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Münchener Dominanz in Bayern

 

In der Regionalliga Bayern feierten die Talente des FC Bayern München eine ähnlich souveräne Meisterschaft wie die Profis des Rekordmeisters. In seiner ersten Saison an der Säbener Straße schaffte es Trainer Erik ten Hag, die U23 besser zu machen. Dies gelang besonders im Angriff, auch wenn man das gegen die direkte Konkurrenz in der Liga nicht so zeigen konnte.

Zu Beginn der Saison war die Ankunft von Pep Guardiola naturgemäß das große Thema beim FC Bayern München. Dabei übernahm auch bei der vereinseigenen U23 ein neuer Trainer das Kommando: Erik ten Hag. In Deutschland ist der 44-Jährige aktuell noch ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt. In seinem Heimatland konnte der Niederländer aber einen durchaus beachtlichen Achtungserfolg feiern. Nachdem er in 142 Spielen als Co-Trainer unter Fred Rutten beim PSV Eindhoven Erfahrung sammelte, übernahm ten Hag in der Saison 2012/13 erstmals eine Mannschaft. Als Cheftrainer und Sportdirektor führte er die Go Ahead Eagles Deventer nach 17 Jahren direkt mal wieder in die holländische Eredivisie. Ein Erfolg, der das Interesse der Bayern weckte.

Mit dem Münchener Nachwuchs soll ten Hag ebenfalls aufsteigen, diesmal in die 3. Liga. In der untersten offiziellen Profiliga Deutschlands sollen sich die Talente noch besser entwickeln, so die Intention beim Rekordmeister. Von spielstarken Jungspieler hat man dabei eine Reihe in seinem Kader. Die prominentesten dürften bei den Relegationsspielen gegen die Fortuna jedoch keine Rolle spielen: US-Amerikaner Julian Green befindet sich im WM-Kader von Jürgen Klinsmann. Pierre Emile Hojberg weilt zumindest während des Hinspiels bei der dänischen Nationalmannschaft.

Ansammlung von Torgefahr

Trotzdem hat ten Hag genug Akteure in seinem Kader, die nicht ewig in der Regionalliga Bayern spielen dürften. Einer davon ist Kevin Friesenbichler. In einem Sturm, der mit 94 geschossenen Toren der Beste der Regionalliga Bayern ist, sticht der 20-Jährige mit auffälligen Leistungen zuletzt heraus: 8 seiner 14 Tore schoss Friesenbichler in den letzten neun Partien. Mit 102 Minuten pro Tor weist der kommende Neuzugang von Benfica Lissabon einen ähnlichen Wert auf, wie Kölns Toptorjäger Aydogmus (101 Minuten pro Tor).

Doch Friesenbichler ist nicht der einzige Bayer, der Torgefahr ausstrahlt: Gleich vier Spielern gelangen mehr als zehn Tore. Insgesamt 20 Spieler konnten sich bei den Münchenern in die Torschützenliste eintragen. Der Meister der Regionalliga Bayern zeigt sich variabel im Spiel nach vorne und kann von jeder Position heraus für Torgefahr sorgen. Das verdeutlichen 13 Tore, die auf das Konto eines Abwehrspielers gingen. Insgesamt elfmal gewann man mit drei oder mehr Toren Vorsprung. Zudem stellte die ten Hag-Elf die beste Abwehr. Zahlen, die für Dominanz in der Regionalliga Bayern stehen.

Schwächen gegen die direkte Konkurrenz

Trotzdem gingen auch die Talente des Rekordmeisters in einer langen Saison mal durch ein Tal: Zum Ende des Jahres 2013 kassierte man drei seiner insgesamt sieben Saisonniederlagen. Zudem kam Bayern nach einer langen Winterpause nur schwer in die Gänge: So holte man aus den ersten vier Spielen im Jahr 2014 nur fünf von zwölf Punkten. Besonders wenn die Nachwuchsmannschaft mal hinten lag, ging man zumeist mit leeren Händen nach Hause: In acht Partien, in denen man mit 0:1 zurück lag, verließ München den Platz sechsmal als Verlierer. Zudem tat man sich gegen die Topteams der Liga schwer: In den Duellen mit den direkten Verfolgern FV Illertissen, 1860 München II und Augsburg II konnte man nur vier Punkte holen. Besonders die Niederlage im Stadtduell gegen 1860 vor über 12.000 Zuschauern dürfte dabei wehgetan haben.

Trotzdem sicherte man sich am Ende souverän die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern. Zwar konnte ten Hag mit seiner Elf in den letzten beiden Ligaspielen nicht mehr gewinnen. Ob das jedoch wirklich aussagekräftig ist, darf jedoch bezweifelt werden. Immerhin stand man da bereits als Teilnehmer der Relegation fest und konnte das  Hauptaugenmerk auf die beiden Aufstiegsspiele legen. Über den Umweg Köln will sich Bayern München nun für die 3. Liga qualifizieren. Es wäre der zweite Aufstieg für Erik ten Hag in Folge.

 

Ausverkauftes Südstadion nach 31 Jahren

Die Fortuna will sich ihrerseits im Hinspiel eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel verschaffen, um nach der Meisterschaft im Westen das ganze große Ziel zu erreichen: Den Aufstieg in Liga 3. Dabei hat man am Mittwoch ein ausverkauftes Südstadion im Rücken. Dies war zuletzt vor 31 Jahren der Fall: Damals gewann man im DFB-Pokalhalbfinale gegen Borussia Dortmund mit 5:0. Dabei hat Fortuna-Trainer Uwe Koschinat weitestgehend seinen gesamten Kader zur Verfügung. Einzig Tobias Fink wird im Hinspiel wohl keine Option sein. Der Linksverteidiger laboriert nach einer Belastungssteigerung noch an einer Verhärtung der Wadenmuskulatur. Ein Einsatz im Rückspiel liegt aber im Bereich des Möglichen. Bei beiden Spielen muss die Fortuna allerdings weiter auf Flottmann (Kreuzbandriss), Streit (Knieprobleme) und Yilmaz (Beckenfraktur) verzichten.

Nächste Begegnung
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Südstadion