Hansa im Jahr 2015 drittbestes Team der Liga
Der Wind hat sich gedreht in Rostock: Wie kaum ein anderes Team der 3. Liga nutzte Hansa den Jahreswechsel zum Neuanfang. Die radikale Zäsur im Kader von Trainer Karsten Baumann zahlt sich dabei bislang aus, sodass man sich unter dem neuen Trainer langsam etwas Luft im Abstiegskampf erkämpfen konnte.
Das Hinspiel im Südstadion war dabei der Beginn eines Negativlaufs für den FCH, der im letzten Spiel des Jahres 2014 seinen Höhepunkt fand: Nach dem 0:1 bei der Fortuna konnte Rostock aus den folgenden elf Spielen nur noch einen Sieg holen. Dafür setzte es sieben Niederlagen, inklusive der 0:4-Heimschmach gegen Holstein Kiel im letzten Spiel des Jahres 2014. In Zahlen hieß das: Vorletzter Tabellenplatz und vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.
An der Ostsee war Zeit, die Uhren noch einmal auf Null zu stellen, um nicht schon vorzeitig von der Bühne Profifußball zu verschwinden. Nachdem Hansa zum Ende des Jahres bereits Peter Vollmann durch Karsten Baumann ersetzte, erfolgte auch im Kader die Zäsur: Leistungsträger wie Blacha und Christiansen wurden gegen Ablöse transferiert. Dafür holte man im Winter acht neue Akteure. Dabei standen mit Schuhen, Sumusalo, Hüsing und Ahlschwede vier Neuzugänge bislang stets in der Startelf. Zudem zählten Sburlea und Kofler, der sich bislang in allen Einsätzen für Hansa eine gelbe Karte abholte, fünfmal zur Anfangsformation. Sie alle gesellen sich zu Toptorjäger Marcel Ziemer (14 Tore ), Abwehrchef Steven Ruprecht, Kapitän Denis Weidlich und Christian Bickel (beste Vorlagengeber mit 9 Assists) und stehen für den Neuanfang in Rostock.
Neuformierte Rostocker befreien sich von Abstiegsplätzen
Der radikale Schnitt von Baumann zahlt sich dabei bislang aus: Hansa ist neben Kiel aktuell das Team der Stunde. Bis zum letzten Spieltag waren Rostock und Kiel die einzigen Mannschaften der 3. Liga, die im Jahr 2015 noch ungeschlagen waren. Betrachtet man nur die Spieltage dieses Jahres, steht Rostock hinter Kiel und Bielefeld auf dem Relegationsplatz zur 2. Bundesliga. Zuletzt schnupperte die Baumann-Elf auch auf der Bielefelder Alm an einem Punktegewinn: In Unterzahl schaffe man den 2:2-Ausgleich, ehe der Arminia zwei Minuten vor Spielende doch noch der Siegtreffer gelang.
Dabei zeigte sich Hansa in diesem Jahr besonders gegen die direkte Konkurrenz stark: Gegen Regensburg und Großaspach gelangen Remis, gegen Mainz, Chemnitz und Halle punktete man sogar dreifach. Rostock präsentiert sich dabei in diesem Jahr stabiler als noch 2014 und konnte sogar nach einem 0:1-Rückstand noch punkten: Gegen Regensburg holte man einen Punkt, gegen Halle konnte man die Partie sogar noch drehen. So dürfte die Kogge auch nach der Niederlage in Bielefeld nicht wieder ins Schwimmen geraten: „Die Niederlage wird uns nicht aus der Bahn werfen. Wir sind gefestigter als in der Hinrunde und können auf die Leistung in Bielefeld aufbauen“, glaubt Steven Ruprecht an die entsprechende Reaktion. Auch Trainer Baumann, der das Spiel gegen die Fortuna als „Knackpunktspiel“ bezeichnet, sieht sein Team gefestigt: „Wir werden in den nächsten Wochen stabil sein, aber wir müssen dabei auch punkten, das ist wichtig." Mit einem Sieg gegen die Fortuna kann sich Rostock nun weiter Luft im Abstiegskampf verschaffen.
Fortuna kann nächsten Konkurrenten auf Abstand halten
Die Fortuna will gegen Hansa Rostock wiederrum den nächsten direkten Konkurrenten im Abstiegskampf auf Abstand halten. Dabei geht es für die Koschinat-Elf weiterhin darum, den Tod von Präsident Klaus Ulonska zu verarbeiten. Gelingt den Kölner der erste Sieg einer Mannschaft in der DKB-Arena in diesem Jahr, so würde man den Abstand auf Hansa auf zehn Punkte vergrößern. Es wäre der nächste Schritt für die Koschinat-Elf zum Ziel Klassenerhalt.
Verzichten muss man dabei bislang auf die Dienste von Andersen (Aufbautraining), Kessel (Aufbautraining), Rahn (Sprunggelenksprobleme), Wichmann (Rückenprobleme) und Yilmaz (Aufbautraining). Zudem muss Kapitän Daniel Flottmann nach seiner roten Karte in Unterhaching noch ein Spiel aussetzen.