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Großer Ertrag mit kleinem Team - Fortuna empfängt VfR Aalen

Trotz der Verluste von einigen Stammspielern im Sommer, hat der VfR Aalen augenscheinlich wieder eine gute Balance zwischen Defensive und Offensive gefunden. Auswärts gab es erst eine Niederlage, zu Hause ist man noch ungeschlagen. Generell lag man diese Spielzeit erst zweimal zurück. Der Lohn ist eine bislang recht stressfreie Saison auf der Ostalb, weil man nur schwer zu schlagen scheint.

Aktuelle Lage

Der VfR Aalen ist eine der Überraschungen der Saison. Wohl kaum einer hat dem kleinen Team von Trainer Peter Vollmann einen solchen Start zugetraut: Nach dem 5. Spieltag hatte der VfR Aalen bereits elf Punkte gesammelt, gleichbedeutend mit Platz 2 in der Tabelle. Diese Punktausbeute konnte man anschließend zwar nicht mehr halten, auch wenn man immer noch auf dem dritten Tabellenplatz rangiert. Aus den letzten sechs Spielen sprang nur ein Sieg heraus. Fasst man die letzten sechs Spieltage in einer Tabelle zusammen, entdeckt man die Aalener nur auf dem 14. Tabellenplatz. Von großer Unruhe ist auf der Ostalb aber weit und breit nichts zu spühren. Das hängt zum einen mit den Rahmenbedingungen zusammen: Mit nur 22 Mann hat Vollmann den kleinsten Kader der Liga. Vor dem Spiel zuletzt gegen Lotte, lag das halbe Team mit einer Grippe flach. Umso höher sind die Leistungen der Aalener zu bewerten, schließlich setzte es am 9. Spieltag die erste und bislang einzige Niederlage.

Freunde der Punkteteilung

Der VfR gewann zuletzt vielleicht nicht mehr so oft, er verlor aber auch kaum: Bereits sechsmal spielte das Team um Kapitän Markus Schwabl Unentschieden, so oft wie keine andere Mannschaft der Liga. Die Spiele mit Aalener Beteilung sind somit vor allem eins: Eng! Nur ein Spiel wurde bislang mit mehr als einem Tor Differenz entschieden: Bei Jahn Regensburg gewann Aalen mit 2:0. Die anderen drei Saisonsiege gelangen mit nur einem Tor Unterschied. Die Siegtreffer gegen Wiesbaden und Kiel erzielte Aalen gar erst in den letzten fünf Minuten und auch die bislang einzige Niederlage war vom Ergebnis her knapp: 1:2 verlor man beim zuletzt starken FSV Frankfurt.
Hinzu kommt, dass man diese Spielzeit generell erst zweimal hinten lag, so selten wie kein anderes Team der Liga. Gleichzeitig gelang es Aalen bereits acht Mal in Führung zu gehen, nur Spitzenreiter MSV Duisburg kann da mithalten. Jedoch konnte man nur die Hälfte dieser Führungen über die Zeit bringen, die restlichen Spiele endeten mit einer Punkteteilung.

Namhafte Abgänge im Sommer

Aalen stellt den kleinsten Kader der Liga, aber der scheint ausbalanciert zu sein. Jeder kennt seine Rolle und erfüllt diese derzeit nahezu optimal. So schlagen die teils namhaften Abgängen auf der Ostalb bislang nicht ins Kontor. Immerhin verlor man im Sommer das Innenverteidiger-Duo Barth und Neumann. Der langjährige Bundesliga-Profi Oliver Barth lässt seine Karriere in die Oberliga ausklingen. Sebastian Neumann ist Stammspieler bei den Würzburger Kickers in der 2. Liga. Zudem spielt Dennis Chessa nun für den österreichischen Bundesligisten SV Ried und hat sich dort einen Stammplatz ergattert. Insgesamt drei Spieler, die mitverantwortlich für die wenigen Gegentore letztes Jahr waren. Die Defensive war die Basis für den Erfolg, den offensiv riss Aalen nicht die allergrößtes Bäume aus. Zu allem Überfluss verließ auch noch Dominick Drexler den 35-Tore Sturm: Mit neun Toren und sieben Vorlagen war er fast an der Hälfte aller Treffer beteiligt.

Aalens Dreigestirn

Den Verlust von Drexler fängt Aalen aber im Kollektiv auf. Die Offensive funktioniert, auch wenn sich drei da besonders hervor tun. Mika Ojala, Matthias Morys und Gerrit Wegkamp konnten zusammen bereits 11 Tore erzielen. Damit sind sie an knapp 80 Prozent aller Aalener Tore beteiligt und derzeit nicht wegzudenken. Auffällig dabei: Man trifft gerne in Halbzeit 1. Acht der 14 Aalener Saisontore fielen im ersten Abschnitt. Vier sogar bereits in der Anfangsviertelstunde - Topwert der Liga.

Im Fokus: Daniel Bernhardt

Neben einer funktionierenden Offensive hat Aalen aber auch eine eingespielte Defensive. Der Fels in der Brandung heißt beim VfR Aalen dabei Daniel Bernhardt. Im Jahr 2009 wechselte Bernhardt von der zweiten Mannschaft der TSG 1899 aus Hoffenheim nach Aalen. Inzwischen hat der Torhüter fast 200 Spiele für den VfR absolviert. In der Saison 13/14 stand er zwar nur dreimal für Aalen in der 2. Liga auf dem Platz, zwei Spiele davon blieb er jedoch ohne Gegentor.
In der Saison 14/15 behielt er in der 2. Bundesliga in 30% seiner Spiele eine weiße Weste. Letztes Jahr in der 3. Liga waren sogar es 40% aller Spiele. Bernhardt spielt seit Jahren sehr konstant und ist ein sicherer Rückhalt für den VfR Aalen, mit dem er schon einiges erlebt hat. 2010 stieg er mit Aalen in die 3. Liga auf. 2012 gelang zusammen der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Schon damals war er ein entscheidender Faktor und hielt in 16 Spielen seinen Kasten sauber, so oft wie kein anderer Torwart in der Spielzeit. Auch diese Saison kann sich das Team von Peter Vollmann auf Daniel Bernhardt verlassen, der ein wesentlicher Grund ist, warum es dem VfR Aalen bislang so gut ergeht.

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