Stellungnahme zu den Übergriffen auf Fortuna-Fans
Die Rückreise aus Wattenscheid gestaltete sich ohnehin schwerer als gedacht, da mehrere Züge ausfielen. Schon im Lohrheidestadion gab es daher einen regen Austausch zwischen dem S.C. Fortuna Köln und der zuständigen Landespolizei, wie die Rückreise für die Fortuna-Fans möglichst sicher gestaltet werden könnte. Der Spieltag war geprägt von einem sehr konstruktiven und kooperativen Miteinander zwischen Fans, Polizei und dem S.C. Fortuna Köln.
In der näheren Umgebung fanden an diesem Tag weitere Fußballspiele statt. So empfing der FC Schalke 04 in der Bundesliga Borussia Mönchengladbach. Borussia Dortmund II spielte in der Dritten Liga gegen Rot-Weiss Essen. Und Bayer Leverkusen hatte in der Bundesliga den FC Augsburg zu Gast. Aus verschiedenen Richtungen war also mit Bahnreisenden zu rechnen.
Im Einklang mit der Polizei wurde entschieden, dass eine Zugverbindung ab Bochum in Richtung Köln die beste Variante darstellte. Andernfalls hätten die Fans über Gelsenkirchen und Düsseldorf nach Köln umgeleitet werden müssen. Die Fans wurden von der Polizei bis zum Bochumer Hauptbahnhof begleitet und sowohl Bundespolizei als auch Fans warteten auf die Weiterverbindung in Richtung Köln.
Am Bahnhof in Bochum kam dann ein Zug mit mehreren Hundert Anhängern eines anderen Fußballvereins an. Diese trafen am Bahnsteig auf die Fortuna-Fans, die laut Bundespolizei in selbigen Zug zusteigen sollten. Es kam zu einer Auseinandersetzung, obwohl genau das durch die Begleitung der Bundespolizei – die offenkundig selbst nicht über das Eintreffen der Anhänger des anderen Fußballvereins informiert war – verhindert werden sollte.
Die Fortuna-Fans suchten Schutz im Umfeld des Bochumer Hauptbahnhofes und versteckten sich. Nach Angaben der Fortuna-Fanszene gab es drei Verletzte. Die Fans kontaktierten den S.C. Fortuna Köln. Gemeinschaftlich besprachen Verein, der szenekundige Beamte der Landespolizei und Fans das weitere Vorgehen.
Unterdessen orderten die Fans Taxis, um zum nahe gelegenen Bahnhof in Witten zukommen, von dem aus noch eine Bahnverbindung zurück nach Köln bestanden haben soll. Dieses Vorhaben wurde mit Verzögerung durch die Bundespolizei unterbunden, so dass bereits rund die Hälfte der Fortuna-Fans auf dem Weg nach Witten war. Die Bundespolizei schlug vielmehr vor, dass die Fans – begleitet durch die Bundespolizei – über die Stadt, aus der die übergriffigen Fans kamen, nach Köln mit der Bahn fahren sollten. Dieses Vorhaben sorgte sowohl bei Fans als auch beim S.C. Fortuna Köln für Unverständnis.
Die Fortuna-Geschäftsführung und die Mannschaft, die zu diesem Zeitpunkt beim Zollstockfest in der Südstadt auftraten, erfuhren von der Notsituation der Fans und schlugen ohne zu zögern als Lösungsansatz vor, auf eigene Kosten die Fans allesamt in Bochum und Witten mit dem Mannschaftsbus abzuholen – und die entstehenden Mehrkosten aus eigener Tasche zu tragen. Fortuna-Buspartner Rheinland-Touristik bot sogar eine merklich ermäßigte Fahrt nahe der Selbstkosten an. Allerdings lehnte die Bundespolizei dieses große Entgegenkommen ab.
Daraufhin nutzten die Fans gegen die Vorgabe der Bundespolizei Taxis, um nach Köln zu kommen, wo sie zwischen 20.30 Uhr und 21 Uhr am Südstadion ankamen.
An den hohen, im vierstelligen Bereich entstandenen Kosten – die deutlich die Kosten einer Fahrt mit dem Mannschaftsbus überstiegen – beteiligten sich Vorstand, Mannschaft und Geschäftsführung. Dennoch bleibt ein größerer Geldbetrag übrig, der nicht übernommen werden konnte. Solidarisch bittet der S.C. Fortuna Köln seine große Fan-Familie, unter folgendem Link schon mit Kleinstbeträgen die finanzielle Belastung abzufedern:
Weiterhin befindet sich der S.C. Fortuna Köln in engem Austausch mit der Landes- und Bundespolizei, um die Geschehnisse aufzuarbeiten und ein Szenario wie dieses in Zukunft auszuschließen. Der S.C. Fortuna Köln distanziert sich von jedweder Form von Gewalt in und um die Stadien herum und erklärt die Sicherheit seiner Fans auf den Wegen zu Heim- und Auswärtsspielen sowie im jeweiligen Stadion zum obersten Ziel.