Gegnercheck Wuppertaler SV - zwei, die sich schon in der Bundesliga begegneten
Das Wirtschafts- und Kulturzentrum Wuppertal liegt im Bergischen Land weniger als 60 Kilometer von Köln entfernt. Der Löwe im Wappen des Vereins symbolisiert die Region und die Nähe des Stadions zum Wuppertaler Zoo. Der zweigeteilte Schwanz des Tieres steht für die Fusion der Vereine SSV 04 Wuppertal und der TSG Vohwinkel 80 zum Wuppertaler SV am Gründungstag des 8. Juli 1954. 1955 konnte der junge Verein die Zweitligameisterschaft klarmachen und in die damals höchste Spielklasse, die Oberliga, aufsteigen. Die erfolgreichste DFB-Pokal-Saison wurde mit dem Halbfinaleinzug 1963 geschafft, das man dann jedoch vor 40.000 Zuschauern gegen den Hamburger SV um Uwe Seeler mit 0:1 verlor.
Mit Horst Szymaniak, zweifacher WM-Teilnehmer 1958 und 1962, spielte der einzige deutsche A-Nationalspieler der Vereinsgeschichte in dieser Zeit für die Rot-Blauen. Es folgte die sportlich aufregendste Phase des Vereins. Als Regionalligameister und mit acht Siegen in der Aufstiegsrunde, was einmalig in der Geschichte blieb, meldete man sich 1972 in der Bundesliga und somit zurück in der höchsten deutschen Spielklasse. Herausragender Spieler und erfolgreichster Torschütze war Günter „Meister“ Pröpper, nach dem übrigens das Wuppertaler Maskottchen „Pröppi“ benannt ist, mit 52 Toren und somit fast die Hälfte aller 111 erzielten Tore in dieser Saison.
Gleich die erste Spielzeit in der Bundesliga sorgte für ordentlich Aufsehen, so konnte man nicht nur den vierten Tabellenplatz und damit die Teilnahme am UEFA-Pokal sichern, Günter Pröpper verpasste mit 21 Toren hinter Gerd Müller und Jupp Heynckes nur knapp die Torjägerkanone. Das einzige UEFA-Pokal-Spiel gegen den polnischen Verein Ruch Chorzów wurde zwar gewonnen, durch die deutliche Hinspiel-Pleite war das internationale Aus besiegelt.
1973/74 begegneten sich dann Fortuna Köln und der WSV in der Bundesliga. Köln gewann 2:1 zu Hause und holte ein 0:0 in Wuppertal, bevor sich die Fortuna wieder aus dem deutschen Oberhaus verabschiedete. Als der Wuppertaler SV nach drei Saisons aus der Bundesliga abstieg, stand eine historisch schlechte Spielzeit zu Buche. Vor Tasmania Berlin wurde man zweitschlechtester Bundesligaabsteiger aller Zeiten und das trotz eines 3:1-Sieges gegen den FC Bayern.
Nach dieser Zeit gab es nur noch wenig Lichtblicke für die Bergischen Löwen, so dass man den Wiederaufstieg 1977 knapp verpasste und durch Nichtbezahlung von Berufsgenossenschaftsbeiträgen 1999 in die 4. Liga zwangsabstieg.
Ein kurzes nationales Aufsehen erregte der WSV 2007/08 mit dem Achtelfinale im DFB-Pokal, nachdem man Erzgebirge Aue und Hertha BSC Berlin besiegen konnte. In der dritten Runde vor 61.000 Zuschauern in der ausverkauften Schalker Veltins-Arena musste man sich mit 2:5 den Bayern geschlagen geben. Der Tiefpunkt der Vereinsgeschichte war mit der Insolvenz 2013 erreicht, in Folge derer der Abstieg in die viertklassige Oberliga besiegelt war und erst 2016 mit dem Regionalligaaufstieg, wo der Wuppertaler SV seitdem spielt, revidiert werden konnte.
Seit jeher spielen die Kicker von der Wupper im Stadion am Zoo. Das 1924 eröffnete, zu seiner Zeit sehr moderne, Stadion war in den ersten Jahren vor allem für die betonierte Radrennbahn, zwischen der Aschenbahn und den Tribünen, bekannt. Dort wurden bis zum Rückbau 1954 zahlreiche Weltrekorde in Steherrennen, einer speziellen Art des Windschattenfahrens, gebrochen. Der offizielle Zuschauerrekord wurde bei einem Spiel gegen den FC Bayern mit 38.000 Schaulustigen aufgestellt. Heute bietet das Stadion am Zoo Platz für 28.300 Menschen.
Die aktuelle Form des siebenmaligen Niederrheinpokalsiegers unter Trainer Hüzeyfe Dogan zeigt allerdings wieder stark nach oben. Mit sieben Siegen aus zehn Ligaspielen schaffte der WSV den Sprung vom 13. Platz auf den dritten Tabellenplatz in nur fünf Spieltagen. Die Bilanz gegen Fortuna spricht dabei deutlich für die Kölner Südstädter. In 28 Pflichtspielen feierte die Fortuna 15 Siege bei lediglich sechs Unentschieden und sieben Niederlagen und einem Torverhältnis von 40:31 Toren. Zu den erwähnten Bundesligaspielen traf man auch ein Mal im DFB-Pokal 94/95 aufeinander. Auch damals entschieden die Kölner mit 2:1 die Partie für sich.
Zwar ist es am kommenden Wochenende nicht der DFB-Pokal, einen Sieg in der Regionalliga West würde die Fortuna trotzdem mit in die Südstadt nehmen.
Stellungnahme zu Pressebericht im EXPRESS
In einem Bericht der Boulevardzeitung EXPRESS sind gleich mehrere Dinge aus Sicht des S.C. Fortuna Köln nicht richtig dargestellt. Hierzu nimmt der Vorstand nun Stellung, da der Spielbericht des Schiedsrichters dem Vorstand jetzt vorliegt.
In einem Bericht des EXPRESS zu den Vorkommnissen am Rande des Pokalspiels in Hürth wurden die Ereignisse anders geschildert, als sie tatsächlich stattgefunden hatten.
Als der Gastgeber FC Hürth in der 113. Spielminute das vorentscheidende 3:1 erzielte, stürmten zahlreiche Fans des FC Hürth das Spielfeld, um gemeinsam mit den Spielern zu jubeln. Eine Handvoll Fortuna-Fans betraten ebenfalls das Spielfeld – allerdings auf der anderen Spielfeldseite und sie hielten sich auch in der Nähe der Seitenlinie auf.
Der Schiedsrichter unterbrach die Partie aufgrund der unübersichtlichen Situation mit zu vielen Menschen auf dem Feld, die nicht auf dem Spielberichtsbogen standen.
Nach fünfminütiger Unterbrechung konnte das Spiel ohne Probleme und auch ohne weitere Zwischenfälle regulär beendet werden.
Im Anschluss kam es zur Aussprache zwischen Spielern und Fans, wobei die Auseinandersetzung rein verbal ablief und es zu keinem Zeitpunkt Anzeichen gab, dass diese Linie überschritten würde.
Fortuna Köln distanziert sich von jeglicher Form der Gewalt und appelliert an die Fans zusammenzustehen und hofft auf möglichst große Unterstützung beim schwierigen Auswärtsspiel in Wuppertal.