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"Wir brauchen gegen diesen Gegner 90 gute Minuten" - Trainer Ende vor dem Duell gegen Fortuna Düsseldorf II

Am kommenden Samstag reist die Fortuna nach Düsseldorf. Im Paul-Janes-Stadion steigt um 14 Uhr die Partie gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf. Vor dem Duell mit der Zweitvertretung spricht Trainer Alexander Ende über das Lippstadt-Spiel, den Mut der Mannschaft und das Duell gegen die Fortuna.

Alex, nach einer erfolgreichen 1. Halbzeit und einer Zwei-Tore-Führung hat die Mannschaft am vergangenen Samstag gegen den SV Lippstadt am Ende noch den Dreier aus der Hand gegeben. Wie fällt Deine Spielanalyse aus?

Alexander Ende: „Bei uns ist das Wort Mut ein großes Thema. Gefühlt haben wir gegen Dortmund ein Ticken mutlos angefangen. In dem Moment, wo wir nichts mehr zu verlieren hatten – bei einem 0:2 zur Halbzeit – haben wir den Schalter umgelegt. Ab dem Moment haben wir mutig verteidigt, sind das gewisse Risiko eingegangen. Zu meiner Philosophie und zu der Art und Weise, wie ich Fußball spielen möchte, gehört immer viel Mut und Überzeugung dazu. Gegen Lippstadt war es anders. Psychologisch war es ein 2:0-Führung zur Halbzeit. Was haben wir in der Halbzeit noch zu gewinnen? Nicht mehr sehr viel gegen einen Gegner, den man vielleicht schon auf dem Boden hat. Es war dieser psychologische Moment, dass wir nur noch etwas zu verlieren haben. Dann sind wir mutlos geworden. Wir haben sehr früh die Bälle lang in die Spitze gespielt, nicht mehr nach vorne verteidigt und zu große Abstände gehabt. Im Training sehen wir tagtäglich, dass wir Themen sehr gut machen. Es gilt aber am Ende im Spiel, dann, wenn Druck drauf ist. Dafür braucht man Überzeugung.“

Du hast das Thema Mut angesprochen. Gibt es spezielle Themen, die ihr jetzt nochmal angreift und wie bekommt man Mut wieder in die Mannschaft?

Ende: „Zum einen geht es um einen Spiegel der Situation. Die Jungs waren in der Analyse glaube ich erschrocken, als sie gesehen haben, aus welchen Situationen man sich durch einfache Positionierung, durch einfaches Passspiel hätte befreien können, wo wir aber die lange Option gesucht haben. Die Reflektion und Erkenntnis ist da, dass das nicht das ist, was wir wollen. Das ist ein wichtiges Tool. Das andere ist, das ganze auf den Trainingsplatz zu bringen und das in den Trainingseinheiten einzufordern. Das geht, indem man sie in die Situationen bringt, in denen sie merken, wenn wir diese Überzeugung ins Spiel bringen, dann fühlt sich das gut an und bringt viele Optionen. Daher geht es natürlich auch über gutes Training mit Inhalten, die darauf abzielen.“

Der Gastgeber hätte vor der Halbzeit durch einen Elfmeter verkürzen können, Anton Heinz hat jedoch großes Fairplay bewiesen und beim Schiedsrichter klargestellt, dass Roman Prokoph den Ball gespielt hat. Wie hast du die Situation gesehen?

Ende: „Ich war relativ weit weg. Dennoch war ich mit zu 100 Prozent sicher, dass Roman den Ball gespielt hat. Daher war auch die Emotion direkt da. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass es noch zu dieser Konversation kommt. Ganz großes Kompliment an Anton Heinz. Es ist nicht selbstverständlich. Wir wollen hier selber nach bestimmten Werten agieren. Meine Jungs haben jetzt gemerkt wie positiv sowas ist. Wenn uns ein Schiedsrichter fragt und wir dem Schiedsrichter eine absolut klare Antwort geben können – ich spreche nicht von Kann- oder Hätte-Entscheidungen – dann verlange ich auch von meinen Spielern, dass sie Fair Play zeigen. Aber dafür großen Respekt natürlich.“

Kai Försterling hat sich kurz vor dem Saisonstart verletzt und kämpft sich langsam wieder an die Mannschaft ran. Wie siehst du seine Entwicklung?

Ende: „Kai ist relativ lange ausgefallen und braucht dementsprechend auch einen ganz vernünftigen Aufbau. Er ist auf einem sehr guten Weg, aber bei ihm dürfen wir das Rad nicht überdrehen. Die Frage ist nicht, ob er in einer Woche wieder auf dem Platz, sondern in einem Monat. Wir müssen da langfristiger denken und seine Schritte langsam planen, damit er keinen Rückschlag bekommt. Das, was er auf dem Platz aktuell zeigt, sieht gut aus und macht uns zuversichtlich. Er arbeitet sehr sehr fleißig an seinem Comeback.“

Am kommenden Samstag steht das Duell gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf auf dem Plan. Mit nur einer Saisonniederlage hat sich die Zweitvertretung in der Spitzengruppe festgesetzt. Was müssen die Jungs auf den Platz bringen, um als Sieger vom Platz zu gehen?

Ende: „90 Minuten lang eine starke Leistung – nicht 60, nicht 45. Wir brauchen gegen diesen Gegner 90 gute Minuten. Wir brauchen eine geschlossene Mannschaftsleistung, wo viele Spieler es schaffen, an ihr maximales Potential ran zu kommen. Gegen so einen starken Gegner wird man auch das gewisse Spielglück brauchen. Aber das muss man sich erarbeiten und das wird unser Auftrag sein. Wie unser Gegner personell aufgestellt sein wird, ist ein großes Fragezeichen, da Länderspielpause ist. Sie haben viele Jungprofis, die auch ab und an oben mit dabei sind. Sie hatten jetzt einen Oliver Fink oben im Kader mit dabei. Sie werden am Wochenende sicherlich viele von den Jungs auf dem Platz stehen haben. Deswegen werden wir eine gute Mannschaft, vielleicht durch einige Spieler auch eine erweitert gute Mannschaft als Gegner haben. Je mehr individuelle Klasse auf uns zukommt, desto mehr Kompaktheit und gegenseitiges Unterstützen wird gefragt sein.“

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