Treffsichere Knappenschmiede gegen defensiv stabile Fortuna
Ist dies ausnahmsweise Mal nicht der Fall, startet die Mannschaft von Trainer Markus von Ahlen kurzerhand eine spektakuläre Aufholjagd, diese wurde in Brillanz praktiziert am vergangenen Freitag beim historischen 4:3-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach II. Nach einem 0:3-Rückstand wurden die kleinen Fohlen im Kölner Südstadion in Halbzeit zwei förmlich überrannt. „In der Form kann ich mich nicht erinnern, so etwas schon mal erlebt zu haben. Riesenkompliment an die Moral, den Willen und die Power der Truppe. Es ist schade für jeden Fan, der dieses Spektakel nicht erleben konnte. Wichtig war auch, dass die Mannschaft gesehen hat, was mit dem Glauben an sich selbst alles möglich ist. Natürlich hoffe ich, dass uns das bis zur Winterpause nochmal einen Schub gibt“, sagt Markus von Ahlen.
Ein großer Wermutstropfen im Freudenkelch war allerdings die schwere Knieverletzung von Maik Kegel, der in der ersten Halbzeit verletzt ausgewechselt werden musste. „Für den Maik tut es uns unfassbar leid. Das trübt den Erfolg. Wir werden ihm behilflich sein, wo wir können“, so von Ahlen, der mit dem Schalker Co-Trainer Tomasz Waldoch auf einen alten Weggefährten aus Bochumer Bundesligazeiten trifft. Im Team waren damals unter anderem auch Spieler wie Michael Frontzeck, Eric Wynalda oder Darius Wosz. „Ich freue mich, wenn ich ihn am Samstag wiedersehe. Das Verhältnis beruht auf gegenseitiger Wertschätzung.“
Der Trainer der Fortuna bekundet Respekt vor dem nächsten Gegner. Das hat Gründe. „Schalke hat gegen Gladbach gewonnen. Die Tabelle zeigt, dass sie auch noch weiter oben stehen. Nach 15 Spieltagen lügt die Tabelle nicht mehr. Sie sind mit ähnlichen Attributen wie die Reserve der Borussia ausgestattet, aber sie werden noch eine Spur stärker sein. Schalke verfügt über ein sehr flexibles und mutiges Offensivspiel. Da müssen wir auf der Hut sein. Sie haben viele gefährliche Varianten bei Standards. Das kennen wir noch aus dem letzten Jahr, wir werden uns nochmal steigern müssen“, sagt Markus von Ahlen.
Schaut man auf die Statistik ist ein Remis bei den Königsblauen hochwahrscheinlich, in den letzten sechs Begegnungen gab es fünf Punkteteilungen. Immerhin acht Mal war die Fortuna bereits Tabellenführer in dieser Saison, bei einem Rückstand von momentan vier Punkten auf Primus Bocholt, ist der Platz an der Sonne derzeit hinter ein paar Wolken verschwunden, dennoch ist Platz drei nach 15 Spielen aller Ehren wert. Mit 1,33 Punkten im Schnitt ist die Auswärtsbilanz nach sechs Spielen (8:6 Tore) gegenüber der Heimbilanz (2,33) indes noch ein wenig ausbaufähig. Mit Danny Breitfelder, Jonas Scholz und Adrian Stanilewicz droht gleich drei Spielern bei der nächsten gelben Karte derzeit eine Sperre.
In der Offensive ist Schalke II breit und treffsicher aufgestellt. Erstaunlicherweise versprüht Linksverteidiger Joey Müller mit fünf Treffern und vier Vorlagen die meiste Gefahr. Die Stürmer Niklas Castelle (4/2), Paul Pöpperl (4/3) und Pierre-Michel Lasogga (4/3) sind aber nicht unweit entfernt. Der mittlerweile 31-Jährige ist der namhafteste Akteur im Kader der Knappenschmiede mit 128 Bundesliga- und 59 Zweitliga-Einsätzen.
