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Gegnercheck 1. FC Düren - ambitionierter Aufsteiger

Mit dem 1. FC Düren ist an diesem Freitagabend, 7. Oktober, ab 19 Uhr – wie zuletzt schon der 1. FC Kaan-Marienborn – ein weiterer erfolgreich gestarteter Aufsteiger im Südstadion zu Gast. Der Mittelrhein-Meister hat es geschafft, die Euphorie in die nächsthöhere Spielklasse zu transportieren.

In den ersten fünf Spielen gab das Team von Trainer Giuseppe Brunetto gar nur einmal Punkte ab – beim Remis auf dem Aachener Tivoli (2:2). Danach folgten zwar drei Niederlagen, doch Düren ist ohne Zweifel kein gewöhnlicher Aufsteiger.

Trotz der noch jungen Vereinshistorie haben die Dürener schon einiges vorzuweisen. Im November 2017 als Fusionsclub aus den Vorgängervereinen FC Düren-Niederau 08 und SG GFC Düren 99 gegründet, ging der neu gegründete Verein mit der 1. Mannschaft gleich in der Mittelrheinliga an den Start. Während in der Liga zunächst eine Saison der Selbstfindung anstand, rückte der FCD im Mittelrhein-Pokal schon bis ins Halbfinale vor.

Ein Jahr später stand dann das bisherige Highlight an: Düren zog ins FVM-Pokalfinale ein und bezwang Alemannia Aachen mit 1:0 – gleichbedeutend mit der Qualifikation für die erste DFB-Pokalrunde, in der das Traumlos FC Bayern München wartete. Da der Gegner aufgrund der Situation in der Corona-Pandemie ausnahmsweise schon feststand hatten die Dürener T-Shirts vorbereitet, auf denen – in Anlehnung an den Vereinsslogan – „Bayern wird #DürenSpüren“ stand.

Am 15. Oktober 2020 folgte dann der große Tag, der gezwungenermaßen aufgrund der Pandemielage vor leeren Rängen in der Münchener Allianz-Arena stieg. Live übertragen von Sky und Sport1 trat Düren mutig auf und lief den frischgebackenen Triple-Sieger hoch an, ärgerte die Bayern ordentlich und musste sich nur 0:3 am Ende des Abends geschlagen geben. Lob gab es von allen Seiten – unter anderem erklärte Weltmeister Thomas Müller an den TV-Mikros: „Das sah nicht nach einem Fünftligisten aus.“

Und diese Feststellung war durchaus berechtigt, denn die meisten Spieler im Kader des FCD haben schon in der Regionalliga oder sogar höher gekickt. So etwa Torjäger Marc Brasnic, der bereits in der 2. Bundesliga für den SC Paderborn spielte und in der vergangenen Saison einen neuen Torrekord in der Mittelrheinliga mit 30 Treffern (in 29 Spielen) aufstellte und in der Regionalliga bislang in jedem zweiten Spiel einnetzt, oder der frühere polnische Nationalspieler Adam Matuszczyk, der in der Bundesliga für den 1. FC Köln die Fußballschuhe schnürte.

In Düren – so der Wunsch der Verantwortlichen – soll in den kommenden Jahren etwas entstehen. Das Präsidium um Wolfgang Spelthahn, der auch Landrat des Kreises Düren ist, hat sich auf die Fahnen geschrieben, an alte Glanzzeiten des Dürener Fußballs anzuknüpfen. Diese liegen schon mehrere Jahrzehnte zurück, brachten allerdings den einen oder anderen Nationalspieler hervor wie etwa Wilfried Hannes oder Karl-Heinz Schnellinger. Zu Hause ist die 1. Mannschaft Dürens an der Westkampfbahn, der ältesten Fußball-Holztribüne Deutschlands. Das Fernziel: In den kommenden Jahren soll sich der Club zu einem etablierten Regionalligisten entwickeln, der ein Wörtchen um den Aufstieg in die Dritte Liga mitreden kann.

Im Hier und Jetzt kommt es für die Fortuna darauf an, mit der gleichen Energie und Spielfreude zu agieren wie gegen Kaan-Marienborn. Dann dürfte es gelingen, den Dürenern den Schneid abzukaufen und die drei Punkte in der Südstadt zu behalten.

Übrigens: Frank Apfelbaum veranstaltet wieder seinen berühmten Flohmarkt – diesmal zugunsten des Fortuna-Leistungszentrums. 

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