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Deutliche Führung reicht nicht zum Punktgewinn in Gütersloh

(Auch Kapitän Stephan Glaser konnte die dritte Auswärtspleite nacheinander nicht verhindern, Foto: B. Lehmann)

Die 50 mitgereisten Fortuna-Fans, die sich auch nicht hatten nehmen lassen, das zweite Auswärtsspiel innerhalb von vier Tagen in Ostwestfalen zu verfolgen, fühlten sich nach dem Schlusspfiff an den denkwürdigen Auftritt bei der SSVg. Velbert erinnert. Wieder hatte die Fortuna deutlich mit 2:0 geführt, wieder war der Gegner absolut chancenlos, nur diesmal reichte diese Führung nicht  einmal zu einem Punktgewinn. Das dritte Auswärtsspiel hintereinander ging mit 2:3 verloren. Die Fortuna musste zwar auf neun Spieler verzichten, hatte das Spiel im Heidewaldstadion in der ersten Halbzeit jederzeit im Griff. Sogar bis zur 64. Spielminute war Fortuna das eindeutig dominierende Team. Stephan Glaser kurz vor der Pause und Kevin Kruth mit seinem nun schon 16. Saisontreffer hatten für die beruhigende Führung gesorgt. Torwart Christopher Möllering hatte bis dahin einen seiner ruhigsten Arbeitstage in der NRW-Liga verbracht, die 637 Zuschauer im Gütersloher Heidewaldstadion diskutierten nur noch über die Höhe des Fortuna-Erfolges – da gelang Yusuf Tumani, mit der ersten Torchance, der Anschlusstreffer. “Das war ein Tor aus dem Nichts – was danach passierte, kann ich auch nicht erklären”, fehlten Frank Schroden nach dem Schlusspfiff die Worte. Der abstiegsgefährdete Gastgeber kam zurück ins Spiel, begünstigt von unerklärlichen Unsicherheiten und individuellen Fehler im Fortuna-Spiel. Von Minute zu Minute gewannen die Gütersloher an Sicherheit und spielten sich in eine Art Rausch. Das Team der Fortuna zerfiel mehr und mehr. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff gelang Ricardo Borba der Ausgleichstreffer, nachdem im Spielaufbau erneut der Ball verloren gegangen war. Gütersloh drängte nun auf den Siegtreffer, die Fortuna hatte nichts mehr zuzusetzen. Sieben Minuten vor Schluss war es dann Daniel Burger, dem es vorbehalten war, die Sensation perfekt zu machen. Mit einem schönen und überraschenden 20 Meter-Schuss düpierte er nicht nur den bedauernswerten Christopher Möllering, sondern auch die Fortuna-Abwehr. In den letzten Minuten versuchte die Fortuna zwar, den Punktverlust noch abzuwenden, blieb dabei aber glücklos. Trainer Matthias Mink, der kurz vor Schluss auf die Tribüne verwiesen worden war, weil er die Coaching-Zone verlassen hatte, fasste seine Einschätzung des Spiels treffend zusammen: “Das war eine Frechheit meines Teams!”

FC Gütersloh: Kuschmann, Eckel, Eggert, Brinkmann, Glock, Tumani, Birkenhake (83. Sahin), Duda, Burger, Heinrich (31. Cömert), Borba

Fortuna Köln: Möllering, Malsch, Mimbala, Schroden, Gran, Hoffmann, Höffgen, Glaser, Blankenheim (85. Bably), Dahmani (70. Maaßen), Kruth (63. Stasiulewski)

Schiedsrichter: Nikolaus Athanassiadis

Tore: 0:1 Glaser (44.), 0:2 Kruth (53.), 1:2 Tumani (54.); 2:2 Borba (72.), 3:2 Burger (83.)

Zuschauer: 637

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