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Fortuna trifft im Pokal auf einen fußballerischen Wolf im Schafspelz

Sich voll reinhauen in die Zweikämpfe: Das wird auch in Vichttal wie hier bei Max Fischer und Seymour Fünger gefragt sein.

Angeschlagene Boxer sind die gefährlichsten. Dies könnte in abgewandelter Form auch für den kommenden Gegner der Fortuna gelten. Der VfL Vichttal hält zwar über den Winter die rote Laterne in der Mittelrheinliga in den Händen. Dennoch ist das Schlusslicht in der Partie am Samstag (16.30 Uhr) im Achtelfinale des Bitburger-Pokals nicht zu unterschätzen. Zumal vor heimischer Kulisse auf dem Kunstrasenplatz im Sportpark Dörenberg. Eine Art fußballerischer Wolf im Schafspelz.

„Ich habe die Spiele der U23 in den letzten Jahren dort jeweils live verfolgt. Deswegen bin ich auch über die Qualität der Mannschaft, die Anlage, das Umfeld und die Themen, die wichtig sind, im Bilde. Es gab auch mal ein Spiel auf unserer Anlage, bei dem sehr viele Vichttaler Fans da waren und richtig Alarm gemacht haben. Deswegen weiß ich, was uns da in punkto Emotion und Widerstandsfähigkeit erwartet, wir werden alles abrufen müssen. Ich habe in dieser Trainingswoche versucht, die Mannschaft dahingehend vorzubereiten. Im Rahmen der Spielvorbereitung am heutigen Freitag werden wir erneut darauf hinweisen und dann hoffen wir, dass wir genug geredet haben“, sagt Trainer Matthias Mink. 

Seit der Saison 2017/18 spielt der VfL 08 Vichttal in der Mittelrheinliga. Der Verein aus Stolberg entstand im Jahr 2008 aus der Fusion des VfL Zweifall und des VfB Vicht. 2018 fusionierte der Klub zudem mit Grün-Weiß Mausbach. Trainer Arandjel „Andi“ Avramovic ist seit der Spielzeit 2014/15 mit an Bord. In den letzten beiden Spielzeiten sorgte die Elf vom Sportpark Dörenberg als Tabellendritter und -zweiter ordentlich für Furore in der Oberliga. 

In diesem Jahr ist der Wurm drin, für Außenstehende ist das Ganze kaum erklärlich. Kann Avramovic doch nach wie vor auf einen Großteil des Kaders der letzten beiden Jahre zurückgreifen. Dazu zählen Kapitän Jan-Henrik Rother, Keeper Kaan Gökcesin, die Innenverteidiger Onur Alagöz, Alexander Dollhopf und Nils Schütte, Rechtsverteidiger Jason Seke, die Mittelfeldspieler Henrik Artz, Sinan Ak, Jacob Nkrumah-Sarfo, Dogukan Türkmen sowie Torjäger Tugay Temel. Insbesondere Ak und Temel sind sehr torgefährlich. Ak kam in den beiden erfolgreichen Jahren in 54 Partien auf 17 Tore und 28 Assist. Auch in dieser Saison traf er viermal und bereitete sechs Tore vor. Die Torquote von Temel ist noch besser: Der bullige Mittelstürmer erzielte in dieser Saison ebenfalls vier Tore und zuvor in 59 Spielen 42 Tore und 16 Vorlagen. 

Trotz allem, der VfL Vichttal überwintert als Tabellenletzter. Das größte Problem in der Hinrunde war definitiv die Abschlussschwäche. Daran änderte auch der 3:0-Erfolg am vergangenen Sonntag beim FV Bonn-Endenich nichts mehr. Zumindest geht der kommende Pokal-Gegner mit einem positiven Gefühl in die Pause. Mit elf Punkten beträgt der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz lediglich noch zwei Zähler. Nach acht Niederlagen in den ersten neun Spielen war zuletzt ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Nach einer verkorksten Hinrunde wurde somit noch eine vernünftige Ausgangsposition geschaffen. Vichttal spielte des Öfteren nicht wie ein Tabellenletzter. Auch nicht bei der 1:3-Heimniederlage Mitte Oktober gegen die U23. Aufwand und Ertrag stimmten einfach zu selten überein. 

„Vichttal hat ein sehr gutes Umschaltspiel, das wollen sie immer wieder für sich nutzen. Sie versuchen gerade über ihre schnellen Außenstürmer wie Sinan Ak schnell nach vorne zu kommen. Trotz der Tatsache, dass sie keine gute Vorrunde gespielt haben und sie zwischendurch sogar ein bisschen abgeschlagen waren, hatte sie trotzdem noch jeder auf dem Zettel. Weil man eben weiß, dass sie gerade zu Hause zu außergewöhnlichen Leistungen fähig sind. Schlussendlich werden sie die Liga auch klar halten, dafür steckt in der Mannschaft einfach zu viel Substanz und sie haben für diese Liga zu gute Einzelspieler, um das nicht schaffen zu können. Deswegen sind wir gewarnt. Gerade mit den Rahmenbedingungen ist das in erster Instanz ein Duell auf Augenhöhe. Wenn wir aber von vorneherein so spielen, wie wir es können, dann sind wir die bessere Mannschaft und werden auch gewinnen“, sagt Matthias Mink. 

 

 

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