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Die Zukunft immer im Blick: Thomas Bröker im Porträt

In unregelmäßigen Abständen stellen wir den Fans die Spieler aus dem Kader von Fortuna Köln vor. Heute im Porträt: Thomas Bröker.

Seit einem Jahr spielt Thomas Bröker jetzt für Fortuna Köln. Der 33-Jährige fühlt sich im Rheinland pudelwohl – und das, obwohl er ursprünglich aus dem Norden Deutschlands kommt.

Das Fußballspielen erlernte er einst im Emsland. „Ich kann mich gar nicht mehr an einen genauen Tag erinnern“, blickt er zurück. „Ich bin schon immer gerne einem Ball hinterhergelaufen und ging ständig auf den Bolzplatz. Irgendjemand hat da fast immer gespielt. Und auch wenn keiner da war, dann habe ich allein gespielt. Auf alle Fälle war immer ein Ball dabei.“

Mit sechs Jahren ging es für ihn dann zu den Mini-Kickern vom SV Hemsen. Bröker: „Da habe ich dann so richtig angefangen. Da war ich dann auch schon besser als der eine oder andere, habe ein paar Tore geschossen. Das hat Spaß gemacht und so ging es dann Stück für Stück voran.“

Nach einem Umzug ging es zu Union Meppen. „Anschließend ist der SV Meppen auf mich auf mich aufmerksam geworden. Da bin ich dann ab der C-Jugend gewesen und erst einmal auch geblieben“, so Bröker.

Im Jahr 2004 folgte der Wechsel zum 1. FC Köln. Hier spielte er zunächst bei den Amateuren und später in der 2. Liga für die erste Mannschaft. „Huub Stevens hat mich damals zum Profi gemacht. Ihm habe ich viel zu verdanken. Und auch darüber hinaus erinnere ich mich gerne an die Zeit beim F.C. – immerhin habe ich zwei Aufstiege mit dem Verein erlebt.“

Die nächste Station hieß Dynamo Dresden. Mit Ausnahme eines Abstechers zum SC Paderborn blieb die Landeshauptstadt Sachsens bis zum Jahr 2009 die sportliche Heimat des 1,86 Meter großen Spielers. Bröker: „Mir hat es in Dresden gut gefallen. Zusammen mit meiner Frau habe ich da drei schöne Jahre verbracht. Das war eine tolle Zeit. Und wir haben da auch heute noch viele Freunde und sind immer wieder gerne vor Ort. Ich habe gerne für Dynamo gespielt. Das ist ein wirklich außergewöhnlicher Verein.“

Es folgte eine Saison in Ahlen. Dann ging es ins Rheinland zurück, zunächst zu Fortuna Düsseldorf. „Das war 2010. Und seitdem haben meine Frau und ich es geschafft, in Bergisch Gladbach zu wohnen. Die Zeit mit dem Düsseldorfer Aufstieg in die Bundesliga war außergewöhnlich. Da bin ich dann immer gependelt“, so Bröker. „Danach spielte ich wieder für den 1. FC Köln, also vor der Haustür. Das war natürlich klasse.“ 2015 zog es ihn nach Duisburg – und wieder pendelte er, ehe er im Januar letzten Jahres bei Fortuna Köln unterschrieb. Bröker: „Somit brauchte ich seit neun Jahren nicht mehr umziehen. Ich habe es wirklich geschafft, mich mit der Familie so lange an einem Standort aufzuhalten. Im Fußball ist das nicht selbstverständlich.“

Bröker fühlt sich in Köln und Bergisch Gladbach heimisch. „Unsere drei Kinder haben hier ihren Freundeskreis, meine Frau und ich haben hier unsere Freunde. Die Familie meiner Frau ist von hier. Deshalb wird unser Lebensmittelpunkt auf jeden Fall im Rheinland bleiben“, sagt er. Auch bei Fortuna Köln gefällt es ihm gut. „Das ist ein toller, familiärer Klub. Die Leute, die hier arbeiten sind unheimlich herzlich. Ich komme jeden Tag mit Spaß zum Training. Somit nimmt auch Fortuna Köln eine besondere Stellung bei mir ein“, so der Mann mit der Rückennummer 18.

Obwohl er sehr routiniert ist: Eine 0:7- und im Anschluss 0:6-Niederlage, wie die Fortuna im November des Vorjahres, hatte auch er noch nie zuvor erlebt. Bröker: „Durch die Erfahrung bin ich natürlich ein wenig ruhiger in solchen Situationen. Ich hatte eigentlich gedacht, ich hätte schon alles mitgemacht. Doch dann kam das und somit doch noch etwas Neues. Damit hatte niemand gerechnet. Aber ich habe schon häufiger gegen den Abstieg gespielt. Die Erfahrung hilft einem somit, ruhiger durch solche Phasen zu gehen. Ich weiß genau: Wenn man hart arbeitet, akribisch an die Sache herangeht und dazu noch die Qualität in der Mannschaft stimmt, dann stellen sich die Ergebnisse von ganz allein ein. So ist es dann ja auch am Ende des Jahres eingetreten.“

Bröker sagt, was er denkt. „Ob das gut ankommt, da habe ich mir nie Gedanken gemacht. Ich glaube, es ist wichtig, dass man sich selbst gegenüber ehrlich bleibt und dann auch sagt, was man denkt“, so Bröker. Er glaubt: „Authentisch zu sein, ist eine Chance.“ Allerdings sei er kein großer Freund der Social Media Kanäle. „Dadurch ist der Fußball sehr gläsern geworden. Manche Spieler publizieren hier ihr ganzes Leben. Ob das gut ist?“

Gut soll bei Bröker auf jeden Fall die Zeit nach der aktiven Laufbahn werden. Deshalb studiert er parallel zum Fußballspielen seit fast vier Jahren BWL für Leistungssportler an der Universität Oldenburg. „Ich bin jetzt gerade dabei, meine Bachelorarbeit zu schreiben. So wie es aussieht, könnte ich im Sommer mit dem Studium fertig sein.“

Bis dahin fließt allerdings noch viel Wasser den Rhein hinunter. Und für Bröker steht jetzt erst einmal im Vordergrund, mit der Fortuna Punkte gegen den Abstieg zu holen. Dabei ist er vielseitig einsetzbar. „Angefangen habe ich einst als Stoßstürmer. Irgendwann hat mich dann ein Trainer auf die Außenposition gestellt. Da habe ich gedacht, das funktioniert ja auch ganz gut. Bis ich hergekommen bin, habe ich meistens Links- oder Rechtsaußen beziehungsweise hängende Spitze gespielt – oder weiterhin ganz vorne drin. Bis Tomasz Kaczmarek die Idee hatte, mich hinten links aufzustellen. Ich glaube, das habe ich auch ganz gut gemacht. Von daher hat es gepasst. Jetzt bin ich gespannt, an welcher Stelle mich der Trainer zukünftig einsetzen wird.“

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