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Eine Mannschaft in der Erfolgsspur - der 1. FC Magdeburg im Gegnercheck

Die letzte Saison beendete der 1. FC Magdeburg auf Platz vier. In der aktuellen Spielzeit befindet sich der FCM nach der Hinrunde auf Position zwei. Man ist also bereits zum zweiten Mal hintereinander nicht weit entfernt von der Tür zur zweiten Bundesliga. Dabei vergisst man schnell, dass der Verein erst im Jahr 2015 den Aufstieg in die dritte Liga perfekt gemacht hat. Seitdem war die Fortuna immer ein Hindernis für die Blau-Weißen auf dem Weg in die nächsthöhere Spielklasse. In drei Drittliga-Partien gegen die Mannschaft von Uwe Koschinat setzte es ein Unentschieden und zwei Niederlagen für den 1. FC Magdeburg.

Aktuelle Lage:

Das letzte Aufeinandertreffen vom 1. FC Magdeburg und Fortuna Köln dürfte beiden Mannschaften noch besonders gut in Erinnerung geblieben sein. In der MDCC-Arena verlor das Team von Jens Härtel mit 0:3, der Beginn eines mäßigen Saisonstarts für Magdeburg. Im Laufe der Hinrunde hat sich das Blatt jedoch gewendet, seit sieben Spielen ist Magdeburg nun ungeschlagen, seit fünf ohne Punktverlust. Die Winterpause kam für den FCM sozusagen fast zu Unzeit. Mit einer Vielzahl an Testspielen wollte man die gute Form über die kalte Jahreszeit hinweg beibehalten. Doch zumindest auf die Testspiele sollte sich der Höhenflug der Magdeburger nicht übertragen. Man versuchte sich in der Winterpause insgesamt sechsmal gegen andere Mannschaften (öfter als jedes andere Team der dritten Liga). Aber nur eine dieser Partien beendete man mit einem Sieg, obwohl mit dem Karlsruher SC nur eine Mannschaft aus einer höheren Liga im Gegner-Sortiment vertreten war. Und trotzdem hat man besonders im Defensivbereich seine alte Stärke wiedergefunden, wie uns zumindest die Statistik aus der regulären Spielzeit verlauten lässt: Am 12. Spieltag kassierte man noch vier Treffer gegen den Chemnitzer FC. Anschließend gab es in den darauf folgenden sieben Spielen insgesamt nur vier - und das gegen offensivstarke Mannschaften wie Regensburg oder Frankfurt. Gleichzeitig weiß man selbst auch, wo das Tor steht: Hinter der besten Offensive aus Regensburg hat Magdeburg genauso wie der Chemnitzer mit 30 Toren den zweitbesten Sturm der Liga. Nach mauem Start hat die Mannschaft von Jens Härtel zum Ende der Hinrunde wieder Euphorie in Magdeburg entfacht.

Aufrüsten! Für die zweite Liga? 

Um eine Schwächephase in der zweiten Saisonhälfte zu verhindern, hat sich der FCM im Winter nach Verstärkungen umgeschaut. Mit Charles Elie Laprevotte wurde man schnell fündig. Der 24-jährige Franzose war in der letzten Saison vom SC Freiburg an Preußen Münster ausgeliehen. Dort mauserte er sich sofort zum Stammspieler, insgesamt absolvierte er 29 Partien in der 3. Liga für die Preußen. Laprevotte ist im defensiven Mittelfeld beheimatet, scheut sich aber nicht davor seine Qualitäten auch in der Offensive gewinnbringend einzusetzen. In jedem Fall wird er den Konkurrenzkampf an der Elbe weiter beleben. Vergangene Saison konnte er sich an fünf Treffern beteiligen. Derweil schaut man sich in Magdeburg den Markt weiterhin genau an. Gut möglich, dass Laprevotte nicht der einzige Winterneuzugang bleibt. 

Vertragsverlängerungen geraten ins Stocken

Neben potenziellen Neuzugängen muss sich der Verein aber auch mit potenziellen Abgängen beschäftigen. Dazu gehört zumindest Tobias Schwede erst einmal nicht. Im Dezember verlängerte sich der Vertrag zwischen dem FCM und dem 22-jährigen Flügelstürmer automatisch. Schwede überzeugte unmittelbar nach seinem Wechsel von der Weser an die Elbe, ist unumstrittene Stammkraft in Jens Härtels Mannschaft und besitzt mit 22 Jahren noch einiges an Entwicklungspotential. Ähnliches Potential lässt sich auch Manuel Farrona Pulido zuschreiben, bei dem sich die Vertragssituation jedoch etwas anders darstellt. Sein Verbleib in Magdeburg könnte von einem möglichen Aufstieg abhängig werden. Bei einem Nicht-Aufstieg sei seine Zukunft offen, stellte der 23-Jährige, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, im Interview mit der Bild-Zeitung klar. Hinter Pulido steht nur eines von vielen Fragezeichen in Puncto Kaderplanung. Neben zahlreichen auslaufenden Spielerverträgen muss man sich auch mit der Trainerfrage beschäftigen, denn auch der Kontrakt mit dem Magdeburger Erfolgstrainer läuft im Sommer aus. Auf eine Verlängerung hofft man in Magdeburg zum Anfang des Jahres vergeblich. Härtel ließ aber unlängst von sich hören, dass eine Verlängerung auch ganz schnell über die Bühne gehen könne. Der Aufstiegstrainer ist das Gesicht des Magdeburger Erfolgs. Mit seiner besonnenen Art schaffte er es auch in dieser Saison wieder, für Träume bei den Fans zu sorgen und das trotz eines Starts mit nur vier Punkten aus den ersten sechs Spielen.

Aus den Vollen schöpfen

Dabei wird der Rückrundenauftakt gegen die Fortuna ein erster Gradmesser. Es stellt sich automatisch die Frage, ob man in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt an die Form zum Ende der Hinrunde anknüpfen kann. Außerdem hat man nach dem 0:3 im Hinspiel noch eine Rechnung mit dem Südstadtverein offen. Erfreuen darf sich Magdeburg-Coach Härtel an dem ihm zur Verfügung stehenden Kader vor dem wichtigen Spiel in der Rhein-Metropole. Einzig hinter Mittelfeld-Akteur Niklas Brandt steht noch ein kleines Fragezeichen vor dem Duell mit der Fortuna. Brandt verletzte sich im Winter-Trainingslager in Spanien am Knie, eine anschließende MRT-Untersuchung ergab jedoch Entwarnung. Auch Nils Butzen, der sich beim Rodeln einen Mittelhandbruch zugezogen hatte, steht wieder auf dem Platz. Des Weiteren sorgt die Ausgeglichenheit des Magdeburger Kaders für Spannung hinsichtlich der Startformation gegen die Fortuna. So liefern sich beispielsweise die beiden Torhüter Leopold Zingerle und Jan Glinker ein Duell um das Privileg als Nummer eins starten zu dürfen, ähnlich wie Tim Boss und Andre Poggenborg in der Südstadt. Dabei absolvierte Glinker die meisten Spiele in der Hinrunde. Trotzdem rief Härtel im Winter den Kampf im Tor neu aus.

Im Fokus: Christian Beck

Während auf der Torwart-Position noch Ungewissheit herrscht, wird es im Sturm des FCM wohl keine Veränderung geben. Mit Beck hat man den aktuell zweitbesten Torschützen der Liga in der Sturmspitze. In siebzehn Spielen traf der gebürtige Erfurter zehnmal (drei weitere Treffer bereitete er vor). Nur Anton Fink vom Chemnitzer FC zeigte sich in dieser Saison mit elf Toren noch treffsicherer. Schon in der vergangenen Spielzeit zeigte Beck mit 19 Toren seine Treffsicherheit. Eine beeindruckende Drittliga-Quote für einen Spieler, der in seiner Karriere bislang hauptsächlich in der Regionalliga zum Einsatz kam. Bereits dort war Beck unumstritten, schoss Magdeburg in der Saison 14/15 mit zwanzig Toren fast im Alleingang zum Aufstieg. Der 28-Jährige ist ein Vollblutstürmer par Excellence: vier Tore mit Links, zwei mit Rechts, drei per Kopf und eins vom Elfmeterpunkt - Beck strahlt stets Torgefahr aus. Insgesamt steht der 28-Jährige bei 84 Treffern für den 1. FC Magdeburg und führt damit die vereinsinterne Torschützenliste an. Wenn Beck weiterhin so trifft, dürfte er in nicht allzu ferner Zukunft auch die 100er-Marke geknackt und sich endgültig in die Magdeburger Geschichtsbücher eingetragen haben, vielleicht sogar mit dem ersten Magdeburger Tor in der zweiten Fußball-Bundesliga. Im Sommer wurde Beck mit einigen Zweitligisten in Verbindung gebracht. Der Stürmer bekannte sich aber zum FCM und will den Weg mit Magdeburg weiter gehen.

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