Fortuna beim FC: Jagd-Mentalität und Spaßfaktor im kölschen Derby
„Wir verspüren große Vorfreude. Beim FC zu spielen ist immer etwas Besonderes. Zudem, wenn man das letzte Spiel nimmt, wo wir 0:3 zurücklagen, 3:3 spielten und noch hätten gewinnen können. Am Sonntag wird es ein neues Spiel, und ich hoffe, dass wir dieses Mal zur Halbzeit nicht 0:3 hinten liegen werden“, sagt Arnold Budimbu. „Zum FC habe ich eine besondere Beziehung. Ich habe dort 13 Jahre gespielt und meine Jugend dort verbracht, bis zu den Profis“, so der zweifache Torschütze, der sich der Schwere der kommenden Aufgabe bewusst ist: „Es sind alles gute Fußballer, viele nehmen durch den Anschluss an die Profis einiges mit. Es wird ein kompliziertes und hitziges Spiel, weil sie diese jugendliche Freude nie verlieren und sich auf dem Platz ausleben. Ich mache mir aber keine großen Sorgen, dass wir dafür nicht gewappnet sind.“
Drei Spiele, drei Siege. Für Matthias Mink verlief der Saisonstart nach Maß. Gegen Rödinghausen und Bocholt hatte die Fortuna letzte Saison beide Spiele verloren, gegen Düren waren die Kölner nach dem Pokalaus bitter enttäuscht gewesen. Dieses Mal wurde der Spieß nach einer Geduldsprobe unter Flutlicht umgedreht. „Wir hatten eine gute Verteidigungslinie. Gerade mit den vordersten Spielern sind wir extrem gut angelaufen. Letztlich resultierte auch das 1:0 aus einer Situation, in der wir Düren unter Druck gesetzt haben. Das haben wir sehr gut gemacht. Das war ein verdienter Sieg“, sagt Mink, der sich in den ersten beiden Spielen auf die treffsicheren Arnold Budimbu und Marvin Mika verlassen konnte. Zusammen traf das Duo in der letzten Saison sechsmal. Nach drei Spieltagen sind gemeinsame fünf Tore auf der Habenseite.
„Beide sind in einer guten Verfassung. Marvin hatte letzte Saison sein erstes Jahr hier, es bedarf dann auch gewisser Anpassungsprozesse. Er ist verletzungsfrei und steht voll im Saft. Dann ist es auch dem Momentum geschuldet und der Tatsache, dass die Mannschaft gut miteinander harmoniert. Somit können Spieler punktuell herausstechen. Ich hoffe, dass es bei beiden so weiter geht. Aber, dass gleichzeitig auch der eine oder andere Offensivspieler im Hinblick auf die Qualität noch hinzukommt“, sagt Mink, der auf die individuellen Fähigkeiten der Jungprofis des FC hinweist. Spieler wie Marvin Obuz, Jaka Cuber-Potocnik, Maximilian Schmid oder Elias Bakatukanda seien für die Liga herausragend.
„Wir rechnen mit einer hohen individuellen Qualität. Wenn der eine oder andere geglaubt hat, dass die U21 des FC aufgrund der Transfersperre schwächer wird, dann muss ich das ein bisschen belächeln, weil aufgrund dessen haben sie versucht, so viele Spieler wie möglich zu behalten. Das heißt, der Kader oben ist auch immens groß. Und irgendwo müssen die Spieler, die nicht zum Einsatz kommen, dann auch spielen“, sagt Mink.
Bemerkenswert ist, dass die U21 des FC derzeit mit nur einem Gegentreffer die zweitbeste Defensive der Regionalliga stellt. Und das mit drei verschiedenen Abwehrblöcken. Beim 2:1 gegen Eintracht Hohkeppel bildeten Mikail Özkan und Neo Telle die Innenverteidigung, Teoman Akmestanli verteidigte an den ersten beiden Spieltagen links. Beim 5:0 gegen Paderborn II standen Rijad Smajic und Elias Bakatukanda im Zentrum. Einzig Meiko Sponsel war in allen drei Partien rechts in der Viererkette gesetzt, somit auch beim 0:0 in Düsseldorf.
Die U21 des FC peilt eine Wiederholung der sorgenfreien Vorsaison an, der Auftakt ist vielversprechend als Tabellenvierter mit sieben Punkten. Neben den Ergebnissen geht es bekanntermaßen um die Weiterentwicklung der eigenen Talente. Mit Max Finkgräfe und Damion Downs schafften im Vorjahr zwei Spieler den Sprung in den Lizenz-Kader. „Wir wollen mit dem Ball zielstrebig und mutig zum Tor und risikobehafteten Fußball spielen”, sagt Trainer Evangelos Sbonias, der „eine Jagd-Mentalität im Gegenpressing” sehen möchte.
„Wir haben selbst in den letzten Wochen gezeigt, dass wir uns in diesen Spielen zu steigern wissen. Wichtig ist, das sage ich immer, wie kommst du in ein Spiel rein, wie arbeitest du als Mannschaft auch gegen den Ball. Vor allem ist es ein Derby, wie gut kriegen wir die Themen Emotionalität, Aktivität und Intensität kanalisiert“, sagt Mink vor dem sonntäglichen Ausflug nach Köln-Sülz.