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Vor dem Aufbruch in die 2. Bundesliga? - Hansa Rostock im Gegnercheck

Im Duell gegen Hansa Rostock will die Fortuna den 5. Platz zurück erobern. Dabei treffen am Samstag im Südstadion zwei Teams aufeinander, die lange um den Aufstieg spielten, zuletzt aber mit einem Negativlauf abreißen lassen mussten. Der Gegnercheck zum Spiel gegen Hansa.

Aktuelle Lage:

Mit dem Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden schaffte es die Mannschaft von Pavel Dotchev (52) wieder, drei Punkte einzufahren. Zuvor gelang ihnen das acht Spiele lang nicht, da sie davon auch nur in vier Partien einen eigenen Treffer erzielen konnten. Dennoch zogen sie durch den kürzlich eingefahrenen Sieg, an der Fortuna vorbei auf den 5. Platz. Mit der drittbesten Abwehr der Liga und insgesamt 55 Punkten stehen sie nicht zu Unrecht unter den Top 5. Die Hinrunde der Hanseaten glich der rauen Ostsee, sie verlief stark schwankend. Am 4., 10., und 15. Spieltag standen sie auf dem 8. Platz - dazwischen gab es immer wieder kurze Ausreißer nach oben. Es gelang ihnen aber nicht, langfristig an die sportlich relevanten Plätze heranzukommen. Erst am Ende der Hinrunde starteten sie die erste Siegesserie, gewannen die letzten vier Partien der ersten Saisonhälfte und überwinterten damit auf Rang 4. Zum Jahreswechsel war Rostock ein heißer Kandidat im Kampf um den Aufstieg, den der Verein bis 2019 in Angriff genommen hat. Erst in der englischen Woche Anfang März musste man plötzlich abreißen lassen. Ein Punkt bei Werder Bremens U23 und eine Niederlage gegen den FSV Zwickau waren zwar Dämpfer. Der Genickbruch scheint im Nachhinein aber die 2:3-Niederlage gegen den SC Paderborn, als man zuhause eine 0:2-Führung aus der Hand gab und mit einem Gegentor in der 90. Minute verlor. Hansa verabschiedete sich wie die Fortuna wenig später vom Aufstiegskampf und blickt zielorientiert in Richtung neuer Saison. So stehen viele Abgänge schon fest. Überraschenderweise sind dabei wohl auch Leistungsträger wie Henning und Benyamina dabei, die Angebote des Vereins verstreichen ließen. Mit Jannis Blaswich muss man zudem einen der besten Torhüter ersetzen, der nach seiner Leihe zurück zu Borussia Mönchengladbach geht.

Transferkarussell:

Gleich neun Personalentscheidungen haben die Verantwortlichen des FC Hansa Rostock Mitte des Monats getroffen. Alle neun Spieler dürfen am Ende der Saison den Verein verlassen. Unter ihnen befinden sich auch die beiden aktuell dienstältesten Spieler Marcel Ziemer (32) und Tommy Grupe (26). Ziemer ist seit Juli 2014 Rostocker, Grupe sogar noch anderthalb Jahre länger. In der Zeit stand der Innenverteidiger 91 Mal für die Hanseaten in der 3. Liga auf dem Platz. Ziemer knackte sogar die 100-Spiele-Marke, war dabei an 60 Toren beteiligt - eine Top-Quote. In der aktuellen Saison laboriert er aber seit dem 7. Spieltag an einer Kreuzbandverletzung, wird erst wieder Ende Mai spielbereit sein. Wohin es die beiden "Ur-Rostocker" zieht, ist wie den fünf weiteren Abgängen noch nicht bekannt. Auch der ehemalige Fortune Selcuk Alibaz wird den FC Hansa Rostock nach dieser Spielzeit verlassen. 

Mitgliederstark:

Hansa hat mit 12.000 Vereinsmitgliedern die meisten in der 3. Liga - die Anzahl des SV Werder Bremen II außen vor gelassen. Zum Vergleich: Der 1. FC Magdeburg hat nur rund halb so viel. Die vielen Mitglieder der Hanseaten sind gleichzeitig auch treue Besucher der Heimspiele im Ostseestadion. Der Zuschauerschnitt in der aktuellen Saison liegt bei knapp über 12.000 - in dieser Statistik liegt der 1. FC Magdeburg diesmal vorne, sonst keiner. In dieser Spielzeit unter Pavel Dotchev ist erstmals in der 3. Liga eine einstellige Endplatzierung möglich - eine Platzierung, die zumindest in die Richtung der Ambitionen der Anhänger des Vereins geht, schließlich spielten die Hanseaten schon zwölf Spielzeiten in der Bundesliga. Das Umfeld in Rostock ist ein dickes Faustpfand für Hansa. So entsteht bei sportlichen Erfolgen wie in diesem Jahr von Außen betrachtet schnell eine Euphorie, die tragen kann. Alles sehnt sich an der Ostsee nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga. Wohin eine solche Begeisterung führen kann, hat man zuletzt beim 1. FC Magdeburg gesehen.

Spieler im Fokus: Oliver Hüsing

Das Hansa Rostock nach Paderborn und dem Karlsruher SC zusammen mit Magdeburg die drittbeste Defensive der Liga hat, kommt nicht von ungefähr. Zum einen hat man mit Pavel Dotchev einen Trainer, der die Defensive in den Vordergrund rückt: Mit Erzgebirge Aue stellte er vor zwei Jahren schon die beste Defensive, die später auch aufstieg. Das Motto scheint somit: Offense wins Games - Defense wins Championships. Daneben stellte man aber eines der besten Defensivtrios: Blaswich entwickelte sich zu einem der besten Torhüter und behielt in 15 Spielen eine weiße Weste - bei 32 Einsätzen. Davor vertraut Dotchev dem Innenverteidiger-Duo Riedel und Hüsing. Julian Riedel kennt der Cheftrainer schon von seinen Stationen Preußen Münster und Erzgebirge Aue. Oliver Hüsing kam vor der Saison und entwickelte sich prompt zum Kapitän und Kopf der Defensive. Der 1,93m Hühne wechselte vor der Saison von Ferencvaros Budapest aus der 1. ungarischen Liga zur Kogge. Zuvor kam er mit der U23 von Werder Bremen aber schon auf knapp 30 Einsätze in der 3. Liga. Dass der 25-Jährige wohl mehr kann, als 3. Liga, stellte er dieses Jahr wieder unter Beweis: Bei Hansa war er ein Anker in der Defensive und zugleich mit vier Treffern durchaus torgefährlich bei Standards. Hüsing dürfte auch beim Angriff auf die 2. Bundesliga in der kommenden Saison wieder ein Leistungsträger für Rostock sein.

Bilanz gegen die Fortuna:

Die Bilanz der Hanseaten gegen die Fortuna ist eher positiv. Von bisher sieben Begegnungen in der 3. Liga konnten die Rostocker vier Partien gewinnen, verloren zweimal auswärts in Köln und teilten sich einmal die Punkte. Die vergangenen Aufeinandertreffen waren meist sehr torreich, in den bisherigen sieben Partien fielen insgesamt 29 Tore. Vor allem im Hinspiel im Ostseestadion zeigten sich beide Mannschaften treffsicher. Das Endergebnis lautete damals 5:3 für die Hausherren. Für die Fortuna spricht am kommenden Samstag, dass die Hanseaten zuletzt am 23. Spieltag auf fremden Rasen gewinnen konnten - eine Durststrecke von sechs Auswärtsspielen. Seit sechs Ligapartien warten die Kölner wiederrum auf etwas Zählbares. Für beide Mannschaften geht es also trotz der komfortablen Tabellenposition darum, die eigene Negativserie zu durchbrechen und hinter sich zu lassen. 
 

Fanhinweise:

Anpfiff am kommenden Samstag ist um 14 Uhr. Das Südstadion öffnet um 12:30 Uhr. Es werden eine frühzeitige Anreise und der Vorverkauf empfohlen. Wer sich vorab Tickets für das Spiel sichern will, kann die bekannten Vorverkaufs­stellen nutzen. Die Vorverkaufs­stellen der Fortuna findet ihr hier. Online können Karten hier gekauft werden. Wer bereits im Vorfeld ein Ticket hat, kommt direkt durch die Kontrollen ins Südstadion.

Der Parkplatz am Südstadion ist wieder geöffnet. Wer mit der KVB anreist, sollte an der Haltestelle Pohligstraße aussteigen. 
Rücksäcke und Taschen dürfen nicht mit ins Stadion und sollten vorsorglich zu Hause gelassen werden.
Wer es am Samstag nicht ins Südstadion schafft, kann sich die Begegnung live bei Telekom Sport oder im WDR anschauen sowie über unseren Liveticker verfolgen, der ab 13:15 Uhr für Euch zur Verfügung steht. Auch das Fanradio wird das Spiel übertragen.

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