Einstand geglückt: Fortuna siegt mit Trainer Mink 2:1 gegen Oberhausen
Die Personifizierung der turbulenten Woche aus Kölner Sicht war Younes Derbali. Der 21-Jährige gab nach zuvor elf Einsätzen in der Mittelrheinliga sein Saisondebüt im Pokal in der ersten Elf. Das 1:0 bereitete er mustergültig vor. Der Ausgang ist bekannt. Und auch gegen RWO gab der Linksverteidiger die Vorlage zum 1:0 (21.). Doch dieses Mal mit einem Happyend. Justin Steinkötter vollstreckte mit einem satten Schuss ins lange Eck. „Das war eine verrückte Woche für mich. Ich wurde Dienstag im Pokal gegen Düren ins kalte Wasser geworfen. Dann kam die Trainerentlassung hinzu. Für mich ist es ein cooles Gefühl zweimal hintereinander in der Startelf gestanden zu haben. Das macht auf jeden Fall Spaß. Ich habe lange darauf hingearbeitet. Jetzt zahlt sich das endlich aus. Im Großen und Ganzen haben wir das heute gut gemacht, wir haben 2:1 gegen einen guten Gegner gewonnen und drei wichtige Punkte eingefahren“, sagte Derbali, der sich in den letzten beiden Jahren über die U19 und U23 des Vereins diese Chance geduldig erarbeitet hatte.
Matthias Mink hatte gegenüber der Niederlage gegen Düren zwei Änderungen vorgenommen. Für den gesperrten Dominik Ernst sicherte Arnold Budimbu hinten rechts ab und Kevin Holzweiler wurde durch eben jenen Steinkötter ersetzt. Ein glückliches Händchen des neuen Trainers. „Es war ein wechselhaftes Spiel mit unterschiedlichen Phasen. Wir sind nicht gut reingekommen. Wir wollten aus einer defensiveren Position heraus agieren, aus einem Mittelfeldpressing. Erst gegen Ende der ersten Hälfte haben wir eine bessere Struktur gehabt, als wir auf eine Doppelsechs umgestellt hatten. Das 1:0 war ein super herausgespielter Angriff. Steini schließt ihn perfekt ab“, freute sich Mink.
Wie sein Trainerkollege sah er eine ausgeglichene zweite Hälfte, ohne große Gelegenheiten, bis Adrian Stanilewicz einen genialen Moment hatte und einen Freistoß von der linken Seite aus 20 Metern unter die Latte knallte (79.). Der Anschlusstreffer durch den Oberhausener Sebastian Mai (85.) war nervenaufreibend für die Fortuna, aber am Ende ohne Auswirkung. Was RWO-Coach Mike Terranova ärgerte: „Es war ein Spiel, in dem es rauf und runter ging, beide Mannschaften haben viel Qualität. In der ersten Halbzeit hat der letzte Ball bei uns oft gefehlt. Fortuna macht es clever beim 1:0. In der zweiten Hälfte bekommen wir gefühlt mit dem ersten Torschuss nach einem Standard das 2:0. Eventuell hätten wir noch den Ausgleich erzielen können. Für den Aufwand, den wir betreiben, schießen wir einfach zu wenig Tore. Das nervt mich.“
Matthias Mink gab seiner Elf nach dem Erfolg zwei Tage frei. Am Ende einer englischen Woche, die schlecht begann und versöhnlich endete: „Man darf nicht vergessen, das war die beste Auswärtsmannschaft der Liga, gegen die wir heute gespielt haben. Wir standen in der zweiten Halbzeit sattelfest. Das Freistoßtor von Adi hat das Spiel auf unsere Seite gebracht, das war überragend, wie er den reinzieht. Am Ende sind viele Bälle in unseren Strafraum geflogen, das hat die Mannschaft herausragend verteidigt. Sie hat heute Leidensfähigkeit gezeigt. Summa summarum war das Momentum mal auf unserer Seite. Wir haben den Abstand verkürzt, aber da gibt es noch viel zu verkürzen. Wir arbeiten daran.“
Fortuna: Weis, Derbali, Scholz, Lanius, Budimbu, Stanilewicz, Pires, Batarilo (90.+3. Langer), Matter (70. Holzweiler), Steinkötter (87. Mika), Demaj (70. Sukuta-Pasu).
Tore: Steinkötter (21.), 2:0 Stanilewicz (79.), 2:1 Mai (85.).