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Heimspiel gegen neustartende Hessen - Fortuna empfängt Wehen Wiesbaden

Fotograf: Tom Hettinger

Ohne Trainer aber mit vielen Ambitionen kommt Wehen Wiesbaden am Samstag ins Südstadion. Nach dem Rücktritt von Fröhing fungiert Sportdirektor Hock als Interimslösung. Die Hessen wollen den Rückstand von elf Punkten auf die Fortuna verkleinern. Mehr über den kommenden Fortuna-Gegner gibt's im Gegnercheck.

Die Aktuelle Lage:

Zwei Spiele sind im Jahr 2017 gespielt und trotzdem herrscht schon wieder rege Betriebsamkeit in Hessen: Nach der ernüchternden 0:3-Heimniederlage gegen die Sportfreunde Lotte, trat zum Wochenstart Trainer Torsten Fröhling zurück. Wehen drückt damit früh in der Rückrunde wieder den Resetknopf. Der Zeitpunkt kommt von außen etwas überraschend, plante man zusammen mit dem 50-Jährigen im Winter doch noch die restliche Saison und verpflichtete gleich fünf neue Spieler - so viel wie kein anderer Drittligist im Winter. Ausschlaggebend dürfte aber die jüngste Bilanz sein: Nur ein Punkt aus den ersten zwei Spielen scheinen keine Trendwende zu sein. Seit elf Spielen wartet Wehen auf einen Sieg. Dabei reichte jüngst auch eine 1:0-Führung nicht für drei Punkte: Von den letzten sechs Spielen ging man dreimal mit 1:0 in Front. Am Ende gab es zwei Remis und sogar eine Niederlage.

Wackliger Stuhl in Wehen

Nach Karsten Neitzel (Holstein Kiel), Horst Steffen (Preußen Münster), Rene Müller (SC Paderborn) ist Torsten Fröhling nun bereits der vierte Trainerwechsel in der 3. Liga, rechnet man die Befördernug von Bremens Nouri zu den Profis mal nicht mit. Dabei übernahm der frühere Abwehrspieler erst im März letzten Jahres bei den Hessen. In neun Spielen rettete er den Verein vor dem Abstieg in die Regionalliga und das auf historische Art und Weise. Durch Alf Mintzels Tor in der 93. Minute am letzten Spieltag blieb Wehen in der Liga. Somit wird der letztjährige Klassenerhalt in der Vereinshistorie auch auf ewig mit dem Namen Fröhling verbunden sein und doch zeigt sich speziell in Wiesbaden die Schnellebigkeit des Geschäfts: Fröhling war der sechste Trainer in den letzten sieben Jahren beim SVWW. Seit der Saison 2013/14 gab es in jeder Spielzeit einen Trainerwechsel bei den Hessen. Nun übernimmt interimsweise wieder Sportdirektor Christian Hock, der in dieser Funktion schon vor zwei Jahren im Südstadion war. Damals gewann die Fortuna mit 2:1 gegen Wehen.

Knackpunkt Heimbilanz

Die Fortuna ist aktuell Dritter in der Heimbilanz. Wieder sind die Punkte im Südstadion die Basis bei den Kölnern. Wehen Wiesbaden scheint sich hingegen punktetechnisch zu Hause nicht ganz so wohl zu fühlen: Nur neun Punkte in zehn Spielen bedeuten die schwächste Heimbilanz der Liga. Zwei Heimsiege gab es, wobei man sich bei der Fortuna an einen noch gut erinnern kann: Das 0:3 am 3. Spieltag war der erste Rückschlag in einem guten Saisonstart. Durch ein Gegentor nach handgestoppten 21 Sekunden geriet die Fortuna damals auf die Verliererstraße. Auch der zweite Heimsieg von Wehen war ein echtes Ausrufezeichen: Mit 3:0 bezwang man Tabellenführer Duisburg - das ist bislang die höchste Saisonniederlage des MSV. Besonders bitter war zuletzt die Heimniederlage gegen die Sportfreunde Lotte - es war die 100. der Hessen in der 3. Liga. Ganz nebenbei bedeuteten die 1.465 Zuschauer Negativrekord in der Britta-Arena.

Hochkonjunktur in der medizinischen Abteilung:

Kevin Pezzoni (grippaler Infekt), Luca Schnellbacher (Mittelfußprellung), Evans Nyarko (Muskelfaserriss), Stephané Mvibudulu (Leistenprobleme), Michael Akoto (Knieprobleme), Patrick Breitkreuz, Patrick Mayer und Christian Cappek (alle im Aufbautraining) - Die Verletztenliste von Wehen Wiesbaden liest sich wie eine halbe Kaderliste! Acht Akteure müssen derzeit passen. Es waren auch schon mehr in den vergangenen Wochen. Da mutet es schon wie Hoffnung an, dass Winterneuzugang Sascha Mockenhaupt nach seinem Mittelhandbruch mit einer Schiene wieder trainieren konnte, genauso wie der zweite Winterneuzugang Dominik Nothnagel, der an einer Prellung aus dem Lotte-Spiel litt. Ebenso im Mannschaftstraining zurück ist Sebastian Mrowca nach seinem Kreuzbandriss, für den das Spiel Fortuna wohl aber noch zu früh kommt. Von Wehens 34-Mann Kader bleiben so wohl nur noch 23 Spieler zur Auswahl. Offen ist dabei, was mit Kevin Schindler und Nils-Ole Book nach dem Trainerwechsel passiert. Die beiden wurden zuletzt aussortiert. So oder so stellt sich der 18 Mann-Kader von Wehen nahezu von selbst auf.

Spieler im Fokus: Robert Andrich

Ein aktiver Teil des Kaders von Wehen am Samstag dürfte auch wieder Robert Andrich sein. Der 22-Jährige kann als einer der Gewinner in Wiesbaden aufgezählt werden. Im Sommer kam Andrich von Dynamo Dresden. Beim Zweitliga-Aufsteiger spielte der Mittelfeldmann keine prägende Rolle, fand gegen Hartmann, Aosman und Lampert nur zwei mal in die Startelf. Ganz anders nun in Wiesbaden: 19 Spiele - 17 davon von Anfang an. Nur an zwei Spieltagen musste er aufgrund einer Gelb-Rot Sperre und eines grippalen Infekts passen. Im zentralen offensiven Mittelfeld garniert er eine intensive Laufbereitschaft mit Torgefährlichkeit: Mit drei Toren ist Andrich einer der vier besten Wehener Torschützen. Ausgeblidet wurde der gebürtige Postdamer in der Akademie von Hertha BSC und reifte dort zum Juniorennationalspieler. Mit seinen jungen Jahren kommt der 22-Jährige in den letzten drei Jahren nun schon auf 40 Drittliga-Spiele. Eine durchaus vorzeigbare Quote. Bei Wehen Wiesbaden geht Andrich nun mehr und mehr voran und entwickelt sich zu einer Konstanten im Spiel der Hessen.

 

 

 

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