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Osnabrücks Hoffnungsträger Menga und Iljutcenko

 

Nach einem turbulenten Start in die Saison befindet sich der VfL Osnabrück in Schlagdistanz zur Spitzengruppe. Dabei ist die Rückkehr der Lila-Weißen in die 2. Bundesliga nach dem vereinseigenen Zeitplan in dieser Saison kein muss. Dass die VfL-Fans aber trotzdem vom Aufstieg träumen können, hängt besonders mit dem Sturmduo zusammen.

Stanislav Iljutcenko und Addy-Waku Menga sind so etwas wie die Lebensversicherung des VfL Osnabrück: 20 der 36 VfL-Tore gehen auf das Konto der beiden Angreifer. Kein anderes Sturmduo ist erfolgreicher als die beiden: Münsters Reichwein und Krohne liegen mit 15 Treffern hinter den beiden Osnabrückern. Besonders VfL-Rückkehrer Menga gehören dabei die Schlagzeilen: Der 31-Jährige ist mit 11 Treffern und 7 Vorlagen aktuell Topscorer der 3. Liga und erlebt nach einem Jahr beim VfB Oldenburg derzeit seinen zweiten Frühling. Beim Regionalligisten drückte Menga tagsüber in der Volkshochschule Osnabrück die Schulbank. Anschließend ging es ins Training. „Mit dem Profifußball hatte ich eigentlich abgeschlossen“, schildert der 31-Jährige nun.

Inzwischen spielte sich der Stürmer wieder in den sportlichen Vordergrund. Ein Höhepunkt dieses bislang überraschenden Comebacks dürfte der Titel „Nordsportler des Jahres sein“. Noch vor Weltmeister-Torwart Ron-Robert Zieler holte sich der Deutsch-Kongolese den vom Norddeutschen Rundfunk ausgeschrieben Titel. Menga ist das Gesicht des VfL Osnabrück und zusammen mit Sturmpartner Iljutcenko aus der Walpurgis-Elf nicht mehr wegzudenken. Sieben Tore haben sich die beiden bislang gegenseitig aufgelegt. Seit fünf Spielen hat kein anderer Akteur des VfL mehr getroffen. Der letzte Lila-Weiße, der sich in die Torschützenliste eintrug und nicht Menga oder Iljutcenko hieß, war Massimo Ornatelli.

VfL und Bremer Brücke rücken enger zusammen

Ebenjener Ornatelli sorgte in der Winterpause jedoch für negative Schlagzeilen und zog sich den Unmut von Trainer Walpurgis zu. So solle der 29-Jährige mit einem Wechsel zu Preußen Münster kokettiert haben. „Ich bin enttäuscht, dass Massimo sich durch ein Angebot hat verleiten lassen, sich mit einem Wechsel auseinanderzusetzen - vor allem vor dem Hintergrund, was wir hier in den letzten Monaten aufgebaut haben“, begründet Walpurgis die Verbannung seines Stürmers in die zweite Mannschaft. Der VfL-Trainer setzt auf Spieler, die mit vollem Herzen bei der Sache sind. Es gilt das Vertrauen der Fans und der Sponsoren zurückzuzahlen.

Vor der Saison sicherte schließlich eine Crowdfundig-Aktion die Lizenz für den VfL Osnabrück. Ohne das finanzielle Engagement der Fans und von Sponsoren wäre Drittliga-Fußball in der osnatel Arena wohl nicht möglich gewesen. Dementsprechend rückte der Verein insgesamt enger zusammen. Symbolisch dafür schmückt der Slogan „Wir sind die Osnabrücker“ die Brust der VfL-Trikots. Knapp 8.500 Zuschauer pilgern in dieser Saison an die Bremer Brücke. Das ist der sechsbeste Schnitt in der 3. Liga. Die VfL-Fans machen die osnatel Arena zu einem besonderen Spielort, an dem sich der VfL entsprechend wohlfühlt: Sieben von elf Spielen gewann Osnabrück daheim.

Fernziel 2. Bundesliga

Nachdem der VfL zum Ende des letzten Jahres von den letzten elf Spielen nur zwei verlor, hat man Anschluss an die Spitzengruppe der 3. Liga. Die Derby-Wochen zu Beginn des Jahres dürften als Wegweiser zu betrachten sein, wohin die Reise geht. Nachdem das Duell gegen Arminia Bielefeld aber zunächst abgesagt werden musste und das Derby bei Preußen Münster durch zwei Standards von Bischoff verloren ging, hängt Osnabrück ein wenig in der Luft. Dementsprechend wichtig wären für die Lila-Weißen Punkte gegen die Fortuna. Schließlich warten im Anschluss mit Erfurt und Duisburg die nächsten Spitzenteams.

Mit einem Auge schielt Osnabrück wohl bereits in dieser Saison in Richtung 2. Bundesliga. „Natürlich ist die Hoffnung da, dass es jetzt schon gelingt. Aber der Aufstieg  ist kein Zwang und kein Muss“, gab Vizepräsident Uwe Brunn Ende Januar gegenüber der Sportschau zu Protokoll. Dabei lautete das Saisonziel im Sommer noch einstelliger Tabellenplatz, wohl auch aufgrund des gerade erst gewonnenen Existenzkampfes um die Lizenz. „Wir sehnen uns danach, uns nur auf den Sport zu konzentrieren“, ist Walpurgis um den Spagat zwischen wirtschaftlicher Konsolidierung und sportlichem Erfolg bemüht. Bislang läuft dieser auch dank Menga und Iljutcenko durchaus vielversprechend.

Glockner mit schneller Rückkehr

Für die Fortuna ist die Partie am Karnevalsfreitag die nächste Gelegenheit, gegen ein Topteam der 3. Liga Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Dabei dürfte die Partie an der Bremer Brücke für Winterneuzugang Andreas Glockner eine besondere sein: Erst kurz vor Transferschluss verließ der 26-Jährige den VfL in Richtung Kölner Südstadt. Zudem dürfte auch Kapitän Daniel Flottmann besonders motiviert sein: Der Innenverteidiger verbrachte seine Jugend beim VfL, ehe er die Lila-Weißen 2008 in Richtung SC Verl verließ.

Fehlen werden der Fortuna dabei am kommenden Freitag die verletzten Andersen, Bisanovic, Kessel, Kialka, Uaferro und Yilmaz. Zudem muss Pascal Wichmann aufgrund von Rückenproblemen derzeit mit dem Training pausieren.

Nächste Begegnung
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