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Oberhausen kommt zum Topspiel bei Fortuna mit Wucht in der Luft

Auf gehts Fortuna zum morgigen Heimspiel gegen RW Oberhausen.

Kleeblätter sind selten zu finden, zum Topspiel der Regionalliga West am Samstag (14 Uhr) im Südstadion werden definitiv deren elf, nämlich Oberhausener mit dem Glücksbringer im Wappen, den Rasen betreten. Der Fünfte empfängt den Dritten. Und auch die Fortuna erhofft sich in diesem Spitzenschlager mehr Fortune als zuletzt.

Aufgrund der fehlenden Spielstätte von Türkspor Dortmund hatte die Mannschaft von Trainer Matthias Mink am letzten Wochenende spielfrei. Die drei Punkte gab es am grünen Gabentisch. Nun brennen die Kölner wieder auf den sportlichen Wettstreit. „Wir haben intensiv trainiert, wir haben letzten Freitag 75 Minuten lang Elf gegen Elf gespielt, und was Laufleistung und Intensität anging, haben da wir auf Wettkampfniveau gearbeitet. Tags darauf gab es ein Heimprogramm mit einem Lauf von zirka 7,5 Kilometern, der individuell unterschiedlich gestaltet war. Sonntag war frei und Montag sind wir wieder wie üblich mit zwei Einheiten gestartet“, sagt Mink zur Phase der Überbrückung. 

Nun wartet vor mindestens 3.000 Zuschauern morgen eine anspruchsvolle Aufgabe auf die Hausherren, die nach zuvor vier sieglosen Spielen in Folge endlich mal wieder einen Dreier auf dem Fußballfeld erringen wollen: „Ich habe Oberhausen gegen Düsseldorf gesehen und den Gegner auch ansonsten verfolgt. Es ist eine eingespielte Mannschaft, die sowohl mit als auch gegen den Ball über klare Strukturen verfügt. RWO ist gerade in der vordersten Linie sehr robust. Sie bewegen sich zurecht im Verfolgerfeld der Spitze und für uns wird es nach der Pause eine große Herausforderung. Aber, wenn wir wieder in die Erfolgsspur kommen wollen, müssen wir sie schlagen und das ist das Ziel sagt“, Mink. 

Auch Joshua Eze ist sich der Schwere der Prüfung bewusst: „Oberhausen steht zurecht da, wo sie stehen. Sie haben eine gute Truppe, spielen tollen Fußball, können mit dem Ball viel, sind aber auch körperlich robust. Das wird eine enge Partie und eine harte Nummer. Wir müssen 100 Prozent geben und unsere Torchancen dann reinmachen“, sagt der defensive Mittelfeldspieler. 

Ein Garant des Erfolges bei RWO war zuletzt Moritz Stoppelkamp. Er ist wie ein guter Wein, er reift mit den Jahren und wird immer wertvoller. In bislang 97 Spielen erzielte der 37-Jährige für den Klub bereits 39 Tore und 23 Vorlagen. Auch in dieser Saison war der zumeist als Linksaußen eingesetzte Routinier bei Oberhausen wieder eine Bank. Sieben Tore und vier Assist bei acht Spielen in der Regionalliga West. Stoppelkamp ist wichtiger denn je, umso härter trifft RWO dessen Ausfall. Aufgrund einer muskulären Verletzung wird er mehrere Wochen fehlen. 

Allerdings war Ersatz mit Tarsis Bonga schnell gefunden. Und dieser füllte die entstandene Lücke sogleich treffsicher aus. Nach Vorarbeit von Cottrell Ezekwem krönte Bonga seine starke Leistung beim 2:1 gegen die Düsseldorfer Reserve und erhöhte zwischenzeitlich auf 2:0. Der 1,97 Meter große Angreifer stand zuletzt beim Halleschen FC unter Vertrag. Insgesamt kommt der groß gewachsene Stürmer auf 44 Einsätze in der Regionalliga West, 89 Drittliga-Einsätze, 24 Partien in der 2. Bundesliga und drei Partien in der 1. Bundesliga. Es schaut nach einem Glücksgriff für die Kleeblätter aus. Kuriosum im Kader von Oberhausen: Der 2,02 Meter große Ezekwem, der auch schon drei Treffer erzielte, fungiert hauptsächlich als Mittelstürmer, der 25-Jährige kommt bei Bedarf aber auch als Innenverteidiger in der Dreierkette zum Zuge. 

Nach dem erneuten Umbruch im Sommer war Schmalhans Küchenmeister. Präsident Hajo Sommers schnallte den Gürtel enger und ließ zahlreiche Leistungsträger ziehen. Außer Stoppelkamp verblieben aus der alten Garde nur die beiden Innenverteidiger Tanju Öztürk (35) und Nico Klaß (27). Die Liste der Abgänge war namhaft. Unter anderem gingen Moritz Montag (MSV Duisburg), Tim Stappmann (KFC Uerdingen), Sven Kreyer (Ratingen 04), Oguzhan Kefkir (Wuppertaler SV) und Fabian Holthaus (RW Ahlen). Zumindest machte Matona-Glody Ngyombo einen Rückzieher. Der 26-jährige Defensivspieler, der mit 34 Liga-Einsätzen in der vergangenen Runde zum Stammpersonal gehörte, unterschrieb mit Verzug ein neues Arbeitspapier.

Der neue Trainer Sebastian Gunkel, der zuletzt vier Jahre bei der U23 von Holstein Kiel arbeitete sowie der sportliche Leiter Dennis Lichtenwimmer-Conversano mussten den Resetknopf drücken, was bis dato tadellos funktionierte. Die beiden Mittelfeldspieler Luca Schlax (FSV Frankfurt) und Eric Gueye (Eintracht Norderstedt) sind mit jeweils 24 Jahren die ältesten Spieler unter den elf Neuzugängen. 

„RWO hat zudem mit Tanju Öztürk und Nico Klaß zwei erfahrene, große Innenverteidiger. Auch Ngyombo ist über 1,90 Meter. Da erwartet uns gerade bei Standardsituationen eine immense Wucht. Gut wäre es, wenn wir Oberhausen häufig und weit von unserem Tor weghalten. Dann laufen wir gar nicht in Gefahr, in brenzlige Situationen zu kommen, aber das eine oder andere werden wir auch weg verteidigen müssen“, sagt Mink.  

Der Saisonstart verlief für Oberhausen, das ein 3-4-3-System bevorzugt, denkbar ungünstig mit einem 2:4 zu Hause gegen Mönchengladbach II. Es folgte ein starkes 5:0 in Wuppertal und erneut eine Heimniederlage mit 0:2 gegen den MSV Duisburg. Mit Glück begann dann eine Serie von fünf Siegen in Folge für die Kleeblätter. Der FC Gütersloh war in Unterzahl drauf und dran, sich ein Remis zu erkämpfen. Doch in der sechsten Minute der Nachspielzeit schüttelte Stoppelkamp zwei Gegenspieler ab und schlenzte den Ball anschließend flach in die rechte Ecke zum 3:2-Endstand. Auch beim 6:1-Sieg bei Türkspor Dortmund war Stoppelkamp Mann des Tages mit drei Treffern.

Mit einem Sieg gegen RWO im Nachholspiel des vierten Spieltages hätten die Sportfreunde dann die Tabellenführung übernehmen können, stattdessen verlor der Aufsteiger mit 1:4 am Lotter Kreuz. Ein umstrittener Handelfmeter, den Schlax verwandelte, reichte zum 1:0-Sieg beim KFC Uerdingen. Und mit einem weiteren 1:0-Erfolg gegen Hohkeppel übernahm Oberhausen die Tabellenspitze, hatte jedoch Glück, dass der Aufsteiger kurz vor dem Ende nur den Pfosten traf. Mit fünf Siegen im Gepäck ging es an die Pader. Dort mussten die Gäste nach einer 1:3-Niederlage den Platz an der Sonne wieder räumen. Kamen aber mit dem anschließenden 2:1-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf schnell wieder zurück in die Erfolgsspur und sind nun tabellarisch auf Augenhöhe mit der Kölner Fortuna.  

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