Remiskönige im Abstiegskampf
Als Liganeuling steckt die SG Wattenscheid wie von vielen im Vorfeld der Saison erwartet im Abstiegskampf fest. Dabei zeigte die SG des Öfteren, dass man mit ambitionierteren Teams durchaus mithalten kann. Während sich für den Verein wohl spät erst entscheiden dürfte, in welcher Liga man nächste Saison spielt, hat Trainer Andre Pawlak überraschend früh Planungssicherheit.
Zu Wochenbeginn sickerte die Meldung durch, dass der 43-Jährige sein Engagement bei Wattenscheid beenden und seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Vier Jahre war Pawlak für die sportlichen Geschicke des Vereins verantwortlich. Dabei führte er den Traditionsverein mit zwei Aufstiegen über die Oberliga bis in die Regionalliga. Im Sommer will sich der frühere Jugendtrainer von Schalke 04 aber einer neuen sportlichen Herausforderung widmen.
Dabei dürfte die laufende Saison für Pawlak und sein Team noch viel Arbeit bedeuten: Mit 19 Punkten fehlt der SG Wattenscheid derzeit ein Punkt zum rettenden Ufer. Dabei hätten durchaus schon mehr Punkte auf der Habenseite stehen können, doch der Revierclub punktet zu selten dreifach: Knapp über die Hälfte aller Punkte entsprangen aus einem Unentschieden. Mit zehn Spielen, in denen am Ende nur ein Punkt dem Konto hinzugefügt wurde, sind die Wattenscheider derzeit die ungekrönten Remiskönige der Liga.
Achtungserfolge gegen Topteams
Dabei bewies die Pawlak-Elf mit Punktgewinnen gegen ambitionierte Teams wie Rot-Weiss Essen oder die Sportfreunde Lotte, dass man in dieser Regionalliga durchaus konkurrenzfähig ist: Gegen Essen gab man in der Schlussphase sogar einen 0:2-Rückstand noch aus der Hand. Gegen die Sportfreunde brachte ein starker Lukas Fronczyk die Lotter Stürmer lange Zeit zur Verzweiflung. Die Punktgewinne dürften in der Lohrheide aber eher als gern genommene Bonuserfolge gesehen worden sein.
Größere Bedeutung dürfte den Spielen gegen die direkte Konkurrenz beigemessen werden und fällt die Bilanz nüchterner aus: Während man in beiden Spielen gegen die SSVg Velbert insgesamt nur einen Punkt holte, dürften besonders die Partien gegen Lippstadt und Uerdingen weh getan haben. Zweimal musste man sich trotz Führung am Ende mit einem Remis zufrieden geben. Sowieso scheint den Nullneunern eine Führung nicht allzu gut zu tun: In zehn Spielen, in denen man vorne lag, ging Wattenscheid nur dreimal als Sieger vom Platz. Ganze sechsmal musste sich die SG mit einem Remis begnügen.
Ohne Punkt im neuen Jahr
Somit heißt der Alltag in der Rückrunde weiterhin Abstiegskampf. Dabei lief die Vorbereitung durchaus vielversprechend: Gegen die Oberligisten VfB Hüls, ETB SW Essen und Wuppertaler SV konnte man gewinnen, ebenso wie gegen Regionalligist SV Wilhelmshaven. Einzig das Testspielderby gegen den FC Kray verloren die Wattenscheider mit 1:2.
Dass eine gute Vorbereitung jedoch nicht automatisch mit einem guten Ligastart einhergeht, bekam Wattenscheid direkt im ersten Pflichtspiel zu spüren. Gegen die SSVg Velbert gab es an der Lohrheide eine enttäuschende 1:3-Niederlage. Nach dem 0:3 am vergangenen Samstag gegen die Schalker Amateure steht Wattenscheid noch ohne etwas Zählbares in diesem Jahr da. Umso wichtiger wären somit Punkte gegen die Fortuna und sei es auch nur einer. Schließlich will Andre Pawlak Wattenscheid nicht als Absteiger verlassen müssen.
Fortuna am Anfang einer englischen Woche
Die Fortuna wiederrum will am liebsten dreifach punkten. Nach dem Heimsieg gegen Velbert geht es in die Fremde, wo die Fortuna sich statistisch gesehen sogar wohler fühlt: Als bestes Auswärtsteam der Liga sind die Kölner die einzige Mannschaft, die auf fremden Platz noch ungeschlagen ist. Das soll auch in der Lohrheide so bleiben. Die Partie ist der Auftakt einer englischen Woche mit den Partien beim KFC Uerdingen und dem Heimspiel gegen die U23 von Schalke 04. Fehlen wird der Fortuna am Samstag neben den Langzeitverletzten Yilmaz und Wichmann auch Sebastian Zinke wegen einer Gelbsperre. Der Einsatz von Michael Kessel ist auf Grund anhaltender Adduktorenprobleme auch für den kommenden Samstag wohl ausgeschlossen.