Von Ahlen lobt großartige Moral der Fortuna, wünscht sich aber in Wegberg mal einen anderen Spielverlauf
„Diese Spielverläufe wünschst du dir nicht. Der 0:3-Rückstand gegen Mönchengladbach hatte ganz andere Ursachen als das 0:3 gegen Rödinghausen oder das 0:3 gegen den FC. Mit Schalke, Köln und Mönchengladbach mussten wir zu dem jeweiligen Zeitpunkt die besten Offensiv-Mannschaften verteidigen. Gegen Rödinghausen hatten wir uns das selbst zuzuschreiben. In den beiden anderen Fällen hat es der Gegner auch gut gemacht, beziehungsweise in Köln gab es eine umstrittene Entscheidung des Schiedsrichters. Wir sollten aber auch festhalten, dass die Mannschaft eine großartige Moral bewiesen hat, zweimal hat sie einen Rückstand wettgemacht. Das müssen wir uns immer bewusst machen“, sagt der Trainer. Als mildernder Umstand ist auch festzuhalten, dass in diesen Spielen beim Tabellendritten mit Dominik Ernst, Jonas Scholz und Adrian Stanilewicz zeitweise und mit Joshua Eze größtenteils nicht zu ersetzende Säulen aufgrund von Sperren und Verletzungen wegbrachen.
Zu allem Überfluss findet der Coach derzeit auch beim Training nicht die besten Voraussetzungen vor. Seit rund drei Wochen werden die Hütchen, Stangen und Tore für die Übungen auf dem Kunstrasenplatz aufgebaut. Der Rasen des angrenzenden Platzes hat keine Drainage. Eine Schlammschlacht wäre vorprogrammiert. „Natürlich ist der Boden anders und der Platz ist auch ein wenig kleiner. Wir haben zudem die Umgewöhnung zum Spiel, aber so sind nun mal unsere Bedingungen, die nehmen wir an. Die Jungs kennen das“, sagt von Ahlen.
Angenommen hat seit Saisonbeginn auch Danny Breitfelder seine Rolle. Der 26-Jährige, der vom TSV Steinbach Haiger in die Domstadt wechselte, war ein unbeschriebenes Blatt im Fußball-Westen. Seine Spuren hatte er bis dato im Südwesten und Nordosten hinterlassen. Mittlerweile ist er wohl eine der Überraschungen dieser Saison. Im Schnitt kam er in seinen 16 Einsätzen nur auf 24 Minuten Spielzeit, das langte aber für fünf Tore und fünf Assist. Sein Treffer zum 1:3 gegen den FC läutete am letzten Freitagabend die Aufholjagd light ein.
„Er hat eine super Qualität im Abschluss. Er kann mit dem Kopf und mit beiden Füßen Tore erzielen, zudem kann er seine Mitspieler gut einsetzen. Er hatte leider keine richtige Vorbereitung und er ist zwischendurch wieder ausgefallen aufgrund einer hartnäckigen Mandelentzündung. Das hat sich auch ein bisschen in seiner körperlichen Verfassung widergespiegelt. Er ist aber über die Wochen immer stabiler geworden. Natürlich hat er die Ambition länger zu spielen. Er hat aber auch eine Zeitlang gesagt, ich kann der Mannschaft momentan mehr helfen, wenn ich von der Bank komme. Er ist nur eine Frage der Zeit, bis er mal von Anfang an spielt“, lobt von Ahlen seinen Edeljoker.
Nun tritt die Fortuna also beim selbsternannten gallischen Dorf der Liga aus dem Kreis Heinsberg an. Insbesondere aufgrund der Festung Waldstadion schlägt sich der Aufsteiger bisher wacker. 16 der insgesamt 19 Punkte wurden zu Hause eingesammelt. „Wegberg-Beeck ist sehr heimstark. Es ist ein Aufsteiger, der weiß, worauf er sich besinnen muss. Vorne haben sie individuell gute und gefährliche Spieler. Einerseits werden wir die Spielanlage des Gegners kontrollieren müssen, auf der anderen Seite müssen wir die Räume finden und uns unsere Torchancen erarbeiten. Wir machen gerne ein frühes Tor, aber, wenn es sein muss, ist Beharrlichkeit gefragt“, spielt von Ahlen auf das Hinspiel an. Da kam es auf Geduld an. Justin Steinkötter traf erst in Minute 71 aus der Distanz zum erlösenden 1:0.
Gegen die Fortuna ist Wegberg-Beeck, die mit Marc Kleefisch und Shpend Hasani (beide sieben Treffer) über zwei treffsichere Spieler verfügen, übrigens seit dem 22. April 2021, seit 338 Spielminuten, ohne eigenes Tor, damals traf Urgestein Maurice Passage zum 1:0, Endstand 1:3. Eventuell gibt der Chef der Beecker seiner Elf aber auch ein paar Tipps, wie man eine Beton-Abwehr knackt. Werner Tellers ist nämlich Bauunternehmer. Während der Rückrundenauftakt der Hausherren bei der U23 von Fortuna Düsseldorf witterungsbedingt ausfiel, gab es zuletzt auch dort ein paar ungewohnte Löcher im Defensivblock. 2:5 gegen Rot-Weiß Oberhausen und 0:3 in Gütersloh hieß es. In beiden Partien fehlte bereits mit Yannik Leersmacher der zentrale Mann der Dreierkette. Er wird erst in der ersten Märzhälfte aus Australien zurückerwartet.