Ein Remis der ärgerlichen Sorte: Chancenwucher in Gütersloh
„Ich habe in Gütersloh als Spieler und Trainer noch nie etwas mitgenommen, heute nehme ich was mit. Ich bin aber trotzdem unzufrieden. Wir sind sehr gut ins Spiel reingekommen. Wir hatten in der ersten Halbzeit ein klares Übergewicht und haben uns zahlreiche Torchancen herausgespielt. Leider hat die letzte Konsequenz im Abschluss gefehlt. Das ist ein leidiges Thema in den letzten Wochen bei uns. Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir Möglichkeiten. Wir haben es nicht verstanden, das Spiel frühzeitig in unsere Richtung zu wenden. Nach dem 1:0 habe ich geglaubt, jetzt ist der Deckel drauf. Der Gegner hat nochmal alles reingeworfen. Die Waffe Standardsituation hat dann gezogen. Es hat gereicht. Das ist sehr bitter für uns“, sagte Trainer Matthias Mink, der zunächst derselben Startelf wie beim 2:1-Erfolg gegen RW Oberhausen vertraute.
Die Fortuna war vom Anpfiff weg tonangebend. Und erspielte sich eine aussichtsreiche Gelegenheit nach der anderen. Arnold Budimbu scheiterte aus kurzer Distanz an Keeper Jarno Peters (2.). Adrian Stanilewicz verfehlte das Ziel knapp (7.). Und ein abgefälschter Schuss von Stipe Batarilo flog neben das Lattenkreuz (15.). Die beste Chance zur Führung hatte in den ersten 45 Minuten Justin Steinkötter. Nach einem langen Ball von Jonas Scholz lupfte der Stürmer der Fortuna den Ball am Keeper, aber auch am verwaisten Tor vorbei (38.).
Beinahe unverändertes Bild in Halbzeit zwei. Nach einem öffnenden Pass von Steinkötter zögerte Leon Demaj im gegnerischen Strafraum einen Tick zu lange und sein Schuss wurde geblockt (48.). Erneut wehrte Peters einen halbhohen Schuss von Demaj über das Gebälk ab (64.). Neun Minuten vor dem Ende dann der vermeintlich erlösende Pfiff. Dem eingewechselten Gütersloher Philimon Tawiah unterlief ein ahndungswürdiges Handspiel im eigenen Strafraum. Demaj verwandelte sicher vom Punkt zum 1:0. Aber nur fünf Minuten später verlor Stanilewicz unnötigerweise den Ball im Mittelfeld, den Konter wehrte die Fortuna zur Ecke ab. Und dies nutzten die Hausherren zum Ausgleich. Nach einer Kopfballverlängerung war Felix Heim am langen Pfosten zur Stelle.
„In der jetzigen Phase war das für uns ein sehr wichtiger Punkt. In der ersten Halbzeit waren wir nicht da. Wir waren immer einen Schritt zu spät. Das Beste zur Pause war das Ergebnis. Ein Rückstand wäre hochverdient gewesen. In der zweiten Hälfte haben wir mit einem anderen Energielevel gespielt und deutlich mehr Duelle angenommen. Großes Kompliment an meine Jungs, dass sie sich nach dem Elfmeter zurückgekämpft haben“, sagte Güterslohs Trainer Julian Hesse.
Fortuna: Weis, Derbali, Scholz, Lanius (78. Brdaric), Budimbu, Matter (67. Holzweiler), Stanilewicz, Batarilo, Pires (75. Sukuta-Pasu), Steinkötter (75. Ernst), Demaj.