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Fortuna erwartet das unbeugsame Dorf aus Wegberg-Beeck

Der eingewechselte Danny Breitfelder traf im Spiel gegen die U21 des FC zum 4:1. Foto: fs-medien

Das „Dorf der Unbeugsamen“ ist am Samstag (14 Uhr) im Kölner Südstadion zu Gast. So charakterisiert jedenfalls Werner Tellers seinen FC Wegberg-Beeck. Das gallische Dorf liegt laut deren Geschäftsführer in der Regionalliga West nicht mehr in Aremorica in Gallien, sondern am Grenzlandring. Dass der Aufsteiger willensstark und standhaft sein kann, stellte er schon am ersten Spieltag unter Beweis.

Mit 1:0 wurde die Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf besiegt. Dass Wegberg-Beeck kein Kanonenfutter sein wird, das musste auch schon der Erstligist Borussia Mönchengladbach leidvoll erfahren. Im Testspiel im Waldstadion führten die Hausherren lange 1:0 durch ein Tor von Marc Kleefisch, ehe doch noch der Ausgleich für den Favoriten fiel. Die Fortuna ist also gewarnt. Der Tabellenführer sollte trotz des 5:1 gegen die U21 des FC den Underdog ernst nehmen. 

„Es war das erste Spiel, es war ein gutes erstes Spiel. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Am Samstag werden wir uns von der ersten Sekunde an alles wieder hart erarbeiten müssen. Wegberg-Beeck wird mit einer gewissen Euphorie anreisen. Sie werden uns anders fordern als der FC. Köln hat permanent versucht uns zu pressen. Gegen Düsseldorf hat Beeck aus einer Konterhaltung gespielt. Insofern wird es eine andere Art der Herausforderung“, sagt Trainer Markus von Ahlen. 

Zwei Spieler im Kader von Markus von Ahlen haben in der letzten Saison bereits gegen die Gäste gespielt: Torhüter Felix Buer und Innenverteidiger Finn Bauens. Die U23 führte zu Hause bis zur 90.+3 Minute mit 1:0 gegen den haushohen Favoriten, ehe ein fulminanter Fernschuss den Gästen mit dem Schlusspfiff noch ein Remis bescherte.   

„Sie werden wahrscheinlich ein wenig anders auftreten als gegen die U23 damals. Gegen uns sind sie als Tabellenführer der Mittelrheinliga angereist. Sie haben in dem Spiel versucht, vieles spielerlisch zu lösen, sie hatten mehrere gute Einzelspieler, aber es wird am Samstag eine andere Situation sein“, sagt Finn Bauens, der beim 5:1 gegen den FC zu einem Kurzeinsatz kam. Auf sein Debüt in der Regionalliga hatte er in der Vorsaison noch bis zum 17. Spieltag warten müssen. „ich denke, dass ich mich im letzten Jahr weiterentwickelt habe. Es ist definitiv ein Unterschied, ob man in der ersten oder zweiten Saison Profifußball spielt. Man geht das Ganze im Training und im Wettkampf aufgrund der gemachten Erfahrungen schon anders an.“

Für Buer war das 5:1 gegen den FC sein erstes Meisterschaftsspiel im Südstadion und dann auch noch gleich am ersten Spieltag. In den beiden Spielzeiten zuvor hatte er jeweils auswärts einen Einsatz am 37. Spieltag (4:0 in Mönchengladbach) und am 30. Spieltag (0:0 bei Düsseldorf II). „Das war etwas Besonderes für mich, ich habe mich riesig gefreut, dass ich mit den Jungs in die Saison starten konnte. Das Ergebnis hat es umso schöner gemacht.“

Buer sieht es in Hinblick auf Samstag ähnlich wie sein Teamkollege: „Letztes Jahr war Wegberg-Beeck in der Oberliga eine Mannschaft, die das Spiel bestimmen wollte. Sie waren im Jahr zuvor auch in der Regionalliga und galten meistens als Favorit. Am Samstag werden sie eher auf Fehler von uns lauern. Wenn wir da weitermachen, wo wir am Dienstag aufgehört haben, glaube ich, dass es gut für uns laufen kann.“ In den letzten beiden Jahren absolvierte der Keeper insgesamt 29 Partien in der U23: „Die Spielzeit dort war für mich als zweiter Torwart sehr wichtig. Es ist Oberliga, du hast ein gutes Niveau. Ich war im Spielrhythmus und war dadurch immer gewappnet für den Tag X.“

Unisono halten beide Spieler wie auch der Trainer nach dem 5:1 gegen die U21 des FC und dem damit verbundenen Tabellenplatz eins aber den Ball flach: „Wir können das alle gut einschätzen. Letztlich war es nur ein Sieg, wir arbeiten weiter konzentriert. Bei uns schießt jetzt deswegen keiner über das Ziel hinaus“, sagt Bauens. Buer fügt hinzu: „Ein deutlicher Sieg ist natürlich angenehm. Aber, wir wissen das aufgrund der letzten Jahre richtig einzuordnen. Wir haben drei Punkte geholt, am Samstag geht es schon weiter.“

Zum fünften Mal in ihrer Historie nehmen die „Kleeblätter“ das Abenteuer 4. Liga in Angriff. Und traditionell lautet die Zielvorgabe Klassenerhalt. Ohne dies despektierlich zu meinen, in Wegberg sind nämlich lauter Feierabendfußballer am Werk. Bei den Neuverpflichtungen hat sich die Mannschaft von Trainer Mark Zeh vornehmlich im Regal der Mittelrheinliga bedient. Vom Meister FC Hennef kam der kopfballstarke Innenverteidiger Takahito Ohno. Vom BC Viktoria Glesch/Paffendorf wurden Timo Braun und Alec Vinci geholt. Der 25 Jahre alte Braun war in der 5. Liga einer der herausragenden Außenbahnspieler. Im Doppelpack nahm der Aufsteiger auch Spieler aus der U23 der Fortuna unter Vertrag. Den pfeilschnellen Außenbahnspieler Francisco San Jose Juso (20) und Daniel Cartus (20), als Sechser ein klassischer Zerstörer im Mittelfeld.  

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