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Nach und nach ins Rampenlicht: Ali Ceylan im Porträt

In unregelmäßigen Abständen stellen wir den Fans die Spieler aus dem Kader von Fortuna Köln vor. Heute im Porträt: Ali Ceylan.

Für Ali Ceylan ist jedes Spiel, das er für Fortuna Köln bestreitet, ein Highlight. Eigentlich wollte er Polizist werden, doch als er nach dem Fach-Abitur die Möglichkeit hatte, einen Profivertrag zu unterschreiben, wollte er sich die Chance nicht entgehen lassen.

Seine ersten Schritte als Fußballer machte er für den CfB Ford-Niehl. „Ich komme aus dem Kölner Stadtteil Niehl. Mein Bruder hat da schon gespielt. Und deshalb habe ich da auch mit dem Fußball angefangen. Das muss im Alter von 10 Jahren gewesen sein“, erinnert sich der Mittelfeldspieler. „Vorher hatte ich natürlich schon auf der Straße, in der Schule beziehungsweise auf dem Bolzplatz gekickt. Da war die Leidenschaft schon deutlich erkennbar. Deshalb hat mich mein Vater dann schließlich auch in Niehl beim Verein angemeldet.“

In jungen Jahren war es Ronaldinho, der ihn mit seinen Dribblings begeisterte. Später waren es Özil und Gündogan mit ihren finalen Pässen, die Ceylan faszinierten – und natürlich Neymar. 

Ali Ceylan ist in Deutschland geboren. „Genau wie mein Vater“, erzählt er. „Allerdings ist mein Vater als Kind noch einmal in die Türkei zurückgekehrt und hat dann dort gelebt. Später hat er meine Mutter kennengelernt und geheiratet. Sie sind zusammen nach Deutschland gekommen und leben seither hier. Ich selbst bin in Köln-Nippes geboren. Gleiches gilt für meinen älteren Bruder, der jetzt 23 Jahre ist, und für meine 14-jährige Schwester. Somit hat unsere Familie die deutsche und türkische Kultur im Blut.“

Ceylan begeistert durch seine Höflichkeit. Wenn er über seine bisherigen Trainer spricht, spürt man Respekt. „Ich kann mich nur bei allen Trainern, die ich hatte, bedanken. Ich habe bei allen etwas gelernt. Ich kann sagen, dass ich zum Beispiel früher bei Viktoria unter Peter Markanovic sehr viel Ausdauertraining hatte und es damals gehasst habe. Aber mittlerweile sage ich natürlich, es ist gut, dass er das mit uns gemacht hat. Das Läuferische zahlt sich heute aus. Aber auch andere Trainer, zum Beispiel Giorgi Elizbarashvili mit Stherion Gavaliov, Mehmet Isik sowie Manfred Schadt, haben mir sehr geholfen, mich zu entwickeln. Das hat sich auch bei den Profis bei Fortuna Köln fortgesetzt, ob unter Uwe Koschinat oder jetzt bei Tomasz Kaczmarek – ich habe allen eine Menge zu verdanken“, so der Mann mit der Nummer 29.

Viktoria? Genau. Bevor Ceylan in der Saison 2016/2017 bei der U 19 von Rot-Weiß Erfurt anheuerte und sechs Monate später zu Fortuna Köln ging, spielte er im Juniorenbereich für den rechtsrheinischen Stadtrivalen. „Da sind die Fans anders als die Spieler“, so Ceylan. „Als Spieler versuchst du, deinen Job in deinem Verein so gut wie möglich zu machen. Und wenn es dann ein Derby gibt, freut man sich besonders darauf. Das motiviert ungemein und macht mehr Spaß als jedes andere Spiel, weil die Emotionen insgesamt viel größer sind. Aber ich habe halt bei Viktoria von der U 15 bis U 19 gespielt, deshalb hege ich da auch keine Hassgefühle.“

Das Erreichen des Halbfinales im Bitburger-Pokal durch ein 3:2 bei der Viktoria dürfte den jungen Spieler dennoch sehr gefreut haben. Schließlich kam er bei dem Spiel am 26. März zum Einsatz. Und auch in der 3. Liga musste Ceylan zuletzt häufiger seinen Mann stehen. So war er jüngst in den Spielen beim FC Energie Cottbus und im Südstadion gegen den F.C. Hansa Rostock mit von der Partie.

Mit nur 1,69 Meter Körpergröße hatte er hierbei keinen leichten Stand. „Ich war schon immer der Kleinste auf dem Fußballfeld. Um das zu kompensieren, bin ich täglich im Kraftraum. Aber meine Größe hat auch Vorteile. Ich bin besonders flink und dribbelstark – es ist schwer für einen großen Spieler, gut gegen einen kleineren zu verteidigen. Ich versuche, die bestmöglichen Vorteile daraus zu ziehen“, sagt Ceylan.

Hoffnung machen ihm da andere Spieler, die im Fußball ganz groß rausgekommen sind. „Lionel Messi ist zum Beispiel auch nur 1,70 Meter groß und somit ein Vorbild für mich. Oder Marco Verratti, er ist auch sehr klein, spielt auf der Sechs, auf der eigentlich eher kopfballstarke Spieler vermutet werden. Das zeigt, dass die Körpergröße nicht so viel zu sagen hat. Willen und Leidenschaft sind viel wichtiger. Deshalb heißt es, an sich zu glauben und zu kämpfen“, so der Mittelfeldakteur.

Leidenschaft und Willen gehören zu den Tugenden, die Fortuna Köln in den letzten Spielen der aktuellen Saison weiter zeigen muss. „Das Ziel ist der Klassenerhalt“, so der 20-Jährige. „Wir geben unser Bestes, damit wir das schaffen. Den nötigen Willen dafür haben wir auf jeden Fall.“

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