Samstag gegen Chemnitz - Fortuna empfängt Aufstiegskandidaten mit durchwachsenem Start
Aktuelle Lage:
Den Start in die neue Saison hat sich der Chemnitzer besser gewünscht. Mit sechs Punkten aus fünf Spielen hinkt man speziell den Erwartungen aus dem Umfeld hinter. An der Gellertstraße hofft man nach fünf Jahren in der 3. Liga auf den Sprung in die 2. Bundesliga. Speziell die Transferaktivitäten machten den CFC bei den Drittliga-Trainern zu einem der Topfavoriten auf den Aufstieg. Trainer Sven Köhler versuchte die Erwartungen allerdings früh zu dämpfen und verwies immer wieder auf die Ausgeglichenheit in der Liga. Der Start der Himmelblauen sollte dem 50-Jährigen nun Recht geben. Speziell die Heimspiele gegen Großaspach und Aalen sorgten für Ernüchterungen: Zwei Remis im neuen Stadion waren für die Fans zu wenig. Der größte Stimmungskiller bislang dürfte das 0:1 zuletzt gegen Aufsteiger Sportfreunde Lotte sein, als man in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer kassierte. Köhler streichte seiner Elf daraufhin einen freien Tag. Am letzten Wochenende ballerte sich der CFC nun im Landespokal mit einem 8:1 bei Oberligist SSV Markranstädt den Frust von der Seele. Wirklich beruhigend für das Umfeld dürften auf Sicht aber nur Punkte in der 3. Liga sein.
Weichen auf 2. Bundesliga gestellt
Eigentlich ist an der Gellertstraße alles bereit für den Gang in die 2. Bundesliga. Im Sommer wurde der Umbau des Stadion abgeschlossen, das direkt für die nächsten fünf Jahre in die community4you ARENA umbenannt wurde. Im Juni strömten rund 50.000 Zuschauern zum Tag der offenen Tür in das neue Schmückkästchen, das rund 27 Millionen € kostete. Am 2. August wurde das Stadion offiziell gegen Bundesligist Borussia Mönchenglabach eröffnet. Es klingt nach der großen Fußballwelt. Insgesamt 15.000 Zuschauer könnten hier in naher Zukunft Zweitligafußball sehen. Damit das gelingt, holte der CFC im Sommer einige zweitligaerfahrene Fußballer: Dennis Mast schaffte 2014 mit Arminia Bielefeld den Aufstieg. Gleiches gilt für Dennis Grote, der im selben Jahr mit dem MSV Duisburg in die 2. Bundesliga aufstieg. Zudem verpflichtete man Julius Reinhardt vom FC Heidenheim und Björn Joppek von Union Berlin, die ebenfalls wissen, wie es sich in der 2. Bundesliga spielt. So bringt Chemnitz insgesamt eine beachtliche Zweitliga-Erfahrung auf den Platz.
Fink, Fink immer wieder Fink
Trotzdem scheint auch in dieser Saison bei den Sachsen ein Name über allen zu stehen: Ist vom Chemnitzer FC die Rede, so kommt man an einem nicht vorbei - Anton Fink. Er ist die tragende Säule des CFC und vielleicht DER Unterschiedsspieler der Liga. Mit 105 Treffern Rekordtorschütze der 3. Liga - Fink kann ein Team tragen und untermauert das in dieser noch jungen Saison schon wieder eindrucksvoll: Mit vier Toren und einer Vorlage ist der 29-Jährige an allen Toren der Sachsen in der Liga direkt beteiligt. Ganz nebenbei macht er es sich damit an der Spitze der Torjägerliste gemütlich. Als hängende Spitze schleicht Fink teilweise über den Platz, um instinktiv zuzuschlagen. Der Stürmer hat die Qualität zu jeder Zeit und aus jeder Lage den Unterschied für die Sachsen auszumachen.
Spieler im Fokus: Daniel Frahn
Um von der Abhängigkeit von Anton Fink wegzukommen, holte man im letzten Jahr Daniel Frahn. Der 29-Jährige, der in der 2013/14 mit 19 Toren RB Leipzig durch die 3. Liga schoss, zündete letzte Saison direkt: Acht Tore und zwei Vorlagen in 15 Einsätzen machten ihn als Stoßstürmer zum kongenialen Partner für Fink. Aktuell hat Frahn aber noch Ladehemmung: Chemnitz wartet und hofft noch auf den ersten Saisontreffer seines Mittelstürmers. Im Pokal schoss sich Frahn dabei zuletzt Selbstvertrauen an und markierte innerhalb von sieben Minuten einen lupenreinen Hattrick. Nun will er auch in der Liga treffen und hat dabei beste Erinnerungen ans Südstadion: Bei der 0:3-Niederlage der Fortuna in der letzten Saison traf Frahn doppelt.
Köhler setzt auf erfahrenen Kern
Sven Köhler vertraute bislang einem festen Kern seiner Mannschaft: Grote, Fink, Conrad, Endres, Mast, Türpitz, Kunz, Frahn - alle acht Standen in der 3. Liga bislang stets in der Startelf. Köhler hat aber auch den Mut, Sachen zu verändern und neue Gesichter reinzuwerfen. Das beste Beispiel ist Florian Hansch. Das 21-Jährige Eigengewächs sammelte letzte Saison Regionalliga-Erfahrung bei Budissa Bautzen und kommt in dieser Spielzeit bereits auf vier Einsätze. Gegen Lotte schmiss ihn Köhler eine Halbzeit lang ins kalte Wasser und Hansch war direkt ein belebendes Element des CFC-Angriffs. Am vergangenen Sonntag gelang dem jungen Stürmer im Pokal zudem sein erster Treffer für den Chemnitzer FC.