstarke Linksfuß 44 Ballkontakte pro Spiel bei einer Passgenauigkeit von 77 %. Zusammem mit Morys, Schnellbacher und Bär bringt Sessa dabei ordentlich Tempo auf den Platz. Sinnbildlich dafür dürfte sein Tor gegen Preußen Münster stehen, als Sessa von hinter der Mittellinie aus los lief bis zum gegnerischen Strafraum, um dann mit einem platzierten Schuss zum zwischenzeitlichen 2:0 zu treffen. Mit seiner unbekümmerten Art dürfte Sessa in Aalen noch für den einen oder anderen Glanzpunkt sorgen, sodass die 3. Liga nicht die Endstation sein muss.
 

Bilanz gegen die Fortuna

Sechs Duelle gab es bislang erst zwischen der Fortuna und dem VfR Aalen, alle fanden sie in der 3. Liga statt. Kurios dabei - es hat alles schon gegeben: Aalener Heimsiege, Kölner Heimsiege, Punkteteilungen in Köln oder Aalen, Aalener Auswärtssiege sowie Fortuna-Siege in Aalen. Der liegt jedoch schon knapp drei Jahre zurück, als die Fortuna im letzten Spiel des Jahres 2015 mit 2:0 durch zwei Tore von Biada gewann. Letzte Saison traf man ebenfalls im Dezember in der Ostalb aufeinander. Damals führte Aalen lange durch ein Tor von Morys, ehe Keita-Ruel in der Schlussphase ausglich.

Fanhinweise

Anpfiff am kommenden Samstag ist um 14 Uhr in der Ostalb Arena (Stadionweg 5 | 73430 Aalen). Die Begegnung wird live bei Telekom Sport übertragen, kann aber auch in unserem Liveticker verfolgt werden, der ab ca. 13:30 Uhr für euch zur Verfügung steht. Auch das Fanradio wird mit vor Ort sein.

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