Wackler in Wuppertal und tierische Freude im Stadion am Zoo
„Wir sind denkbar ungünstig gestartet mit dem Gegentreffer. Wir hatten viel Ballbesitz, den haben wir in den torungefährlichen Zonen gut genutzt, aber im letzten Drittel waren wir nicht präzise genug. Das 1:1 entstand aus einem tiefen Lauf von Hendrik, diese Wege hätte ich mir öfter gewünscht. In der Halbzeit haben wir verletzungsbedingt auf Viererkette umgestellt. Dann wurden wir auch gefährlicher. Schlussendlich hat der Fehler von Seymour das Spiel gegen uns entschieden. Bis zu dem 2:1 hatte Wuppertal fast gar keine Aktionen. Wir hatten dann auch keine zündenden Ideen mehr. Niederlagen schmerzen immer. Es war klar, dass dies irgendwann mal passiert. Trotzdem war es heute unnötig. Hätten wir es ruhiger und gelassener zu Ende gespielt, wäre es in Konsequenz wohl 1:1 ausgegangen“, sagte Trainer Matthias Mink, der mit einem 3-4-3-System in die Partie startete. Bedingt auch durch die Hereinnahme von Seymour Fünger für den verletzt fehlenden Joshua Eze.
Schon nach drei Minuten führte der WSV. Robin Afamefuna war zu weit weg bei der Flanke von Levin Müller, Max Fischer hatte ebenfalls zuviel Abstand gegenüber dem hinter ihm postierten Timo Bornemann und der köpfte das 1:0. Die Fortuna schüttelte sich kurz und kam nach 25 Minuten zum Ausgleich. Stipe Batarilos Chip in die Tiefe wuchtete Hendrik Mittelstädt kompromisslos in die kurze Ecke zum 1:1.
Zur Pause musste Afamefuna wegen einer Prellung raus. Julias Biada gab seinen Einstand nach der Rückkehr und die Fortuna stellte wieder um auf Viererkette mit Fischer hinten links. „Ich hatte nicht damit gerechnet, schon 45 Minuten zu spielen. Robin hatte aber Probleme und dann hat der Trainer entschieden, mich reinzuwerfen. Ich bin gut ins Spiel gekommen, aber ich bin bei weitem noch nicht bei hundert Prozent“, sagte Biada zu seiner Partie. „Heute hatten wir alle nicht unseren besten Tag. Ich bin weder mit dem Mannschaftsergebnis noch mit dem eigenen Spiel zufrieden. In meinen Augen darfst du hier niemals verlieren. Der Gegner war destruktiv, hat aber gefährlich gekontert. Am Ende ziehen wir uns selbst den Zahn. Wenn du das 2:1 nicht bekommst, gibt es hier keinen Sieger oder wir machen noch den Lucky Punch“, bilanzierte er später.
In der Tat hatte die Fortuna das Geschehen in Abschnitt zwei im Griff und unter anderem verpasste Mittelstädt eine Flanke von Henri Matter in der Mitte nur hauchdünn (59.) und auch Matter hätte wohl die Führung erzielt, wäre er aussichtsreich nicht in allerletzter Sekunde geblockt worden (68.). Doch dann kam Minute 75. Dominik Ernst warf den Einwurf zurück auf Fünger, der legte den Ball aber fatalerweise dem eingewechselten Muhammed Bejdic auf die Füße, der freistehend an Felix Buer vorbei die Kugel zum 2:1 ins lange Eck schlenzte. Das 3:1 durch den Sonntagsschuss von Oktay Dal in der Nachspielzeit war nur noch eine Petitesse.
„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Vor einer Woche waren wir noch Tabellenletzter und standen ein Stück weit unter Druck. Mit den zwei Siegen haben wir uns herausgearbeitet, ich betone gearbeitet. In der Situation geht es auch nicht anders. Wir haben uns punktuell in den letzten Tagen gut verstärkt. Es ist ein Ergebnissport. Ich finde, wir haben drei Traumtore geschossen. Das sollte uns Kraft geben, das haben die Jungs Klasse gemacht“, sagte Wuppertals Coach Rene Klingbeil.
Fortuna: Buer, Fischer, Fünger, Pernot, Ernst (83. Hadouchi), Afamefuna (46. Biada), Batarilo, Stanilewicz, Matter (75. Mika), Budimbu, Mittelstädt (75. Sarpei).
Tore: 1:0 Bornemann (3.), 1:1 Mittelstädt (25.), Bejdic (75.), 3:1 Dal (90.).