Topspiel in Oberhausen: Die nächste Chance für die zweite Reihe der Fortuna

16 Tage nach der unglücklichen 0:1-Niederlage in Rödinghausen geht es also weiter für die Kölner Südstädter im Meisterschaftsbetrieb. „Wir hatten viele verletzte und angeschlagene Spieler, hinzu kam noch der eine oder andere Infekt, insofern hat uns die Pause gutgetan. Letztes Wochenende wäre es schwierig geworden, eine schlagkräftige Elf auf den Platz zu bekommen. Wir haben gut gearbeitet, konnten aber auch ein wenig durchschnaufen“, sagt Trainer Matthias Mink, der in Oberhausen zumindest wieder auf Arnold Budimbu zurückgreifen kann, der in Rödinghausen gegen Ende der Partie passen musste. Dominik Ernst wird aufgrund der fünften gelben Karte fehlen. „Die personelle Situation ist weiterhin angespannt. Das wird sich auch in den nächsten Wochen nicht ändern. Es ist aber auch für die Spieler aus der zweiten Reihe die Möglichkeit, sich zu beweisen. Man merkt, die wittern ihre Chance. Entscheidend wird sein, dass wir als Team gut zusammenarbeiten und eben auch Ergebnisse erzielen“, so der Trainer der Fortuna.
Ein wenig zurück auf dem Boden der Tatsachen ist der nächste Gegner. Ende Januar war die Euphorie groß bei RWO. Nach dem 2:0-Erfolg bei Primus MSV Duisburg reiften die Aufstiegsträume. Der Start ins neue Kalenderjahr war vielversprechend. Es folgte eine Serie von fünf sieglosen Spielen. Drei Unentschieden gegen Lotte (1:1), Uerdingen (2:2) und Türkspor Dortmund (4:4), wobei letzteres später aus der Wertung fiel, sowie Niederlagen in Gütersloh (2:3) und in Hohkeppel (1:2). Die Bauchlandung war heftig. Der sportliche Leiter Dennis Lichtenwimmer-Conversano sprach prompt von einer „Ergebniskrise“. Erst mit dem 2:0-Sieg gegen Paderborn II wurde der negative Trend ausgebremst.
Geld in die Kasse spülte vor kurzem das mit 14.000 Zuschauern ausverkaufte Pokal-Halbfinale im Stadion Niederrhein gegen Drittligist RW Essen. Zwar unterlag RWO trotz der 1:0-Führung durch den in einen Jungbrunnen gefallenen Moritz Stoppelkamp am Ende gegen die Elf von Uwe Koschinat noch mit 1:2. Sportlich gab es allerdings wenig zu bekritteln. Oberhausen haderte in dieser Partie zurecht mit dem Verletzungspech. Mit Abwehrchef Tanju Öztürk, Kapitän Nico Klaß und Pierre Fassnacht brachen während der 90 Minuten gleich drei Säulen weg. Vor dem Anpfiff gab es zudem eine frohe Kunde durch den RWO-Vorstandsvorsitzenden Marcus Uhlig: Die Energieversorgung Oberhausen (evo AG) wird ab der nächsten Spielzeit für mindestens drei Jahre das Trikotsponsoring übernehmen.
Fakt ist nämlich auch, dass RWO so schnell wie möglich nach langem Regionalliga-Aufenthalt diese Klasse verlassen möchte. Die Lizenz wurde wie schon in den letzten Jahren wieder beantragt. Mit der Stadt ist der Klub in guten Gesprächen für verschiedene Verbesserungen in Sachen Infrastruktur: Beschallung, Beleuchtung, Ertüchtigung der Rasenheizung. Und auch auf der Sponsorenseite will man sich breiter aufstellen. Nach 19 Jahren wurde Kult-Präsident Hajo Sommers bei RWO Ende des Jahres verabschiedet. Dessen Nachfolger Marcus Uhlig will mit einer Vermarktungs-Agentur und einem neuen Wirtschaftsbeirat die Zahl der Förderer und Sponsoren von jetzt 86 auf 150 erhöhen. „Wir haben ein Einnahme-, nicht ein Ausgabenproblem.“
Sportlich läuft es bereits rund. Platz vier ist aller Ehren wert. Offensiv trifft Jung wie Alt gleichermaßen. Der 20 Jahre alte Timur Kesim (zwölf Treffer/drei Assist) ebenso wie der 38 Jahre alte Moritz Stoppelkamp (elf Treffer/sechs Assist). Voll eingeschlagen hat auch der erst im Oktober 2024 verpflichtete Tarsis Bonga (acht Tore/zwei Assist). Die Mittelfeldspieler Denis Donkor (elf Assist) und Eric Gueye (neun Assist) glänzen als Vorbereiter. Aufgrund der fünften gelben Karte müssen die Kleeblätter gegen die Fortuna auf den defensiven Mittelfeldspieler Matona-Glody Ngyombo verzichten.
„Wir haben Im Hinspiel ein sehr gutes Spiel gemacht und unsere fußballerische Qualität gezeigt. An der Tabellenspitze ist es hinter Duisburg eng. Oberhausen ist in einer ähnlichen Situation wie wir, sowohl was die sportliche als auch die personelle Entwicklung angeht. Sie haben auch den einen oder anderen verletzten oder gesperrten Spieler. Da lassen wir uns bei der Aufstellung überraschen. Wichtiger wird sein, wie wir das Spiel angehen werden“, sagt Matthias Mink.