Fortuna ist beim 1:2 in Wuppertal überlegen, aber ineffektiv
Nach den Ausfällen von Joshua Eze und Adrian Stanilewicz musste mit Dominik Ernst aufgrund einer am Mittwoch im Pokal erlittenen Verletzung der dritte Eckpfeiler des Teams passen. Arnold Budimbu rückte rechts eine Position nach hinten. Kingsley Sarpei begann rechts offensiv und gab sein Debüt in der Startelf in dieser Saison. „Kingsley hat jetzt über mehrere Wochen sehr gut trainiert. Er kam immer besser in den Rhythmus und er hat teilweise Spiele bei der U23 absolviert. Er hatte sich das verdient. Für ihn war es bei seinem Ex-Klub eine besondere Situation. Ein Stück weit hoffst du als Trainer auch auf das Momentum. Der Fußball hat schon oft solche Geschichten geschrieben. Er wird seinen Weg machen. Er kann viel Zug zum Tor entwickeln, das war die Hoffnung, dass ihm das heute gelingt“, begründete Trainer Markus von Ahlen seinen überraschenden Schachzug.
Nach fünf Minuten waren alle taktischen Überlegungen bereits Makulatur. Die Fortuna kassierte einen Gegentreffer, der besonders an das 0:1 zu Hause gegen Aachen erinnerte. Angelo Langer war nicht auf seinem Posten, Jonas Scholz rückte links raus, der Innenverteidiger wurde vom vor allem zu Beginn starken Semir Saric düpiert, dieser hatte nun auf dem Flügel viel Zeit und Raum, er fand in der Mitte Kevin Hagemann, der mühelos aus zwölf Metern das 1:0 erzielte. Aber die Kölner kehrten alsbald zurück. Eine sehenswerte Kombination über Stipe Batarilo und Justin Steinkötter vollendete Batarilo mit einem satten Schuss in den Winkel zum 1:1 (14.). Doch die Freude über das Zaubertor verpuffte in Windeseile. Nach einer Ecke von Mert Göckan kam Arday Ercan frei zum Kopfball, den von Dominik Lanius zu kurz abgewehrten Ball bugsierte Marco Terazzino am langen Pfosten über die Linie zum 2:1 (16.).
„Wir sind schlecht ins Spiel gestartet. Wir zeigen aber eine gute Reaktion, kommen wieder und dann entscheidet früh eine Standardsituation die Partie, es war eine der wenigen gefährlichen Situationen in Tornähe. Es war viel Tempo drin, es gab viele intensive Zweikämpfe, teilweise gab es sehr gute fußballerische Passagen. Am Ende haben auf beiden Seiten die klaren Möglichkeiten gefehlt, beide haben sehr gut verteidigt. In der zweiten Halbzeit hatten wir deutlich mehr Spielanteile. Leider konnten wir uns für unseren Aufwand nicht belohnen. Für uns gilt es, noch effektiver zu spielen“, sagte Markus von Ahlen.
Eventuell hätte der Fortuna-Coach ein anderes Fazit nach 90 Minuten ziehen können, hätte Schiedsrichter Lars Bramkamp richtig entschieden. Aber er lag falsch in der Einschätzung der Szene in der 39. Minute. Kevin Pytlik traf den Ball nicht, sondern grätschte Steinkötter im eigenen Strafraum das Standbein weg. Der Pfiff blieb aus. „Mir wurde anhand der Fernsehbilder gesagt, dass es ein klarer Elfmeter war. Im Grunde möchte ich mich nicht auf diese Ebene begeben. Es wäre aber bitter, wenn es zum wiederholten Male eine Fehlentscheidung gegen uns gegeben hätte“, sagte von Ahlen dazu.
Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist schnell erzählt. Es handelte sich allenfalls um einen Kurzroman. Fortuna gewann den Schönheitspreis. Aber mangels zündender Ideen blieb der für die Chancen vorgesehene Notizblock leer. Wuppertal konnte nicht. Die Kölner wollten, aber brachten nichts Nennenswertes mehr zustande.
„Es war ein kämpferisches Spiel mit wenigen Chancen, in der zweiten Halbzeit haben wir unsere Konter nicht gut zu Ende gebracht. Aber dennoch ein Kompliment an meine Mannschaft, wie wir in das Spiel hineingegangen sind. Das 1:0 war sehr gut herausgespielt. Das 2:1 direkt nach dem Ausgleich war wichtig. Die Fortuna hat eine erfahrene Mannschaft, die Fußball spielen will und kann. Wir haben nichts zugelassen. Ich bin froh, dass wir weiter in der Erfolgsspur sind“, sagte Wuppertals Coach Hüseyfe Dogan.
Fortuna: Weis, Langer, Scholz, Lanius, Budimbu, Hölscher (84. Matter), Kegel (63. Breitfelder), Batarilo, Steinkötter, Demaj, Sarpei (63. Mika).
Tore: 1: Hagemann (5.), 1:1 Batarilo (14.), 2:1 Terrazzino (16.).