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Starker Gegner trotz schwachem Saisonstart

 

Vor der Saison hochgehandelt, findet sich Rot-Weiss Essen aktuell in der unteren Tabellenhälfte wieder. Den Saisonstart hat sich das Team von Waldemar Wrobel anders vorgestellt, entsprechend hitzig ist die Lage aktuell an der Hafenstraße. Abschreiben sollte man die Essener aber keineswegs.

Sinnbildlich für den zerfahrenen Start in die Saison war der erste Spieltag für die Essener. Während alles auf das Duell mit der Viktoria hinfieberte, sorgte ein Wasserschaden im Stadion Essen dafür, dass das Duell verlegt werden musste. Dieser Negativlauf setzte sich im Nachholspiel direkt fort, als Kapitän Heppke beim Stand von 1:1 einen Strafstoß verschoss. Im Gegenzug zeigte sich Wunderlich eiskalt aus elf Metern und entführte mit seinem Team schließlich drei Punkte aus Essen.

Die Partie gegen die Kölner war der Auftakt zu einem verpatzten Saisonstart für die Essener. Es folgten die spektakuläre 3:4-Niederlage bei der U23 von Fortuna Düsseldorf sowie die 0:2-Derbypleite bei Rot-Weiß Oberhausen. Im Niederrheinstadion brachte Langlitz sein Team mit einer frühen roten Karte auf die Verliererstraße. Hinzu kamen die Verletzungen von Schwabke und Pires-Rodrigues in der Partie. Essen scheint somit nicht gerade vom Glück verfolgt, stattdessen entwickelte sich in den letzten Wochen eine Negativspirale.

Entsprechend angespannt ist die Stimmung auf den Rängen. Nach dem 2:2 am vergangenen Dienstag, als man gegen die SG Wattenscheid einen 0:2-Rückstand noch aufholte, gab es nach der Partie trotzdem erneute „Wrobel raus“-Rufe. Beim Auftritt der Essener am vergangenen Wochenende bei der U23 des FC Schalke 04 verweigerten Essener Ultras erstmals einen organisierten Support, um ein Zeichen zu setzen. In einem offenen Brief beklagten sie zuvor als alleinige Sündenböcke unter den Fans für die schlechte Stimmung ausgemacht worden zu sein. Es sollte ein Zeichen an den gesamten Verein sein, verbunden mit der Aufforderung, sich wieder als Einheit zu präsentieren. Das 1:1 gegen die jungen Knappen wurde im Essener Umfeld als erster Schulterschluss gewertet. Dementsprechend dürfte die Fortuna wieder eine lautstarke Kulisse erwarten.

Genügend Potenzial vorhanden

Das Stadion Essen ist der große Trumpf des Vereins. Zumeist herrscht hier eine Atmosphäre, um die die Essener viele Regionalligisten beneiden. Tritt der Verein als Einheit auf, kann aus der Tristesse der letzten Spiele schnell wieder die Euphorie von vor der Saison werden. Schließlich besitzt das Team das Potenzial für höhere Tabellenregionen. Im Vorfeld der Saison stuften 18 Trainer der Regionalliga West die Essener als einen der Topkandidaten auf die Meisterschaft ein. Abgesehen von Spielmacher Kerim Avci verzeichnete das Team keine schmerzhaften Abgänge, konnte mit Knappmann, Langlitz, Platzek und Wingerter aber unter anderem namhafte Neuzugänge vermelden.

In den letzten Spielen scheint sich das Team von Waldemar Wrobel gefangen zu haben. Seit vier Spielen sind die Essener ungeschlagen, auch wenn speziell die beiden Unentschieden gegen den KFC Uerdingen und der SG Wattenscheid zu wenig für die eigenen Ansprüche sein dürften. Trotzdem macht die Mischung aus eingespielter Mannschaft und individuell guten Neuverpflichtungen Rot-Weiss Essen zu einem Gegner, der jedes Team in dieser Regionalliga West schlagen kann.

 

Fink und Wichmann weiterhin verletzt

Dementsprechend hob Fortuna-Trainer Uwe Koschinat direkt nach dem Derbysieg gegen die U21 des 1. FC Köln den mahnenden Zeigefinger. Am Mittwoch dürfte es ein komplett anderes Spiel geben als gegen die jungen Geißböcke. Vielmehr erwartet der 42-Jährige ein Kampfspiel gegen Rot-Weiss Essen, mit entsprechend intensiven Zweikämpfen. Es gilt somit dagegen zu halten, wenn man etwas Zählbares mitnehmen will. Verzichten muss die Fortuna dabei nach wie vor auf Tobias Fink und Pascal Wichmann. Jungtorwart Wichmann muss auf Grund eines Knochenödems seine Schulter mit einem Gilchrist-Verband noch mindestens zwei Wochen ruhig halten. Linksverteidiger Fink darf nach einer erneuten MRT-Kontrolle im Eduardus Krankenhaus am vergangenen Montag die Intensität der Belastungen steigern. „Damit rückt für Tobias die Rückkehr ins Mannschaftstraining zwar näher, ein Einsatz gegen Essen und Lotte käme aber noch zu früh“, so Christian Osebold, Leiter der medizinischen Abteilung, nach Rücksprache mit Mannschafts­arzt Christoph Bruhns.

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