Nach Standpauke scheitert Fortuna beim 0:1 erneut an fehlender Effektivität

Trainer Matthias Mink musste nach den Ausfällen von Adrian Stanilewicz, Robin Afamefuna, Barne Pernot, Joshua Eze und Julius Biada findig werden bei der Aufstellung. Eigengewächs Abdul Bance verteidigte bei seinem Startelfdebüt in der Dreierkette. Marvin Mika wechselte auf die linke defensive Schiene. So weit, so gut. Doch nach einer Viertelstunde schlug das Schicksal erneut zu. Topscorer Stipe Batarilo verletzte sich bei einem Fallrückzieher, indem er sich selbst auf den Knöchel stieg. Der nächste personelle Tiefschlag für die Gäste. Für ihn kam mit Gianluis Di Fine ein weiteres Eigengewächs.
Trotz dieser Unbill waren die ersten 45 Minuten aus Kölner Sicht dürftig und enttäuschend. Die 1:0-Führung der Hausherren nach einem von Kevin Wiethaup verwandelten Foulelfmeter war überaus verdient. Was war geschehen? Rödinghausen führte in der eigenen Hälfte einen Einwurf aus. Max Fischer verlor das Kopfballduell. Arnold Budimbu konnte Michael Seaton nicht stoppen, dieser spielte den Ball in die Schnittstelle. Wiethaup umkurvte Bance und Dominik Ernst trat ihm danach in die Hacke, der Rödinghausener stolperte, der Pfiff ertönte. Fortunas Kapitän sah dafür die fünfte gelbe Karte und ist nun beim nächsten Spiel bei RW Oberhausen gesperrt. Der Gefoulte verwandelte sicher in die untere, rechte Ecke. Kurz vor der Pause bewahrte Lennart Winkler seine Elf mit einer doppelten Parade in der kurzen Ecke gegen Seaton vor einem noch höheren Rückstand.
„Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. In der ersten Halbzeit haben wir nicht stattgefunden. Wir haben uns auffressen lassen, das hat mich sehr gestört. Wir haben dem Gegner nicht die Zähne gezeigt. Jedes Eins-gegen-Eins-Duell ging für Rödinghausen aus. Ich bin dann zum ersten Mal in dieser Saison in der Halbzeit lauter geworden“, sagte Matthias Mink. Die Standpauke zeitigte Wirkung. Die Fortuna war nun präsent und zielstrebig. Und sie erspielte sich mehrere Hochkaräter. Die allesamt nicht genutzt wurden. Das war fahrlässig.
„Die Reaktion der Mannschaft war sehr gut. Wenn man sieht, wie jung die Elf war, die schlussendlich auf dem Feld stand, war das ein tolles Gesicht, das wir gezeigt haben in der zweiten Halbzeit. Die Effektivität fehlte, das verfolgt uns schon die ganze Saison. Wir hatten drei Riesenbretter. Der Wille und die Verbissenheit stimmten. Schlussendlich hat es nicht gereicht“, sagte Matthias Mink, der nach gut einer Stunde mit Max Wiese neben Danny Breitfelder ein weiteres Eigengewächs einwechselte.
Nach 55 Minuten zog Di Fine von der Strafraumgrenze aus ab. Torhüter Karl Albers wehrte den Ball mit einer Hand ab, den Nachschuss setzte Kingsley Sarpei aus wenigen Metern freistehend an den Pfosten, den musste er eigentlich machen. Erneut war es Di Fine, der nach Vorlage von Breitfelder aus zwölf Metern knapp am langen Pfosten vorbei zielte (62.). 14 Minuten vor dem Abpfiff dann die nächste große Chance für die Fortuna. Nach einem Freistoß von Henri Matter landete der Ball bei Sarpei, dessen Schuss aus 16 Metern wurde geblockt und fiel Bance vor die Füße, der fünf Meter vor dem Tor den Ball unbedrängt nicht richtig traf.
Fünf Minuten vor dem Ende musste dann Arnold Budimbu angeschlagen runter. Da die drei Wechselfenster aufgebraucht waren, musste die Fortuna die Partie in Unterzahl beenden. In der Nachspielzeit konnte sich Winkler nochmal im Duell mit Joker Ayodele Adetula auszeichnen.
„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, mit hoher Intensität. Der Gegner hatte kaum eine Torchance. Wir hätten durch Seaton das 2:0 erzielen müssen. Jeder hat die Qualität der Fortuna gesehen, deren gute Phase in der zweiten Hälfte haben wir überstanden. Aus meiner Sicht war es ein völlig verdienter Sieg. Das Matchglück hatten wir letztlich auch“, sagte Rödinghausens Coach Farat Toku.
Fortuna: Winkler, Ernst (63. Wiese), Bance (81. Ekene), Fünger, Fischer, Mika, Budimbu, Batarilo (15. Di Fine), Matter, Mittelstädt (63. Breitfelder), Sarpei.
Tor: 1:0 Wiethaup (30., Foulelfmeter).
Zuschauer: 744.