Torschützenverein mit Ladehemmung - Preußen Münster im Gegnercheck
Aktuelle Lage:
Der Start in die neue Spielzeit war für Preußen mit sieben Punkten aus drei Spielen vielversprechend. Es schien, als würde das sechstbeste Rückrundenteam nahtlos an der letzten Saison anknüpfen. Die Ernüchterung folgte allerdings schnell: Vom vierten bis zum zehnten Spieltag blieb die Mannschaft von Benno Möhlmann ohne eigenen Sieg und stürzte auf den vorletzten Platz ab. Im Derby gegen den VfL Osnabrück gelang zwar der ersehnte Befreiungsschlag. Mit 4:1 fegte man die Lila-Weißen aus dem Preußenstadion. Es sollte jedoch der einzige Sieg in den letzten elf Spielen sein. Das jüngste 2:6 beim SV Wehen Wiesbaden sorgte sportlich für Ernüchterung. Zudem hängt das Projekt Stadionneubau in den Seilen, nachdem der Rat der Stadt Münster dem Verein keinen Standort für einen selbstfinanzierten Stadionneubau zur Verfügung stellen wollte. Die sommerliche Aufbruchsstimmung ist in Münster dem tristen Herbst gewichen.
Verletzungspech und fehlende Durchschlagskraft
Die Preußen verfügen in diesem Jahr über einen der kleinsten Kader der 3. Liga. Verletzungen beeinträchtigen somit die Leistungsfähigkeit am Wochenende, zumal wenn Leistungsträger fehlen. Es dürfte einer der Gründe für Münsters derzeitge Durststrecke sein: Mit fünf Verletzungen zu Beginn der Saison wurde schnell an den Reserven gezehrt. So fehlte zuletzt mit Adriano Grimaldi einer der Eckpfeiler in Münsters Offensive. Auch Shootingstar Warschewski muss derzeit Zuschauen. Es dürften wohl Gründe sein, warum Münster offensiv die Durchschlagskraft fehlte: 15 Tore haben die Westfalen Stand jetzt erzielt - nur sieben Teams trafen seltener. In fünf Spielen erzielte die Mannschaft von Benno Möhlmann sogar gar kein Tor. Dabei sind die Adlerträger bis vor dem letzten Wochenende eine der defensivstarken Mannschaften: Vor dem jüngsten 2:6 in Wehen kassierten nur vier Teams weniger Gegentore - drei davon sind unter den ersten vier Tabellenplätzen zu finden. Insofern dürfte die Pleite in Wiesbaden wohl ein Ausrutscher sein. Findet man zurück zu defensiver Stärke und kommt die Offensive um Grimaldi und Kobylanski in Schwung, dürfte es für Münster schnell nach oben gehen. Insgesamt scheint nicht allzu viel zu fehlen: Von den sieben Niederlagen kassierte man nur vier mit einem Tor Unterschied.
Junge Talente sollten es richten
Der Sport Club konnte den Großteil seiner Spieler halten und kann somit weiterhin auf die Leistungsträger der letzten Saison setzen. Weiterhin wurden vor allem junge talentierte Spieler in der Transferperiode in die Studentenstadt gelotst, von denen keiner älter als 23 Jahren ist. Mit Heinrich, und Menig zählen zwei Akteure dabei zum Stammpersonal. Auch Keeper Nils Körber, ausgeliehen von Hertha BSC,verjüngt die Preußen. Lucas Cueto, der derzeit verletzt fehlt, dürfte ebenfalls als Alternative für die Stammelf zu sehen sein. Münster schien im Sommer auf einem guten Weg, einen drittligaerprobten Kader mit vielversprechenden Talenten zu garnieren, der in Richtung oberes Tabellendrittel schielen könnte.
Im Fokus: Adriano Grimaldi
Eine Korsettstange ist für Preußen Münster Stürmer Adriano Grimaldi. Der 26-Jährige ist nicht nur Kapitän, sondern auch Dreh- und Angelpunkt in Münsters Offensive. Seinen Stellenwert untermauerte Grimaldi letzte Saison mit 17 Torbeteiligungen in 28 Drittliga-Spielen. Derzeit steht er bei zwei Toren und zwei Vorlage. Ein Muskelfaserriss ließ ihn noch nicht richtig in Gang kommen. Über kurz oder lang wird Grimaldi der Münster-Offensive aber wieder seinen Stempel aufdrücken. Mit seinen jungen Jahren hat Grimaldi im deutschen Profifußball schon einiges erlebt. Bei Mainz 05 schnupperte er unter Thomas Tuchel als 18-Jähriger Bundesliga-Luft. Über Zweitligist 1. FC Heidenheim kam der Stürmer dann schlussendlich nach Münster, wo er jetzt seit 2015 auf Torejagd geht. Seit dem zweiten Spieltag wartet Grimaldi derzeit jedoch auf eigenen Treffer. Vielleicht kommt für den Stürmer die Fortuna gerade recht: In zwei Spielen gegen die Südstädter traf Grimaldi dreimal.
Deutliche Angelegenheit
In Münster sah die Fortuna in den letzten Jahren nie gut aus. Der letzte Sieg fällt auf die Saison 2000/01 zurück, als in der Regionalliga Nord ein 2:1-Sieg im Preußenstadion erzielt werrden konnte. Seit dem Aufstieg in die 3. Liga traf die Fortuna sechsmal auf Münster - ein Spiel konnte gewonnen werden, eins endete Remis, die restlichen gingen an Münster. Speziell in Münster ist die Bilanz Stand jetzt ernüchternd: Drei Spiele - drei Niederlagen bei 3:8 Toren. Speziell das letzte Spiel dürfte in Erinnerung sein: Bei der 2:4-Niederlage in der Rückrunde der letzten Saison lag die Fortuna nach 40 Minuten bereits 0:4 hinten.
Fanhinweise:
Anpfiff der Partie ist am Freitag ist um 19 Uhr im Preußenstadion (Hammer Straße 304 | 48153 Münster). Wer den Weg nach Münster nicht mit antreten kann, muss dennoch nicht auf das Spiel verzichten! Telekomsport überträgt die Partie live. Zudem stehen der Fortuna-Liveticker ab 18:15 Uhr zur Verfügung sowie das Fanradio.