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Gegnercheck 1. FC Kaan-Marienborn 07 - die Fortuna-Zweigstelle

Der VfB Stuttgart wird Deutscher Meister, Sebastian Vettel fährt sein erstes Formel1-Rennen, Deutschland wird Handballweltmeister und das erste iPhone kommt auf den Markt. Richtig, wir schreiben das Jahr 2007 und eine Sache sei in diesem Kontext noch zu erwähnen: Die Gründung des 1. FC Kaan-Marienborn 07. Sportlich konnte der Verein aus dem kleinen Stadtteil in Siegen zwar (noch) nicht an die oben genannten Schlagzeilen anknüpfen, in der jungen Vereinshistorie gibt es aber trotzdem den einen oder anderen Erfolg zu verbuchen.

Nachdem die Fußballabteilung des örtlichen Breitensportvereins TuS 1886 Kaan-Marienborn übernommen wurde, schaffte der junge Verein bis 2018 mit dem vierten Aufstieg in zehn Jahren den Durchmarsch bis in die Regionalliga West. Mit dem Aufstiegstrainer Thorsten Nehrbauer ging man dann auch in die erste Regionalligaspielzeit, musste aber direkt den Weg zurück in die Oberliga antreten und auch Nehrbauer musste gehen. Nach einem Abstecher zum Bonner SC kehrte der Übungsleiter 2021 zu Kaan-Marienborn zurück und führte die Mannschaft direkt wieder in die Regionalliga West. Zudem war die Qualifikation für die erste DFB-Pokalteilnahme perfekt. In der ersten Runde wartete der Zweiligist 1. FC Nürnberg, der einen sehenswerten Freistoßtreffer von Johannes Geis und viel Kampfbereitschaft benötigte, um im Siegener Leimbachstadion gegen Kaan-Marienborn zu bestehen. Am Ende stand ein 0:2 und viel Lob für den Regionalligisten zu Buche. Herausragend war dabei die Torhüterleistung des Neuzugangs Robert Jendrusch, der mit Zweitligaerfahrung und Stationen bei Aue und Ingolstadt zu den Südwestfalen kam.

Seine regulären Heimspiele trägt der Fußballclub in der Herkules Arena im Breitenbachtal aus. Diese Sportanlage ist exakt 100 km vom Kölner Südstadion entfernt und bietet Platz für 4000 Zuschauer, was bei einer Einwohnerzahl von ca. 3500 Menschen im Siegener Stadtteil Kaan-Marienborn durchaus beachtlich ist. So stark wie der Name der Arena es vermuten lässt, präsentiert sich die Mannschaft von Coach Nehrbauer in dieser Saison auch. Der Aufsteiger ist noch ungeschlagen und möchte das auch im ersten Spiel überhaupt gegen Fortuna Köln bleiben.

Bei näherer Betrachtung des Vereins aus Siegen, fällt nicht nur die sportliche Erfolgsgeschichte auf, sondern auch ein Projekt mit Namen „Der Siegerländer Weg“. Dabei kooperiert der 1. FC Kaan-Marienborn mit namenhaften Industrieunternehmen aus Südwestfalen, um talentierten Spielern eine berufliche und langfristig angelegte Perspektive nach der aktiven fußballerischen Laufbahn zu bieten.

Wenn der 1. FC Kaan-Marienborn 07 in die Kölner Südstadt kommt, bringt der Verein nicht nur viel Selbstbewusstsein mit, sondern reist mit einigen namenhaften Spielern mit Fortuna-Vergangenheit an. So dürften folgende Namen wohl noch sehr gut in den Köpfen der Fortuna-Köln-Fans verankert sein. Insgesamt sechs Jahre spielte Lars Bender für Fortuna Köln, absolvierte 138 Spiele und ist ab 2021 nun beim Ligakonkurrenten aus Siegen. Mit Nico Brandenburger (101 Spiele für Fortuna), Firat Tuncer und Jannes Hoffmann kommen ebenfalls zwei Spieler an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Der Linksaußen Felix Neuhäuser machte vor allem in der Fortuna-Jugend mit vielen Treffern in der Jugendbundesliga auf sich aufmerksam, geht jetzt aber für Kaan-Marienborn auf Torejagd. Der wohl prominenteste Ex-Fortune in den Reihen des Gastes ist Markus Pazurek. Mit 140 Spielen und zehn erzielten Treffern, war der Innenverteidiger über fünf Spielzeiten zwischen 2013 und 2018 fester Bestandteil der Kölner Mannschaft. Insgesamt sechs Spieler mit Kölner Vergangenheit gehören nun dem Gäste-Kader an. Aufgrund dieses „Sixpacks“ kann man Kaan-Marienborn freundschaftlich auch die Fortuna Zweigstelle nennen.

Wenn Fortuna Köln jetzt noch an die Leistungen der Gäste anknüpfen kann, sind zumindest alle zufrieden die es mit dem Fortuna-Original gut meinen.

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