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Fortuna am stimmungsgeladenen Hünting: „Da müssen wir Paroli bieten“

Er war es: Adrian Stanilewicz (l.) und Arnold Budimbu, der Torschütze des 1:0 gegen den SV Rödinghausen.

Nach dem geglückten Saisonauftakt in der Regionalliga West mit dem 2:0 gegen den SV Rödinghausen reist die Fortuna am Samstag (14 Uhr) zum Stadion am Hünting. Beim Vizemeister der Vorsaison erwartet die Mannschaft von Matthias Mink nach den Ostwestfalen ein weiterer Favorit auf die Meisterschaft.

Der 1. FC Bocholt glänzte 2023/24 insbesondere zu Hause mit einem Punkteschnitt von 2,18. Ebenso wie bei den Aachenern gab es für die „Schwatten“ nur zwei Heimniederlagen. Für den Trainer hingegen gibt es im Vorfeld bei der Analyse kein Schwarz-Weiß-Denken. 

„Ich erwarte von der Mannschaft in Bocholt eine ähnliche Herangehensweise und Leistung wie im Heimspiel gegen Rödinghausen. Wir wissen alle, dass es am Hünting keine einfache Aufgabe für uns wird. Das Thema Emotionalität wird zu einem wichtigen Faktor werden, sowohl von Seiten des Publikums als auch von Seiten des Gegners. Da müssen wir Paroli bieten. Es hängt auch viel vom Spielverlauf ab, wie bist du zum Beispiel in der Lage Torchancen herauszuspielen? Auch bei Standardsituationen ist Bocholt sehr gefährlich. In Düsseldorf hätten sie darüber eigentlich das eine oder andere Tor erzielen müssen“, sagt Mink, der seit ein paar Tagen mit Julius Biada auch einen in der Südstadt bekannten Trainingsgast hat. Der 31-Jährige bestritt für die Fortuna in der 3. Liga 47 Spiele (13 Tore, elf Assist).

„Julius ist vereinslos, er hat gefragt, ob er sich bei uns fit halten kann, da er mittlerweile wieder im Bergischen wohnt. Ich kenne ihn jetzt seit 2011, da stand er in Leverkusen bei mir im Kader. Wir haben das in den vergangenen Jahren immer wieder so gehandhabt, gerade bei verdienten Spielern der Fortuna, dass wir ihnen die Möglichkeit gegeben haben. So ein Spieler ist der Julius sicherlich. Im Rahmen des Trainingsbetriebs ist das förderlich, wenn du einen qualitativ hochwertigen Spieler wie ihn mit am Start hast. Mit Blick auf seine Reife wird auch der eine oder andere junge Spieler von uns davon profitieren“, sagt Mink.

Bocholt verlor zum Start mit 0:1 bei Düsseldorf II. „Natürlich sind wir maßlos enttäuscht", sagte Trainer Björn Mehnert später, dessen Bewertung bezog sich indes nur auf das Ergebnis, nicht auf die Leistung. In der ersten Halbzeit verpassten es die Gäste trotz vieler hochkarätiger Chancen in Führung zu gehen. In der 80. Minute traf Kilian Skolik für die Landeshauptstädter zum glücklichen Sieg. „In unserem Wohnzimmer wollen wir die ersten Punkte holen", sagt Mehnert nun und er fügt hinzu: „Köln ist eine Top-Regionalliga-Mannschaft. Eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern mit einem guten fußballerischen Ansatz, Tempo über die Außenbahnen und einem robusten Stürmer.“

Bei Bocholt wiegt der Abgang von Malek Fahkro zum MSV Duisburg schwer. Der bullige Mittelstürmer erzielte in beiden Spielzeiten jeweils 15 Regionalliga-Treffer. Auch ohne den Torjäger blieb das Grundgerüst beim Vizemeister allerdings erhalten. Beim 0:1 bei Düsseldorf II vertraute Mehnert in der Startelf größtenteils dem Kader aus der letzten Saison. Lediglich in der Viererkette liefen neben dem Ex-Fortunen Marko Stojanovic mit den Innenverteidigern Julian Riedel (MSV Duisburg), Dawyn-Paul Donner (SC Paderborn II) und Rechtsverteidiger Philipp Hanke (Wuppertaler SV) gleich drei Neuzugänge auf. Der 32 Jahre alte Riedel bestritt 244 Spiele in der 2. Bundesliga und war in der Saison 2011/12 unter Trainer Matthias Mink für Bayer Leverkusen II in der Regionalliga aktiv.

Zu beachten im Team der Bocholter ist insbesondere auch bei ruhenden Bällen Jan Holldack. Der neue Kapitän schoss in 33 Partien in der letzten Saison drei Tore und bereitete weitere 13 Treffer vor. Am Donnerstag wurde Bocholt zudem noch einmal auf dem Transfermarkt tätig. Von Hessen Kassel wechselte Stürmer Thomas Gösweiner an den Hünting. „Mit seiner physischen Präsenz, gerade im 16er und um die Box herum, bringt er nochmal neue Qualitäten in unseren Kader“, sagt Mehnert über den 29 Jahre alten Österreicher.

Einer, der weiß, wie es in Bocholt geht, ist Max Fischer. Der Neuzugang traf mit dem SV Lippstadt zweimal auf den nächsten Gegner der Fortuna und zweimal siegte er mit seinem Team. Ebenso wie am vergangenen Samstag gegen Rödinghausen glückte ihm dabei sogar ein Treffer: „In Bocholt zu spielen, ist immer schwer. Die Kulisse kommt dazu, dann muss man dagegenhalten. An mein Kopfballtor kann ich mich gut erinnern, wir lagen damals zurück und haben noch 3:1 gewonnen. Ich hoffe, dass wir am Samstag in Führung gehen können. Wir sind auf jeden Fall gut vorbereitet“, sagt der Abwehrspieler. 

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