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Mink vor seinem Debüt gegen Oberhausen: „Wir haben ein bisschen was zu korrigieren“

Beim Pokalspiel gegen Düren schaute Matthias Mink noch als sportlicher Leiter zu, gegen Oberhausen nimmt er auf der Trainerbank Platz. Foto: Benjamin Lenz.

Vor knapp zwölf Jahren coachte Matthias Mink das letzte Mal ein Team in der Regionalliga West. Der sportliche Leiter der Fortuna war zu diesem Zeitpunkt Trainer bei Bayer 04 II. Nun steht er am Samstag (14 Uhr) im Kölner Südstadion nach der Freistellung von Markus von Ahlen am Donnerstag wieder an der Seitenlinie gegen RW Oberhausen. Im Leverkusener Sturm spielte damals im Übrigen bei ihm Sven Kreyer. Der schießt nun Tore für den morgigen Gegner.

Dieses Intermezzo war nicht die einzige Station von Mink als Chef auf der Bank. Auch in der Regionalliga Südwest hinterließ er seine Spuren beim FC Homburg, bei Hessen Kassel und beim TSV Steinbach. Die U23 der Fortuna rettete er im Juni 2022 vor dem so gut wie sicheren Abstieg aus der Mittelrheinliga und die erste Mannschaft der Kölner Südstädter coachte der Ex-Profi von 2008 bis 2011. Nun also zum wiederholten Male back to the roots. 

„Wir haben jetzt zwei Nackenschläge bekommen. Das Ergebnis in Lippstadt hat uns sehr enttäuscht und dann kam das Pokal-Aus hinzu. In der jetzigen Situation geht es darum, gegen Widerstände anzukämpfen. Für mich zählt jetzt nur das Spiel am Samstag, wir wollen das Heimspiel erfolgreich gestalten und dann schauen wir weiter. Es sind noch elf Spiele, wir wollen den Abstand nach oben verringern. Gleichzeitig hängt aber auch viel davon, was Aachen und Bocholt selbst bewerkstelligen“, sagt Mink vor seinem Einstand. 

Spielraum für große Veränderungen hat er nicht. Zum einen aufgrund des Zeitfaktors zum anderen wegen der weiterhin dünnen Personaldecke. Neben den verletzten Spielern fehlt auch Rechtsverteidiger Dominik Ernst aufgrund seiner Gelb-Roten Karte im Pokal gegen Düren. „Es gibt in Hinblick darauf zwei Aspekte. Zum einen haben wir aktuell viele verletzte Spieler, deswegen habe ich personell gar nicht die Möglichkeit so viel auf links zu drehen und gleichzeitig, das hat auch der Präsident gestern in der Kabine gesagt, trägt die Mannschaft eine Mitverantwortung. Somit lautet die Vorgabe jetzt erstmal, sich zu rehabilitieren und mit dementsprechender Leistung gegen Oberhausen ein bisschen was zu korrigieren“, sagt Mink. 

Selbstredend sind die Ereignisse der letzten Tage nicht spurlos an der Mannschaft vorüber gegangen. Doch dies sollte und darf gegen Oberhausen kein Thema sein. Immerhin handelt es sich trotz der zumeist negativen Schlagzeilen der letzten Wochen immer noch um ein Topspiel der Regionalliga West. Der Dritte erwartet den Fünften. „Es wäre nur menschlich, wenn die Mannschaft die Ereignisse der letzten Tage beschäftigt. Wichtig wird sein, wie wir in das Spiel reinkommen, um dann mit kleinen Erfolgserlebnissen solche Sachen ausblenden zu können.“

Aber auch bei den Gästen lief zuletzt nicht alles rund. Das Personalkarussell drehte sich schwungvoll. Auf und neben dem Platz war bei RWO nach der Winterpause Stühle rücken angesagt. Nach dem 1:1 zu Hause gegen den SV Lippstadt entbanden Vorstandschef Thorsten Binder sowie Sportchef Patrick Bauder Jörn Nowak mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Cheftrainer. Am Tag des Nachholspiels bei der SSVg Velbert. Vorausgegangen war ein offen ausgetragener Disput des 37-Jährigen mit den RWO-Ultras. Die aktive Fanszene hatte in einem offenen Brief den Rücktritt des Trainers gefordert, ansonsten wäre der Support gänzlich eingestellt worden. Interimsweise übernahm ein guter alter Bekannter. Mike Terranova war seit 2016 Trainer bei RWO, der Ex-Profi hatte aber im Mai vergangenen Jahres seinen Rücktritt erklärt und war in den Nachwuchsbereich des Vereins gewechselt. 

Erst hatte er den Trainer entlassen, noch vor dem Top-Spiel in Aachen legte der bisherige Vorstandsvorsitzende Thorsten Binder sein Amt aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung nieder. Binder war mehr als 18 Jahre im Vorstand von Oberhausen und seit Juni 2023 als dessen Vorsitzender tätig. Interimsweise sprangen Hajo Sommers und Klaus-Werner Conrad in die Bresche. Für Interimsboss Sommers, der seit 2007 bei RWO das Ruder in der Hand hatte, ist aber nach eigener Aussage im kommenden Sommer endgültig Schluss. Und zu guter Letzt muss sich RWO zur neuen Saison neben einem neuen Cheftrainer und einem neuen Vorstandsboss auch noch einen neuen Sportchef suchen. Denn auch Bauder gab seinen Abschied vom Amt nach fünf Jahren in dieser Woche bekannt. 

Oberhausen gehört der Regionalliga West in ihrer aktuellen Form seit der Saison 2012/2013 neben den Zweitvertretungen des FC und von Mönchengladbach ununterbrochen an. Nach der ernüchternden 0:1-Heimniederlage in der Meisterschaft am letzten Sonntag gegen Düsseldorf II ist der Pokal die Trumpfkarte. Dort reist RWO am 3. April im Halbfinale zu den Sportfreunden Baumberg. Bei einem Finaleinzug oder gar einer DFB-Pokal-Teilnahme könnte der Etat für kommende Saison erhöht werden. 

Im Kader gab es in der Winterpause nur marginale Änderungen. Sturmtank Manfredas Ruzgis kehrte nach Wiedenbrück zurück. Der zuvor vereinslose Mittelfeldspieler Phil Sieben, der bereits in der zweiten deutschen (Düsseldorf) und holländischen Liga (Kerkrade) Einsätze hatte, wurde im Gegenzug verpflichtet.

Neben dem bereits eingangs erwähnten Kreyer (acht Tore) gilt es morgen Moritz Stoppelkamp zu stoppen. Auf diesen einfachen Nenner gebracht, könnte ein erfolgsversprechender Plan gegen RWO lauten. Das wäre aber zu kurz gedacht. Aber der mittlerweile 36-Jährige ist dennoch die prägende Figur im Spiel der Kleeblätter. Der offensive Mittelfeldspieler hatte nach 23 Partien 13 Tore erzielt und neun Treffer vorbereitet. Eine überragende Quote.

 

 

 

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