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Fortuna feiert Fußballfest am Hünting – Joker Mika veredelt starkes Finish

Jubeltraube. Und das fünf Mal in Bocholt.

Dreimal führte die Fortuna am Samstag im Stadion am Hünting, dreimal glich der 1. FC Bocholt aus. Am Ende hatten die Südstädter den längeren Atem. Die Mannschaft von Trainer Matthias Mink siegte 5:3 in einer Partie mit hohem Unterhaltungswert. Manch einer fühlte sich an die Aufholjagd in der Vorsaison gegen die „kleinen Fohlen“ erinnert. Das heutige Spiel konnte dem damaligen in punkto Dramatik und Spannung locker das Wasser reichen. Halt nur anders…

„Das war heute ein irres Spiel. Persönlich fand ich das Gladbach-Spiel in der letzten Saison noch einen Tick verrückter, weil wir da aus einem 0:3 ein 4:3 gemacht haben. Heute haben wir immer wieder vorgelegt und wir sind jedes Mal nach einem Rückschlag zurückgekommen. Und wenn das Spiel dann nach 90 Minuten mit einem Zwei-Tore-Vorsprung endet, ist das überragend. Als Joker habe ich zuletzt vor zwei Jahren mit Lippstadt gegen Ahlen zwei Tore geschossen. Die beiden Treffer waren wie maßgeschneidert für mich. Ich mag es, den Ball im vollen Lauf in die Tiefe zu bekommen, oder ihn einfach auch mal im Strafraum reinschieben. Das ist für mich heute perfekt gelaufen,“ sagte Marvin Mika, der in der Schlussphase (80., 90.+6) jeweils nach Vorarbeit von Stipe Batarilo mit dem 4:3 und 5:3 den Deckel draufmachte. Und dieses Mal endgültig, möchte man nach diesem aberwitzigen Spielverlauf hinzufügen. 

Steter Tropfen höhlte den Stein. In Bocholt traf zudem erneut ein Spieler, für den in der letzten Saison der Raum zwischen den Torpfosten irgendwie mit einem Fluch belegt war. Arnold Budimbu hat seine Quote nun schon verdoppelt. Optimisten nehmen bereits Wetten auf die Torjägerkrone an. Aber nun mal ernsthaft. Wie eiskalt Budi davonzog und den Ball flach in die lange Ecke zum 2:1 (38.) einschob, nach öffnendem Pass von Joshua Eze, das war locker im Stile eines Torjägers. 

„Die Tore, die wir uns eingefangen haben, waren nicht nötig, besonders das 3:3. Das war aber meiner Meinung nach auch kein Elfmeter. Danach wurde es lauter, enger, hitziger. Wir haben toll dagegengehalten, super Tore geschossen, aufgrund dessen haben wir auch verdient gewonnen. Ich versuche der Mannschaft mit Toren zu helfen, ich habe jetzt in beiden Spielen getroffen, aber ich würde das nicht direkt als einen Lauf bezeichnen. Es ist nach zwei Spieltagen noch viel zu früh von irgendwelchen Zielen zu sprechen“, sagte der so gelobte Budimbu. Apropos, der Fernschuss von Eze aus 18 Metern mit seinem schwachen linken Fuß in den Winkel zum 1:0 (12.), der war auch nicht von schlechten Eltern. 

„Für den zweiten Spieltag war das schon ein Wahnsinnspiel. Wir sind sehr gut reingekommen, passen einmal nicht auf und holen den Gegner mit dem 1:1 wieder ein bisschen ins Spiel zurück. Summa summarum haben wir in der ersten Halbzeit vieles richtig gemacht. Wichtig war, dass wir immer wieder in der Lage waren vorzulegen. Es war ein verdienter Sieg für uns, wenngleich das Spiel in manchen Phasen auch auf der Kippe stand. Es ist aber auch nicht selbstverständlich am Hünting fünf Tore zu machen. Wir haben uns hier in der Vergangenheit immer schwergetan, deswegen ein riesengroßes Lob an die Mannschaft“, sagte Trainer Matthias Mink.

Bocholt kam dreimal zurück. Durch einen Fernschuss, einen Standard und einen Elfmeter. Immer daran beteiligt war der beste Bocholter Jan Holldack. Der 28-Jährige schoss zunächst einen zu kurz abgewehrten Schuss von Max Fischer flach aus 18 Metern vom Innenpfosten ins Tor zum schmeichelhaften 1:1 (35.). Sechs Minuten nach der Pause setzte er einen Freistoß aus zentraler Position an den Pfosten, der Ball prallte gegen den Körper von Felix Buer und trudelte über die Torlinie, wo der Bocholter Joker Isaak Akritidis am handlungsschnellsten war und auf 2:2 stellte. Einen äußerst fragwürdigen Elfer verwandelte Holldack dann zum 3:3 (74.). Fortuna hatte aber auch im Finish noch eine Antwort parat.  

„Wir waren zu Beginn wie das Kaninchen vor der Schlange, hatten gar keine Zweikampfführung. Obwohl wir wussten, was uns erwartet, sind wir fast schon ängstlich aufgetreten. Die Fortuna agiert in der Offensive sehr flexibel. Durch eine Systemumstellung nach einer halben Stunde waren wir dann auf Augenhöhe. Durch eigene Fehler haben wir uns aber immer wieder selbst um den Lohn gebracht. Es war ein verdienter Sieg der Fortuna“, sagte Bocholts Trainer Björn Mehnert.

Fortuna: Buer, Ernst (67. Mika), Fünger, Fischer, Afamefuna, Eze, Budimbu, Batarilo (90+6), Stanilewicz, Matter (72. Pernot), Mittelstädt.

Tore: 0:1 Eze (12.), 1:1 Holldack (35.), 1:2 Budimbu (38.), 2:2 Akritidis (51.), 2:3 Ernst (57.), 3:3 Holldack (74., Foulelfmeter), 3:4 Mika (80.), 3:5 Mika (90.+7).

    

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