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Talentförderung mit Profiunterstützung

 

Mit der U23 des VfB Stuttgart empfängt die Fortuna am Ostersamstag als Tabellendreizehnter den 14. In der Drittliga-Tabelle. Im Duell der direkten Tabellennachbarn können beide Teams einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Dabei könnten bei den Schwaben erneut Bundesliga-Profis das Zünglein an der Waage sein.

Wie kein anderes Team der 3. Liga findet die U23 des VfB Stuttgart dabei in dieser Saison Unterstützung von Akteuren aus der ersten Mannschaft: In der Hinrunde tauchten die Namen Holzhauser, Ginczek und Sararer des Öfteren auf dem Aufstellungsbogen auf. Im Jahr 2015 sind das nun die Namen Abdellaoue, Haggui und Rausch. Insgesamt 33 ihrer 37 Punkte holten die Schwaben in dieser Saison bislang mit Beteiligung von mindestens einem der sechs Akteure. Einzig an den ersten sieben Spieltagen lief die U23 ohne einen der genannten Spieler auf. Die Bilanz in der Phase gleicht der eines Absteigers: Einen Sieg, ein Remis und fünf Niederlagen setzte es für Stuttgart. Das Resultat war der letzte Tabellenplatz. Ohnehin schloss Stuttgart sechs der ersten sieben Spieltage auf einem Abstiegsplatz ab.

Dass sich der VfB mit einem Sieg am Samstag nun der größten Abstiegssorgen bereits entledigen kann, hat somit unter anderem viel mit der Hilfe aus dem Bundesliga-Team zu tun. Nach dem 7. Spieltag lief bei der U23 stets mindestens ein Bundesliga-Profi mit auf. Prompt schloss man nur noch einen Spieltag auf einem Abstiegsplatz ab. Allerdings hatte die Abstellung von Bundesliga-Spielern durchaus unterschiedliche Hintergründe. So stellte man in der Hinrunde unter anderem den aussortierten Raphael Holzhauser ins Schaufenster – mit Erfolg: Der Österreicher wechselte im Winter zu Austria Wien. Ein anderes Motiv ist die Heranführung von verletzten Spielern ans Profi-Team – auch das mit Erfolg: Daniel Ginczek zählt nach fünf Toren in fünf Drittliga-Spielen spätestens nach seinem Doppelpack zuletzt gegen Eintracht Frankfurt wieder zum Bundesligateam. Ebenso klopft Abdellaoue bei der Elf von Huub Stevens an, auch wenn der Norweger die Einsätze in der 3. Liga schätzt: „90 Minuten mit der zweiten Mannschaft sind für mich wertvoller als zehn Minuten mit den Profis. Das ist genau das, was ich jetzt brauche, um wieder in den Rhythmus zu kommen“, ist vom Stürmer zu hören.

Bestes Nachwuchsteam im deutschen Fußball

Trotz der Unterstützung aus der Bundesliga: Der Fokus beim VfB liegt nach wie vor auf der Talentförderung. Stuttgart gilt als bestes Nachwuchsteam im deutschen Fußball und bestätigt das in dieser Spielzeit beispielhaft mit der Personalie Baumgartl: Nachdem der 19-Jährige Innenverteidiger die ersten 16 Saisonspiele in der 3. Liga stets über die volle Distanz absolvierte, ist Baumgartl inzwischen in der Bundesliga bei den Schwaben eine feste Größe. Mit Jerome Kieswetter klopft zudem ein weiterer U23-Akteur in der Bundesliga an: Ausgerechnet beim Spiel gegen seinen Jugendverein Hertha BSC feierte der gebürtige Berliner Kiesewetter sein Profidebüt für den VfB. Dem Außenbahnspieler winkt ein Profivertrag. Auch Offensivtalent Marvin Wanitzek trainierte zuletzt öfters bei den Profis mit.

Für Nachwuchs in der U23 ist jedoch bereits gesorgt: So will man den 19-Jährigen Lovric und den 20-Jährigen Lohkemper weiter an die U23 binden: „Wir wollen mit beiden verlängern“, äußert sich der sportliche Leiter des VfB-Nachwuchs, Rainer Adrion, zu den beiden Personalien. Dank der Profiunterstützung erlebt der VfB den Kreislauf der Talentförderung in dieser Saison nahezu ohne großen Abstiegsdruck. Bereits in der Vergangenheit konnten sich die Schwaben früh für die neue Saison qualifizieren und sich nebenbei einen inoffiziellen Titel sichern: Bestes Nachwuchsteam im deutschen Fußball. Als nur eines von drei Teams war die U23 des VfB Stuttgart bislang in jeder Drittliga-Saison vertreten. Dreimal beendete man die Saison als beste U-Mannschaft. Auch in dieser Saison dürfte sich die Elf von Trainer Jürgen Kramny den Titel wieder sichern. Ein großer Schritt wäre dabei ein Sieg im Südstadion.

Fortuna erneut mit personeller Herausforderung

Die Fortuna will ihrerseits dreifach punkten und damit eine Serie von zuletzt fünf Spielen ohne Sieg beenden. Dabei hofft man auf den Faktor Südstadion: Nur eines der letzten 11 Heimspiele verlor die Koschinat-Elf. Zudem sammelt der VfB seine Punkte nicht unbedingt auswärts: Holte Stuttgart bislang daheim im Schnitt 1,67 Punkte, sind es auswärts mit im Schnitt 0,8 Punkten nur halb so viele.

Losgelöst von der Bilanz steht Fortuna-Trainer Uwe Koschinat jedoch erneut vor personellen Herausforderungen: Mit Hörnig und Flottmann fehlen zwei Innenverteidiger verletzungsbedingt. Dazu gesellen sich die Langzeitverletzten Andersen, Rahn, Yilmaz und Wichmann. Außerdem ist Dahmani mit einer Gelbsperre zum Zuschauen gezwungen.

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