Gegnercheck Rot Weiss Ahlen - von der Zeche bis zur 2. Bundesliga
Der Nationalsozialismus zwang den Verein, sich zunächst in TuS Germania Ahlen und letztendlich in die Kriegsspielgemeinschaft Ahlen umzubenennen. Als einer der ersten Vereine der Nachkriegszeit nahm der TuS Ahlen, der aus insgesamt acht Vereinen fusionierte, bereits am 12.08.1945 den Spielbetrieb wieder auf. Dieser Tag steht seitdem als Gründungsdatum fest. Der Bergmannsgruß „Glückauf“ ist seit den Anfängen rund um die Zeche Westfalen nicht nur das Motto des Vereins, sondern auch der Name der Spielstätte Glückaufkampfbahn seit 1949. Es folgten Jahrzehnte des Amateursports und der TuS bewegte sich immer wieder in den höchsten Amateurligen.
Ein sportliches Highlight in dieser Zeit gab es 1967, als die Sowjetunion eine Arbeiterstadt aus dem Westen zu den Feierlichkeiten des 50. Jahrestag der Oktoberrevolution einlud. Im Zuge derer spielte TuS Ahlen drei Partien vor teilweise 50.000 Zuschauern in der Sowjetunion und stellte damit den Zuschauerrekord des Vereins auf.
Zum 40-jährigen Bestehen des Vereins lud Ahlen 1985 zu einem Schaulaufen gegen eine Auswahl deutscher Nationalspieler rund um Gerd Müller und Wolfgang Overath in der Ahlener Glückaufkampfbahn ein.
1992 stand der Verein kurz vor dem Abstieg in die Kreisliga, bevor Investor Helmut Spikker sich dem Verein annahm und sich von da an als Mäzen an dem Traditionsverein beteiligte. Sage und schreibe vier Aufstiege und Meisterschaften in Folge feierte der TuS ab dieser Zeit und stieg 1996 in die Regionalliga auf. Dies hatte auch die Namensänderung in den Leichtathletik Rasensport Ahlen (LR Ahlen) 1996 zur Folge, wobei das LR an die gleichnamige Firma von Großinvestor Spikker angelehnt war.
1998 spielte man vor ausverkauftem Haus im DFB-Pokal gegen den FC Bayern und stieg in der Saison 1999/2000 erstmals in die Zweite Bundesliga auf. Es folgte die erfolgreichste Ära mit einem sechsten Tabellenplatz in der ersten Zweitligasaison, in welcher nach wenigen Spieltagen Kulttrainer Peter Neururer verpflichtet werden konnte. Am Ende der Saison 2005/06 stand der Abstieg fest, ach verschiedene Trainer, darunter auch Stefan Kuntz, in sechs Spielzeiten und das Ende des finanziellen Engagements des Geldgebers Spikker zu Buche, infolgedessen der Name des Vereins abermals geändert wurde. Seitdem laufen die Westfalen als Rot Weiss Ahlen auf.
Mit dem Wegfall des Mäzens wurde verstärkt auf den Nachwuchs gebaut und man konnte namenhafte Talente wie Kevin Großkreutz 2006 und Marco Reus 2007 jeweils zum Profidebüt verhelfen. Mit den beiden späteren Nationalspielern schaffte es Rot Weiss mit dem geringsten Regionalligaetat erneut in die Zweite Bundesliga. Die Fahrstuhlfahrt ging zunächst weiter nach unten, als 2009/10 der Abstieg in die Dritte Liga feststand. In dieser Saison kam Coach Andreas Zimmermann bereits zu vier Spielen, musste aufgrund einer fehlenden Lizenz den Posten jedoch wieder abgeben. Der Tiefpunkt der Vereinsgeschichte wurde mit dem Insolvenzverfahren und dem Zwangsabstieg in die fünftklassige NRW-Liga 2011 erreicht.
Erst mit Marco Antwerpen, später Trainer bei Viktoria Köln und dem 1. FC Kaiserslautern, wurde der sportliche Aufstieg in die Regionalliga und das Ende der Insolvenz 2015 erreicht. Nach zwei Saisons stand man in Ahlen vor dem erneuten Abstieg in die Fünftklassigkeit. Über den Punktequotienten in der abgebrochenen Corona-Saison war der Weg frei für die Regionalliga, in welcher Rot Weiss Ahlen seitdem spielt. Andreas Zimmermann leitete seit November 2020 wieder die Geschicke im westfälischen Münsterland. In dieser Woche trennte sich Ahlen von Zimmermann. Einen Nachfolger präsentierte der Club am Mittwochabend mit Andreas Golombek.
In bisher fünf Aufeinandertreffen zwischen Fortuna und Ahlen gab es noch keine Niederlage für die Kölner Südstädter. Zweimal gestaltete Fortuna die Spiele siegreich, dreimal trennten sich die Mannschaften mit einem 1:1-Unentschieden, wie auch am zweiten Spieltag der aktuellen Spielzeit im Wersestadion.