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"Wir haben alles in der eigenen Hand" - Kevin Rauhut vor dem Spiel gegen den SV Rödinghausen

Morgen erwartet die Fortuna den SV Rödinghausen. Vor dem Spiel spricht Torhüter Kevin Rauhut über die Entwicklung der Mannschaft, seine persönlichen Leistungen, den kommenden Gegner und das Weihnachtsfest.

Kevin, nach der Niederlage in Düsseldorf habt ihr als Team seit sieben Partien nicht mehr verloren. Einen nicht unerheblichen Teil zu der „ohne Niederlagen-Serie“ trägt dazu die aktuelle defensive Stabilität bei. Mit nur drei Gegentreffern aus den letzten sieben Spielen ist das eine beachtliche Leistung. Wie zufrieden bist Du mit der derzeitigen Entwicklung der Mannschaft?

Kevin Rauhut: "Zu Beginn der Saison haben wir mehr Tore geschossen. Da haben wir den kompletten Fokus nach vorn gelegt und in der ein oder anderen Situation die letzten vier ein wenig allein gelassen. Das haben wir in der letzten Zeit angesprochen und auf den Punkt gebracht, wie wichtig es ist, defensiv gut zu stehen. Mittlerweile verteidigen wir mehr als Team. Das sieht man auch ganz klar daran, dass es nun vermehrt zu Situationen kommt, wo ein Flügelspieler oder Stürmer Situationen in der eigenen Box klärt. Da verteidigen wir als Kollektiv und geben insgesamt mehr dafür, das Tor zu verhindern. Denn wir wissen: Wenn wir zu null spielen, gewinnen wir das Spiel, denn wir schießen eigentlich immer ein Tor."

Du kommst in dieser Saison in deinen 16 bereits absolvierten Partien auf acht Spiele mit weißer Weste und hast der Fortuna damit einige Punkte beschert. Wie zufrieden bist du mit Deiner Bilanz und gibt es Spiele, in denen Du denkst, da hätte ich mehr rausholen können?

Rauhut: "Sicherlich gibt es immer Spiele wo man denkt, da hätte man mehr rausholen können. Wenn man die andere Seite der Medaille betrachtet sieht man, dass ich in 16 Spielen 14 Gegentore kassieren musste. Da gab es in der ein oder anderen Partie einen Gegentreffer, der nicht sein musste. Ich bin aber im Allgemeinen der Überzeugung, dass jeder Treffer verhinderbar ist. Wenn da Glück, ein perfekteres Stellungsspiel oder eine bessere Entscheidung eine Rolle spielt, dann ist das halt so. Zudem war ich zu Beginn der Saison noch nicht wirklich in der Situation, dass ich eine hundertprozentige Chance halten musste. Das kam erst im späteren Verlauf der Saison. Dadurch konnte ich dann ein ganz anderes Selbstbewusstsein entwickeln. Das gesamte Trainerteam gibt mir ein gutes Gefühl mit. Wenn ich nun aber darauf schaue, dass ich im Schnitt jedes zweite Spiel die Null halte, kann man damit durchaus zufrieden sein. Nichtsdestotrotz sind es auch 14 Gegentreffer in 16 Spielen und da bedeutet jeder Treffer weniger, auch gleich mehr Punkte - wie in den Spielen in Lippstadt oder gegen Wegberg-Beeck. Das sind die Situationen, die sich jeder auf meiner Position wünscht und die im Verlauf der Saison auch kamen und mein Selbstbewusstsein gestärkt haben. Dadurch geht man in gewisse Situation auch ganz anders rein."

Morgen steht das letzte Spiel des Jahres 2020 an. Zu Gast im Südstadion ist dann der SV Rödinghausen. Auf was für ein Spiel können wir uns dabei freuen und worauf kommt es für die Fortuna an?

Rauhut: "Ich glaube, dass unsere Grundtugenden, die wir uns als Mannschaft erarbeitet haben, sehr vom Kampf geprägt sind. Das heißt nicht, dass wir nur die Bälle hinten rausschlagen. Wenn sich die Leute unsere Spiele zum Beispiel auf sporttotal.tv ansehen sehen sie, dass wir auch wirklich Fußball spielen wollen. Dennoch ist es für uns wichtig, gerade in den ersten Zweikämpfen voll da und wach zu sein, um ein gutes Gefühl für das Spiel zu haben. Mit Rödinghausen ist ein Gegner zu Gast, der sich nach dem etwas schlechteren Saisonstart nun in unserer Schlagweite befindet und einen sehr akribischen Trainer hat, der ein wenig gebraucht hat, aus einer komplett neu zusammengewürfelten Gruppe eine Einheit zu Formen. In der letzten Saison sind sie Meister geworden und haben in dieser Spielzeit mit vielen Abgängen leben müssen. Mit Daniel Flottmann haben sie einen absolut erfahrenen Spieler hinten drin, der über dieselben Tugenden wie wir kommt. Am Ende des Tages wird die Mannschaft, die weniger Fehler macht, mehr Mut hat, mehr Bälle gewinnen will und bereit ist, mehr Wege zu gehen, das Spiel für sich entscheiden. Ich denke, dass wir das sein werden, weil wir eine gute Entwicklung genommen haben und stabiler sind. Wir sind nun auf dem dritten Tabellenplatz und den wollen wir bis zum Beginn der Rückrunde auch festigen, denn wir haben alles in der eigenen Hand."

Die Weihnachtstage stehen vor der Tür und auch Ihr habt ein paar freie Tage bevor es am 04.01 wieder auf dem Platz für Euch zur Sache geht. Auch wenn es dieses Jahr alles ein wenig anders ist als zuvor: Wie verbringst Du die fußballfreie Zeit?

Rauhut: "In diesem Jahr können wir die Familie leider nur begrenzt besuchen. Am 4. Januar geht es für uns wieder mit der Vorbereitung los und jeder weiß, was es bedeutet, wenn wir Spieler uns anstecken würden. Dann folgen zwei Wochen Quarantäne, die wir uns in so einer kurzen Vorbereitung auf den Rückrundenauftakt nicht leisten können. Dementsprechend sind wir uns bewusst, wie wir mit dieser Situation umzugehen haben und werden die Weihnachtsfeierlichkeiten gering halten. Ich werde die Zeit mit meiner eigenen kleinen Familie mit Frau und Kind verbringen und die Zeit nutzen, um mich nach den sehr intensiven letzten Monaten zu erholen. Da gehört auch zu, Rücksicht auf den Vorbereitungsstart zu nehmen, um dann mit der gesamten Mannschaft um die weiteren Punkte kämpfen zu können."

 

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