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Schon früh Dampf auf dem Kessel - Der 1. FC Kaiserslautern im Gegnercheck

Am ersten Spieltag der neuen Saison waren die Roten Teufel im Traditionsduell gegen den TSV 1860 München noch siegreich. In der Folge blieben die positiven Ergebnisse aber aus. Bisher hat der FCK nur sechs Punkte einfahren können, verspielte gegen Münster und Zwickau in der Schlussphase wichtige Zähler durch späte Gegentore. Nach der Länderspielpause ist man in der Pfalz gespannt, wie sich die Mannschaft von Michael Frontzeck Luft von den Abstiegsrängen verschaffen will.

Aktuelle Lage:

Momentan rangiert der 1. FC Kaiserslautern weit hinter seinen Ansprüchen. Nach dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte in die Drittklassigkeit Fußballdeutschlands war die oberste Prämisse, den FCK mit dem direkten Wiederaufstieg zurück in die 2. Bundesliga zu befördern. Dass das angesichts des unvermeidbaren Umbruchs in der Kaderstruktur zu einem doch komplizierteren Prozess werden würde, war für den ein oder anderen vielleicht auch zu erwarten. Selbige Probleme zeigen sich eben auch bei Eintracht Braunschweig, die es zu Saisonbeginn in Puncto Punkteausbeute noch übler erwischt hat. Insgesamt haben 27 Spieler den 1. FC Kaiserslautern im Sommer verlassen. Kompensiert wurde diese Emigration fußballerischen Personals durch 21 Neuzugänge, außerdem konnte der zuvor ausgeliehen Stürmer Lukas Spalvis fest von Sporting Lissabon verpflichtet werden. Mit Michael Frontzeck haben die Lauterer einen Trainer, der den Abstieg vergangene Saison zwar nicht mehr verhindern konnte, aber der die Erfahrung und die Fähigkeit besitzt, die Mannschaft wieder in ruhigeres Fahrwasser zu manövrieren. Es braucht allerdings Punkte, um Ruhe einkehren zu lassen am Betzenberg.

 

Frontzeck will Entwicklung sehen

Die Länderspielpause nutzte der Übungsleiter des 1. FC Kaiserslautern, um mit seinen Spielern den durchwachsenen Saisonstart aufzuarbeiten und an den Defiziten spielerischer und körperlicher Art zu feilen. Im Interview auf der vereinsinternen Homepage äußerte er aber, dass er aus den letzten Partien eine positive Entwicklung seiner Spieler erkennen konnte. Gegen den KSC empfand er seine Truppe als stabiler, vermisste dabei aber zwingende Torchancen. Gegen Zwickau hatte er wiederum das Gefühl, dass seine Mannschaft zu jeder Zeit ein Tor hätte schießen können. Der Trend spricht also durchaus für Lautern, auch wenn sich das in Punkten zuletzt nur bedingt bemerkbar machte. Aus Frontzecks Sicht habe die Mannschaft von den bisher sechs absolvierten Ligaspielen nur ein schlechtes absolviert. Mit der Punkteausbeute zeigt sich der erfahrene Mann an der Seitenlinie zwar nicht zufrieden, aber wichtig ist für ihn vor allem, "dass wir uns von Spiel zu Spiel als Team weiterentwickeln". Nach dem Umbruch im Sommer dürfte der Prozess nicht von heute auf morgen abgeschlossen sein. Es wird ein herausfordernder Spagat für Frontzeck sein, die Mannschaft mittelfristig zu entwickeln, wäre da nicht das Thema zeitnah Punkte holen zu müssen. In dieser ausgeglichenen 3. Liga bringen wohl nur Punkte Ruhe.

Spieler im Fokus: Jan Löhmannsröben

Der Name Löhmannsröben ist seit dem 2. September auch weit über die Grenzen der 3. Liga hinaus bekannt. Kurz nach Abpfiff des Spiels seiner Mannschaft gegen den FSV Zwickau, in dem der FCK in der Schlussminute noch einen umstrittenen Elfmeter gegen sich hinnehmen musste, stand Löhmannsröben für Telekom Sport vor dem Mikrofon und ließ seinem Frust freien Lauf. Es war eine authentische Meinung zu einer aufwühlenden Situation kurz vor Spielende, als ein Elfmeterpfiff den Roten Teufeln ein wohl verdienter Sieg entrissen wurde. Rund anderthalb Millionen Menschen haben das Interview mit ihm inzwischen gesehen. Ob ihn für seine emotionale Rede eine Strafe seitens des DFB erwartet, ist abzuwarten. In jedem Fall war Löhmannsröben in den letzten zwei Wochen das Thema der 3. Liga.
Der 27-Jährige Mittelfeldspieler kam vor der Saison als einer von insgesamt 21 Neuzugängen in die Pfalz. Vorher war er beim FC Carl Zeiss Jena aktiv, stand in 35 Ligapartien für die Thüringer auf dem Platz, schoss ein Tor selbst und legte sechs weitere auf. Er war mit ein Hauptgrund für den letztlich sicheren Klassenerhalt des Aufsteigers. Nach seinem Wechsel auf den Betzenberg fand sich der in Kassel geborene Sechser vorerst in der 2. Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern wieder. Frontzeck attestierte ihm gegenüber dem vereinsinternen Medium fehlende körperliche Voraussetzungen vor der Spielzeit und begründete damit die Einsätze für die Zweitvertretung, die in der Oberliga spielt. Doch Löhmannsröben bewies schon nach zwei Spielen, dass er für Frontzeck eine wichtige Alternative in der 3. Liga sein kann. Dieser belohnte ihn dafür mit Einsätzen gegen Karlsruhe und Zwickau. Sein Trainer stärkte ihm auch nach dem Interview den Rücken und zeigte Verständnis für seine emotionale Reaktion und forderte, dass der Fußball nicht "zu steril" werden darf. Schließlich ist immer wieder von der Sehnsucht nach authentischen Typen im Fußball zu hören. Gegen die Fortuna kann Löhmannsröben sein 100. Drittligaspiel absolvieren. 

Bilanz gegen die Fortuna:

Man muss einige Kalenderblätter zurückschlagen, um in das Jahr der letzten Begegnung zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Fortuna Köln zu gelangen. Am 30. August 1998 schied die Fortuna in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen den FCK aus. Die letzte Begegnung während des Ligabetriebs liegt noch ein weiteres Jahr zurück. Insgesamt mehr als 37.500 Zuschauer sahen damals den 2:0-Sieg der Roten Teufen auf dem Betzenberg. Blickt man auf alle Partien zwischen den beiden traditionsreichen Vereinen zurück, kommt man lediglich auf sieben Paarungen. Davon gewannen die kommenden Gastgeber fünf und erzielten 21 Tore - fast doppelt so viel wie die Fortuna.
Ein Vergleich der aktuellen Saison zeigt schon zu Beginn dieser Saison eine Auffälligkeit: Die Fortuna hat alle drei Spiele, in denen die Mannschaft von Uwe Koschinat in Führung gegangen ist, gewonnen. Kaiserslautern hingegen hat nach drei Führungen noch vier Punkte liegen lassen. Hinzu kommt, dass die Fortuna zuletzt im Auswärtsspiel gegen Eintracht Braunschweig einen Gegner bezwingen konnte, der unter ähnlichen Voraussetzungen wie die Lauterer das Spiel angetreten ist. Ein großer Unterschied: Auf dem Betzenberg werden knapp doppelt so viele Zuschauer damit beschäftigt sein, ihre Mannschaft anzufeuern. 

Fanhinweise:

Anpfiff am kommenden Montag ist um 19 Uhr auf dem Betzenberg. Die Begegnung wird live bei Telekom Sport übertragen, kann aber auch in unserem Liveticker verfolgt werden, der ab ca. 18:30 Uhr für euch zur Verfügung steht. Auch das Fanradio wird mit vor Ort sein.

 

Nächste Begegnung
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SC Wiedenbrück
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