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Lotte mit erneutem Angriff auf Liga 3

 

Seit Jahren spielen die Sportfreunde Lotte in der Regionalliga West um den Aufstieg mit. Der letzte Schritt gelang bisher aber noch nicht. Nach dem Theater um Maik Walpurigs versucht es nun Ramazan Yildirim als Cheftrainer eines eingespielten Teams.

Wenn ein Team sich über die aktuelle Aufstiegsregel in der Regionalliga beklagen kann, dann sind es die Sportfreunde aus Lotte. Nach rekordverdächtigen 86 Punkten scheiterten die Lotter als Meister der starken Staffel West in 210 Minuten am finanzstarken Team von RB Leipzig. Dabei erzwang man im Rückspiel in letzter Minuten noch die Verlängerung, ehe ein Eigentor von Willers und ein Foulelfmeter des Leipzigers Kutschke den Aufstieg für den Meister der Staffel Nordost sicherten. Es war eine weitere bittere Niederlage im Aufstiegkampf für das Team vom Tecklenburger Land in der jüngeren Geschichte. Nach zwei zweiten, einem dritten und einem ersten Platz in den vergangenen vier Jahren versuchen die Sportfreunde somit ein weiteres Mal den Sprung in die höhere Spielklasse.

Nicht mehr mithelfen wird dabei Erfolgstrainer Maik Walpurgis. Nachdem der VfL Osnabrück beim 39-Jährigen anfragte, verabschiedete sich Walpurgis nach fünf Jahren in Richtung 3. Liga und nahm mit Michael Hohnstedt gleich mal einen Leistungsträger mit. Der Wechsel des Trainers, der für fünf Jahre an der Seitenlinie der Sportfreunde stand, sorgte für Ärger im Vorfeld der Saison. Lotte-Fußballobmann Manfred Wilke pochte auf einen bestehenden Vertrag bis 2014, während Walpurgis sich auf eine mündliche Ausstiegsklausel berief. Dieser zufolge hätte der Trainer bei einem höherklassigen Angebot den Verein verlassen dürfen, hieß es. Nach langem Streit und Verhandlungen vor dem Arbeitsgericht Rheine führte ein Schlichtungsgespräch beim DFB schließlich zu einer Einigung. Diese beinhaltete eine fünfstellige Ablöse von Seite Osnabrücks. Gleichzeitig einigten sich beide Parteien auf zwei Freundschaftsspiele gegeneinander.

Neuer Trainer - Alter Kern

Neu an der Seitenlinie ist nun Ramazan Yildirim, der bei Eintracht Braunschweig seine ersten Gehversuche als Trainer unternahm. Bis 2012 war er als Cheftrainer für ein Jahr beim VfB Lübeck in der Regionalliga Nord tätig. Etwas überraschend folgte damals im Dezember die Entlassung Yildirims beim finanziell angeschlagenen Verein aus der Hansestadt. „Auf Grund der wirtschaftlichen Probleme sind hauptamtliche Mitarbeiter im sportlichen Bereich zur Zeit nicht finanzierbar“, begründete der damalige Insolvenzverwalter Stefan Deckhaus die Entscheidung. Nun will Yildirim mit den Sportfreunden den Sprung in den Profi-Fußball schaffen.

Dafür steht dem Fußballlehrer, der einen Vertrag bis 2015 unterschrieb, der Kern des letztjährigen Meisterteams zur Verfügung. Neben Hohnstedt galt es allerdings die Abgänge der Stammkräfte Prokoph, Willers und Wingerter zu verkraften. Mit Christian Groß vom SV Babelsberg 03, Marco Hansmann vom TSV Havelse und Sascha Herröder von Alemannia Aachen fügten sich drei Neuzugänge jedoch nahtlos in die Elf ein.

In der Offensive sorgt das Personal der letzte Saison wieder für Torgefahr und das bereits äußerst formstark: Kevin Freiberger ist mit seinen 6 Toren vorne in der Torschützenliste zu finden. Amir Shapourzadeh unterstreicht seine Klasse bereits wieder mit 4 Treffern und 8 Assists. Aleksandar Kotuljac kann als zumeist einzige Spitze ebenso 4 Treffer verbuchen. Als eines von zwei Teams in der Regionalliga West ohne Niederlage bis dato, schmücken sich die Sportfreunde somit mit dem zweitbesten Sturm der Liga. Der vor wenigen Wochen verpflichtete Ali Bilgin erweitert dabei den Konkurrenzkampf im Angriff. Der Deutsch-Türke kann nicht nur auf sieben Einsätze in der Champions League verweisen, sondern erzielte in seinem ersten Einsatz für die Sportfreunde gegen die SSVg Velbert direkt den 1:0-Siegtreffer.

Rückkehr ins Südstadion

Ein leidtragender dieses stark bestückten Kaders ist aktuell Fabian Montabell. Der Stürmer, der für 3 Jahre das Trikot der Fortuna trug, ist aktuell nur die erste Option von der Bank. Dabei zeigt der 28-Jährige mit zwei Toren und einer Vorlage aber seine Joker-Qualitäten, auch wenn er im letzten Spiel gegen die U23 des FC Schalke 04 überraschend nicht im Kader war. Eine eventuelle Rückkehr ins Südstadion dürfte für den Deutsch-Franzosen ein besonderer Moment werden, galt er bei den Fortuna-Fans doch als Publikumsliebling. Entsprechend dürfte er empfangen werden, auch wenn mit dem Anpfiff in diesem Spitzenspiel die Vergangenheit wohl beiseite gelegt werden dürfte.

 

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