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Verl überrascht mit Kontinuität und Effizienz

 

Mit dem SC Verl hat die Fortuna am kommenden Samstag das komplette Kontrastprogramm zum Pokalspiel vor der Brust: Spielte man am Mittwoch im Südstadion noch vor 3.700 Zuschauern, dürfte die Kulisse an der Poststraße wohl wieder für grauen Ligaalltag stehen. Wie kaum ein anderer Club steht der SC Verl sinnbildlich für die Regionalliga West. Dabei mausert sich der Sportclub in diesem Jahr zu einer der positiven Überraschungen der Saison.

Vor der Saison wurde der SC Verl eher dem Abstiegskampf zugeschrieben. Immerhin hatte man den ein oder anderen Abgang zu verkraften: Während beim kickenden Personal besonders der Verlust des Offensivduos Rasp und Kunstmann schmerzte, wurde besonders der Wechsel von Trainer Raimund Bertels in die Vorstandsebene betrauert. Zwar blieb die prägende Figur des Sportclubs dem Verein erhalten. Für die sportlichen Geschicke sollte mit Andreas Golombek jedoch ein neuer Mann verantwortlich zeichnen.

Der 45-Jährige ging auf seiner zweiten Station als Cheftrainer aber unbeirrt seinen Weg und trat vielversprechend in die großen Fußstapfen seines Vorgängers Bertels. Aus den ersten sieben Spielen der Saison holte die Golombek-Elf ansehnliche elf Punkte. Mit der 1:4-Hinspielniederlage gegen die Fortuna geriet man jedoch kurzzeitig in eine kleine Krise: Zwei der anschließenden drei Spiele verlor der Sportclub, ehe die Verler mit einem überraschenden Punktgewinn bei den Sportfreunden Lotte ihre stärkste Saisonphase einleiteten.

Lotte als Startpunkt zum ansehnlichen Jahresende

Dabei zeigte der Sportclub im Tecklenburger Land vor allem defensiv eine starke Leistung und brachte Lotte an den Rand einer Niederlage. Erst in der Nachspielzeit konnte Julian Loose noch einen Punkt für den Favoriten retten. Mit der angemessenen Einschätzung dieses Punktgewinnes ging man in die anschließenden Spiele: Es folgte eine Serie von sieben ungeschlagenen Spielen. Das Highlight dürfte dabei der nicht unverdiente Überraschungssieg bei Viktoria Köln gewesen sein. Erst am letzten Spieltag des vergangenen Jahres musste man bei Fortuna Düsseldorf wieder eine Niederlage hinnehmen.

Der SC Verl hat es dabei auch unter Golombek wieder einmal verstanden, aus einer Gruppe ordentlicher Regionalliga-Spieler eine Mannschaft zu formen, die jedem in der Liga wehtun kann. Nicht umsonst werden die Ostwestfalen gerne auch als Gallisches Dorf der Regionalliga West betitelt. Obwohl wenig Geld vorhanden ist, hat man selten etwas mit dem Abstiegskampf zu tun. Möglich wird dies durch ein enges Verhältnis zu den örtlichen Sponsoren sowie einer guten Nachwuchsarbeit. Prominentester Vertreter der Verler Jugend ist dabei Ex-Nationalspieler Arne Friedrich.

Geringer Aufwand – maximaler Ertrag

In der aktuellen Saison präsentiert sich die Elf von Golombek und Co-Trainer David Odonkor als homogene Einheit. Einzig Torjäger Simon Engelmann ragt mit neun Treffern und drei Vorlagen ein wenig heraus. Der 24-Jährige profitierte dabei bislang jedoch von seiner Position als einzige nennenswerte Offensivoption. Nach seiner Vertragsauflösung bei der Fortuna im Januar diesen Jahres dürfte Rückkehrer Manuel Rasp nun eine torgefährliche Alternative für Golombek sein. Vor seinem Engagenemt bei der Fortuna gelangen Rasp für Verl in 29 Spielen immerhin eindrucksvolle 21 Torbeteiligungen.

Dabei braucht der Sportclub gar nicht allzu viele Tore, um Punkte einzufahren. Mit 30 Toren hat man in der Regionalliga West einen eher unterdurchschnittlichen Sturm. Entscheidend ist dabei aber die richtige Verteilung: Von den 12 Siegen, die man in der aktuellen Saison einfuhr, reichte Verl siebenmal ein Tor Vorsprung. Stellvertretend für den Verein weiß die Golombek-Elf somit anscheinend, wie man aus wenig viel Zählbares einfahren kann und steht damit nicht unverdient auf einem siebten Tabellenplatz. Es ist die Belohnung für die kontinuierliche Arbeit in der Regionalliga West.

Fokus auf die Meisterschaft

Für die Fortuna geht es am Samstag darum, das Aus im Bitburger-Pokal nicht auf die Meisterschaft abfärben zu lassen. Nach der Vertragsverlängerung von Uwe Koschinat für die 3. Liga gilt die volle Konzentration jetzt dem Aufstiegskampf in der Regionalliga West. Während die Konkurrenz aus Lotte und von Viktoria Köln auf eine Schwächephase hofft, will die Fortuna in Verl ihre gute Leistung im Pokalderby nachträglich mit etwas Zählbarem in der Liga belohnen. 

Nächste Begegnung
vs.
TSV Meerbusch
Fortuna Köln
Sportplatz Lank