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Dominanter Fortuna fehlen in Überzahl die zündenden Ideen – 0:1 gegen Aachen

Eine Szene des Spiels: Die Gelb-Rote Karte für den Aachener Julian Schwermann nach 28 Minuten.

Während die Fans der Aachener am Freitagabend in der Gästekurve 90 Minuten lang ein Feuerwerk nach dem anderen abbrannten, ließen unten auf dem Rasen des Südstadions die Spieler der Alemannia trotz einer 62-minütigen Unterzahl nichts anbrennen. Der Fortuna fehlten bei der 0:1-Niederlage vor der vereinseigenen Regionalliga-Rekordkulisse von 7.672 Zuschauern die zündenden Ideen gegen einen mit Feuereifer verteidigenden Gegner.

„Ein einziger Zweikampf, den wir auf der letzten Linie nicht gewinnen, der führt direkt zum Gegentor. Das ist sehr ärgerlich. Es war ein sehr intensives Spiel. In der ersten Halbzeit waren wir in Überzahl einen Tick zu ungeduldig, das haben wir in der zweiten Hälfte besser gemacht, die Angriffe besser vorbereitet und uns eine Vielzahl an Chancen erspielt. Aachen hat es leidenschaftlich verteidigt. Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben den Gegner komplett bespielt. Nachher sah es aus wie bei einem Handballspiel“, sagte Fortuna-Trainer Markus von Ahlen, nach der zweiten 0:1-Heimniederlage der Saison. 

Die kniffligen und entscheidenden Szenen des Spiels sind schnell aufgezählt. Nach 21 Minuten verlor der rausgerückte Jonas Scholz an der Außenlinie einen Zweikampf gegen Elsamed Ramaj, dieser tunnelte dann auch noch Dominik Lanius, am langen Pfosten kam bei der anschließenden Flanke Joshua Eze zu spät und Lukas Scepanik konnte unbedrängt zum 0:1 für Aachen einschieben. Mitten hinein in den Torjubel unterbrach der Schiedsrichter die Partie für fünf Minuten aufgrund der anhaltenden Pyro-Show aus dem Gästeblock. 

„Wir waren heute die klar bessere Mannschaft. Alles in allem war das für uns ein bitterer Abend. Beim 0:1 haben wir gleich eine ganze Fehlerkette, das ist uns dieses Jahr bisher noch nicht so oft passiert. Aachen hatte gefühlt einen Torschuss im ganzen Spiel und das wird dann brutal bestraft. So ist Fußball. Das wirft uns aber jetzt nicht aus der Bahn“, sagte Lanius. 

Kaum war das Spiel wieder aufgenommen, hatte Aachen einen Mann weniger auf dem Feld. Der bereits verwarnte Julian Schwermann trat den Ball nach dem Pfiff des Schiedsrichters ein paar Meter weg und sah die Ampelkarte (28.). Letztlich spielte diese Hinausstellung den Aachener aber in die Karten. „Fortuna war spielerisch klar besser. Das Spiel steht und fällt mit der Gelb-Roten-Karte, dadurch wird es eine Abwehrschlacht. Wir schießen in der ersten Hälfte einmal aufs Tor und treffen und in der zweiten Halbzeit vergeben wir einen Konter. Das war es. Aber wir haben Mannhaftigkeit und Zweikampfstärke in Perfektion gezeigt heute“, sagte Gäste-Trainer Heiner Backhaus.

In der zweiten Halbzeit belagerte die Fortuna permanent die Wagenburg der Alemannia. Gefühlt 50 Flanken segelten in den Strafraum der Aachener. Nach Flanke von Dominik Ernst köpfte Leon Demaj vorbei (55.). Der eingewechselte Danny Breitfelder schoss ebenso hauchzart am Ziel vorbei (76.). Und in der Nachspielzeit wehrte Keeper Marcel Johnen einen Fernschuss von Stipe Batarilo stark ab. Vier Minuten zuvor hätte die Fortuna einen Handelfmeter zugesprochen bekommen müssen, als Franko Uzelac nach einem Kopfball von Lanius beide Hände zur Abwehr nach oben riss und getroffen wurde. „Mehr Hand geht eigentlich nicht“, kommentierte Lanius diesen Moment. Der Pfiff des Referees blieb aus und die Fortuna stand am Ende mit leeren Händen da. 

Fortuna: Weis, Ernst, Lanius, Scholz, Langer, Eze, Stanilewicz, Batarilo, Budimbu, Demaj, Steinkötter (75. Breitfelder). 

Tor: 0:1 Scepanik (21.). Gelb-Rote Karte: Schwermann (Aachen, 28.).

 

 

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