Union Solingen: ein Traditionsverein mit großen Sorgen
Die Fortuna trifft morgen abend auf eine Mannschaft, die nicht nur sportliche Sorgen drücken. In der Niederrheinliga belegt man zur Zeit den 17. Tabellenplatz. In bisher 19 Saisonspielen gelang noch nicht ein Sieg, magere zwei Pünktchen stehen auf der Habenseite. Und das bei einer Tordifferenz von -36. Zwar hat sich das Team von Trainer Hafiz Balija vorgenommen, noch zehn Spiele zu gewinnen - die Chancen, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen, sind aber auf ein Minimum gesunken. Der Verein, der 14 Jahre in der 2. Fußball-Bundesliga spielte, steht damit wieder kurz vor dem Absturz in die Landesliga, wo man Ende der 90er Jahre schon einmal landete. Vor fast genau einem Jahr waren die Ambitionen rund ums Stadion "Am Herrmann Löns-Weg" noch ganz andere. Zum ersten Mal seit langer Zeit war wieder so etwas wie Euphorie in Solingen zu spüren. Es wurde Ex-Nationalspieler Thomas Brdaric als Sportlicher Leiter verpflichtet und bis zum 32. Spieltag führte man die Tabelle der Niederrheinliga an - beim Aufstieg in die NRW-Liga musste man dem VfB Speldorf dann doch den Vortritt lassen. Zur neuen Saison wechselten gleich neun Spieler zum Ligakonkurrenten TuRu Düsseldorf, wo sie auf Frank Zilles trafen, der am 12. Mai in Solingen entlassen worden war. Die Problem der Solinger Verantwortlichen wurden in den letzten Tagen nicht kleiner, denn die Stadtverwaltung in Solingen diskutiert aktuell den Abriss des 1929 erbauten Stadions - aus Kostengründen. Das Stadion-Gelände soll neu vermarketet werden. Hinzu kommt ein erheblicher finanzieller Engpaß, das Finanzamt fordert eine Steuernachzahlung in fünfstelliger Höhe. Zu beneiden sind in Solingen im Augenblick weder die Verantwortliche, noch Spieler und Fans.