Fortuna bereitet Freude: 4:1-Erfolg gegen Lippstadt dank furioser erster Hälfte
Bester Sturm, beste Abwehr. Die Fortuna bereitet Freude. Nach furiosen 45 Minuten stand es 3:0, es wäre zu diesem Zeitpunkt auch eine Verdopplung des Ergebnisses möglich gewesen. Der Einzige, der ein wenig traurig mit Krücken und geschientem Knie in Zivil auf der Bank saß, war Marvin Mika. Allzu gern hätte der Stürmer gegen seinen alten Verein gespielt. Auf dem Spielberichtsbogen fehlte er aber überraschend. Markus von Ahlen klärte auf: „Das war unglücklich. Es hat am Freitag im Abschlusstraining stark geregnet und Marvin ist weggerutscht, weil sich eine Grasmatte gelöst hat. Er hat sich das Knie verdreht. Wir hoffen, dass es nicht ganz so schlimm ist. Er hatte gebrannt auf die Partie gegen seinen Ex-Klub.“
Nachdem der Mannschaftsbus der Lippstädter aufgrund eines Staus rund um Köln verspätet eintraf, wurde der Anpfiff um eine Viertelstunde nach hinten verlegt. Hellwache Hausherren erwarteten dann den SV08. Schon nach zwei Minuten köpfte Dominik Lanius eine Ecke von Angelo Langer knapp über die Latte. Nach 16 Minuten trat Adrian Stanilewicz einen Freistoß von links, keiner berührte den Ball _ 1:0. Nur zwei Minuten später scheiterte Arnold Budimbu freistehend an Keeper Steffen Westphal. Und auch einen Schuss von Justin Steinkötter in die lange Ecke nach Hereingabe von Ernst entschärfte der Schlussmann (26.). Drei Minuten vor der Pause traf Stipe Batarilo von der Strafraumgrenze aus im Nachschuss mit einem harten Linksschuss in die lange Ecke zum 2:0.
„Die erste Hälfte war spielerisch sehr gut von unserer Seite. Wir haben den Ball laufen lassen, haben drei Tore geschossen. In der zweiten Hälfte haben wir den Gegner besser ins Spiel kommen lassen, das ist auch deren Stärke, aber wir haben immer wieder Nadelstiche gesetzt. Ich spiele Doppelpass mit dem Gegner, das kommt auch nicht so oft vor und treffe den Ball satt. Ich finde es sehr gut, dass wir jetzt zwei Wochen Pause in der Meisterschaft haben. Ich habe heute gemerkt, dass meine Beine schwer wurden. Mir kommt das sehr entgegen, dass wir jetzt ein wenig runterfahren können“, sagte der Torschütze später.
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei und so köpfte Lanius eine Ecke von Stanilewicz wuchtig zum 3:0-Halbzeitstand ins Netz (45.). „Den Grundstock für den Sieg haben wir in der intensiven ersten Halbzeit gelegt. Wir haben sehr viel Aufwand betrieben und uns das 3:0 verdient. Wir haben Lippstadt hoch gepresst und sie nicht in ihr Spiel kommen lassen, wir haben phasenweise Ball und Gegner laufen lassen. Wir müssen demütig bleiben, als Verein und als Mannschaft. Symptomatisch ist, dass Leon den Schlusspunkt mit seinem Tor setzt, er hat dafür jeden Tag hart gearbeitet. Wir können jetzt mal kurz durchschnaufen. Und dann bereiten wir uns auf das Spiel bei RWO vor“, sagte der Fortuna-Trainer.
Im zweiten Spielabschnitt vergab zunächst Steinkötter nach Flanke von Batarilo (55.). Dann gab Lippstadt in Person von Viktor Maier den ersten Warnschuss ab (62.). Fünf Minuten später blieb Andre Weis Sieger gegen Maier. Auf der Gegenseite klärte der Lippstädter Joep Munsters gegen Joker Danny Breitfelder für seinen bereits geschlagenen Torwart (68.). Gegen den Fernschuss von Fatih Ufuk zum 3:1 (74.) war dann aber kein Kraut gewachsen. Weis wehrte einen Kopfball von Yusuf Örnek aus kurzer Distanz ab (77.). Budimbu schoss erneut den gegnerischen Torwart an (86.), ehe Leon Demaj nach Zuspiel von Breitfelder den Schlusspunkt zum 4:1 setzte (90.). Es war bereits sein drittes Tor als Joker in dieser Saison.
„Es war ein verdienter Sieg für die Fortuna. Sie sind sehr gut in die Saison gestartet, und wir hatten nicht unbedingt damit gerechnet, dass wir hier Punkte für den Klassenerhalt holen werden. Wir sind in der ersten Halbzeit nicht in die Zweikämpfe gekommen, wir hatten zuviel Respekt. Teilweise fehlte uns auch die Spielintelligenz. Das dritte Gegentor vor der Pause war ein Nackenschlag. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft eine Reaktion gezeigt, auch wenn der Gegner einen Gang rausgenommen hat. Und am Ende muss man das Ganze dann seriös runterspielen, wenn die Chancen nicht reingehen. Deswegen ärgert mich das vierte Tor der Kölner, weil wir da gar keine Absicherung mehr hatten“, sagte Gäste-Trainer Felix Bechtold.
Fortuna: Weis, Langer, Scholz, Lanius, Ernst, Eze (70. Hölscher), Batarilo (71. Göcer), Stanilewicz (70. Kegel), Matter (61. Breitfelder), Budimbu, Steinkötter (61. Demaj).
Tore: 1:0 Stanilewicz (16.), 2:0 Batarilo (42.), 3:0 Lanius (45.), 3:1 Ufuk (74.), 4:1 Demaj (90.).