Gütersloh gibt Gas in 2025: Fortuna reist zur Elf der Stunde

Gütersloh ist fraglos die Mannschaft der Stunde. Mittlerweile sind sie nach Siegen unter anderem in Duisburg, gegen Lotte und gegen Oberhausen schon auf den sechsten Tabellenplatz geklettert. Vor dem Beginn dieses Siegeszuges hatte im Übrigen in der Winterpause Trainer Julian Hesse seinen Vertrag dort bis 2027 verlängert. Und Gütersloh profitiert obendrein vom Rückzug von Dortmund. Denn sie spielten zweimal nur Remis gegen Türkspor, statt sechs werden nun nur zwei Zähler abgezogen.
„Wir stellen uns dieser Aufgabe. Gütersloh hat 2025 viel sehr gute Spiele gemacht. Das wird ein richtiges Brett, das wir bohren müssen. Wir scheuen aber die Herausforderung nicht. Gütersloh hat hier auch schon im Hinspiel eine Duftmarke hinterlassen, eine sehr gute erste Halbzeit gezeigt. Sie können aus dem Vollen schöpfen, sie haben offensiv wie defensiv ihre Qualitäten und sie funktionieren mittlerweile auch als Mannschaft sehr gut“, sagt Trainer Matthias Mink, der neben den verletzten Adrian Stanilewicz, Julius Biada und Joshua Eze auch auf den einen oder anderen erkrankten Spieler verzichten muss.
„Wir müssen schauen, was steht uns auch aufgrund von Krankheitsfällen in Gütersloh an Personal zur Verfügung. Das wird sicher nicht die absolute Top-Elf sein, aber es wird eine gute Mannschaft sein. Dass das jetzt eine schwierige Phase ist, ist auch klar. Wir haben immer gesagt, dass wir nicht diese Breite im Kader haben. Aufgrund der Verletzungen kriegen wir das jetzt zu spüren. Trotzdem werden wir versuchen, das Maximale herauszuholen“, so Mink.
Inklusive Pokalspiel gegen Hohkeppel steht Lennart Winkler nun schon seit fünf Spielen in Folge bei der Fortuna im Tor. Nach der Verletzung von Felix Buer nutzte er seine Chance. Zuvor bestritt der 21-Jährige 29 Partien bei der U23 in der Mittelrheinliga. Nun ist er erste Wahl in der Regionalliga. „Ich habe das Niveau schon mal miterlebt. Das meiste, was mir geholfen hat ist aber, dass ich ganz viel in der zweiten Mannschaft gespielt habe. Matthias und ich hatten immer einen guten Austausch. Er war sehr oft bei der U23, deswegen hatte ich das Gefühl, gesehen zu werden. Das half mir viel. Wir haben oft miteinander gesprochen, ich schätze daher sein in mich gesetztes Vertrauen sehr. Vom Anlaufen ist es in der Regionalliga deutlich intensiver, die Spieler sind robuster, auch etwas cleverer in vielen Spielsituationen.“
Nun ist seine nächste Bewährungsprobe beim FC Gütersloh, diese geht er respektvoll, aber auch mutig an: „Wir waren diese Saison schon mal abgeschrieben, und kamen dann doch noch mal näher ran. Eine kleine Chance gibt es weiterhin. Gütersloh spielt stark, hat viel Selbstbewusstsein. Es wird ein schweres Spiel. Wir haben einige Ausfälle, die können wir aber gut auffangen, weil wir ein gutes Team sind“, sagt Winkler.
Drei Spieler stechen aus dem Gesamtgebilde des FCG besonders hervor. Im September vergangenen Jahres verpflichtete Gütersloh Björn Rother. Beim 1:1 im Südstadion gab er seinen Einstand und er war gleich einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz. Der 28-Jährige ordnet im defensiven Mittelfeld das Spiel. Der ehemalige Zweit- und Drittliga-Profi sorgt für die notwendige Stabilität im Zentrum. Mit Rother, dessen Bruder Jan-Henrik beim Mittelrheinligisten VfL Vichttal aktiv ist, kam der Erfolg. Die Bilanz mit dem gebürtigen Stolberger in der Startelf lautet: Zehn Siege, vier Unentschieden, zwei Niederlagen. Und ohne ihn? Zwei Siege, ein Remis, sechs Niederlagen. Eine starke Statistik.
Ungewöhnlich treffsicher ist in dieser Spielzeit Patrik Twardzik. Der 32 Jahre alte Tscheche traf bereits 13-mal. Derart erfolgreich war der Mittelfeldspieler bis dato noch nicht. Sowohl als Torschütze als auch als Vorbereiter glänzt Phil Beckhoff. Der 24 Jahre alte Linksaußen kommt auf sechs Treffer und acht Assist.
Aufgelöst hat der FC Gütersloh in dieser Woche den Vertrag mit Markus Esko. Der 25-Jährige wollte ab sofort auch in der Icon League spielen, dies lehnte der Verein ab. Der Stürmer kam in dieser Saison 14-mal zum Einsatz (zwei Tore). Nun kann er sich vollkommen auf den Budenzauber in Düsseldorf konzentrieren.