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Der Saisonrückblick 2008/2009 der "Marler Zeitung"

"Während der Aufstiegsfavorit aus Bonn seit Saisonbeginn an der Tabellenspitze rangierte, kam die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf nur langsam auf Touren. Nach lediglich vier Punkten aus den ersten fünf Spielen legte Düsseldorf eine eindrucksvolle Serie von 24 Partien ohne Niederlage hin und ließ sich nicht mehr aus der Spitzengruppe verdrängen. Siebeneinhalb Monate verließen die Fortuna-Kicker den Rasen nicht als Verlierer. Liga-Bestwert!


Der Kampf um den Klassenerhalt bot Spannung bis zum letzten Spieltag. Weil die Anzahl der Absteiger durch den Saisonabschluss in der Regionalliga beeinflusst wurde, konnten bis zu sechs Mannschaften den Gang in die Verbandsliga antreten. Da aber mit dem 1. FC Kleve nur eine Mannschaft aus der Regionalliga West in die NRW-Liga neu eingruppiert werden muss, mussten vier Mannschaften runter. Mit dem Delbrücker SC und dem SV Schermbeck standen wegen fehlender Lizenzen frühzeitig zwei Absteiger fest.


Letztlich waren die gezeigten Leistungen des FC Gütersloh 2000 und der Sportfreunde Oestrich-Iserlohn nicht stark genug, um ein weiteres Jahr in der fünften Spielklasse dabei zu sein. Bei der SSVg. Velbert wurde nach dem letzten Spieltag kräftig durchgeatmet. Der selbst ernannte Aufstiegsanwärter hatte bei all dem Lob und Vorschusslorbeeren die Tabellenspitze schon früh aus den Augen verloren und schaffte erst am letzten Spieltag durch das 2:1 gegen Absteiger SV Schermbeck den Klassenerhalt. Großen Anteil an der Rettung der Blau-Weißen hatte neben Trainer-Rückkehrer Marek Lesniak (unter seiner Regie holte Velbert in neun Spielen 21 von 41 Punkten) Daniel Nigbur. Die Leistung des Velberter Angreifers ist bei dem Saisonverlauf seines Vereins durchaus bemerkenswert. Er sicherte sich mit 23 Treffern die Torjägerkanone vor Kevin Kruth (Fortuna Köln) und Ercan Aydogmus (Bonner SC), die sich mit 21 Toren den zweiten Rang teilten. Aachens Jungprofi Manuel Junglas nahm nach 20 Treffern die Glückwünsche seiner Mannschaftskameraden entgegen und wurde damit Dritter. Dem 23-jährigen Sebastian Westerhoff, der 17-mal als Torschütze des ETB Schwarz-Weiß Essen bejubelt wurde, gelang ein ganz besonderes Kunststück. Am 26. Spieltag traf er beim 4:1-Auswärtserfolg in Delbrück gleich viermal für seine Farben. Für seine ersten drei Tore benötigte Westerhoff gerade einmal 13 Minuten und schaffte nebenbei auch noch einen Hattrick. Nur Kevin Kruth und Kevin Lanzendörfer waren noch schneller. Die beiden Angreifer feuerten ihre "Dreifach-Salve" gegen die SG Wattenscheid 09 (5:1) bzw. den FC Gütersloh 2000 (5:1) in nur zwölf Minuten ab.


Beim höchsten Saisonsieg konnte sich kein Spieler dreifach auszeichnen. Mit 8:1 setzte sich Germania Dattenfeld gegen den Delbrücker SC durch. Neun Tore fielen auch in den Begegnungen zwischen Rot-Weiss Essen II und dem MSV Duisburg II sowie zwischen der SG Wattenscheid 09 und Arminia Bielefeld II. Die Partien endeten jeweils 5:4.


Den größten Zuschauer-Zuspruch verzeichnete eine Mannschaft aus dem Tabellenmittelfeld. Die 18 Heimspiele der Sportfreunde Siegen sahen sich 26.910 Zuschauer an. Im Schnitt passierten damit zu jeder Partie im Leimbachstadion 1.495 Fans die Stadiontore. Einen vierstelligen Zuschauerschnitt schaffte nur noch Meister Bonn. Den Sportpark Nord besuchten 19.300 Zuschauer (Schnitt: 1.072).


Wenig Resonanz für ihre ansehnlichen sportlichen Leistungen bekamen die Reserve-Mannschaften vom MSV Duisburg und Alemannia Aachen. Die wenigsten Zuschauer kamen zu den "Zebras". Nur 187 Fans sahen sich im Schnitt die Heimspiele der Duisburger Reserve an. Aachen II (264) und Schermbeck (271) lagen knapp vor den Blau-Weißen.


Als unerwünscht treffsicher zeichnete sich Andreas Kohlhaas, Verteidiger der SSVg. Velbert, aus. Der 22-Jährige, der in 21 Saisonspielen ohne eigenen Treffer blieb, überwand gleich zweimal seinen eigenen Schlussmann und war damit "bester" Eigentor-Schütze. Insgesamt waren 16 Spieler orientierungslos und trafen ins eigene Netz.


Gleich in der ersten Saison der NRW-Liga ging es in den Partien kräftig zur Sache. Die Schiedsrichter mussten 55 Mal die Rote Karte zeigen.Dabei zeigten sich mehrere Akteure als wenig belehrbar. Mit Adama Niang (Bonn), Erdem Cömert (Gütersloh), Michael Kaminski (Hamm), Sebastian Senger (Hüls), Nils Schulte (Oestrich-Iserlohn), Pascal Kurz (Siegen) sowie Daniel Grebe und Marco Quotschalla (beide Dattenfeld) sahen neun Spieler gleich zweimal den Roten Karton. Der 20-Jährige Offensivspieler Quotschalla, der es wegen seiner Sperren nur zu neun Spielen mit immerhin sieben Toren brachte, musste sogar noch einmal wegen einer Gelb-Roten Karte das Spielfeld vorzeitig verlassen.


Wattenscheids Farat Toku, der Hülser Engin Yavuzaslan und Stephan Eggert vom FC Gütersloh 2000 sahen jeweils drei der 62 Ampelkarten. Tim Gebauer, Mittelfeldspieler von Westfalia Herne, war der "Dauerbrenner" in der NRW-Liga. Der 24-Jährige war in allen 36 Begegnungen von der ersten bis zur letzten Spielminute (3.240 Minuten) für seine Mannschaft am Ball. Nur Farat Toku (SG Wattenscheid 09) und Carsten Rump (Arminia Bielefeld II) erhielten auch noch das Vertrauen ihres Trainers in allen Saisonspielen, schafften aber nicht die volle Einsatzzeit.


Beste Heim-Mannschaft war Fortuna Düsseldorf II. Bei 18 Auftritten konnte die Vucic-Elf nur viermal (zwei Remis, zwei Niederlagen) nicht die optimale Punktzahl einfahren, kam auf 44 Zähler. Nur eine Niederlage aber vier Remis bescherten den Bonner SC (43 Punkte) Platz zwei in der Heim-Tabelle. Nur 17 Punkte in 18 Begegnungen schaffte der Delbrücker SC im heimischen AM-Stadion. Damit war Delbrück bei den Auswärts-Mannschaften am beliebtesten.


Die Auswärts-Statistik führte Alemannia Aachen II an. Mit elf Siegen,vier Unentschieden und drei Niederlagen sowie 37 Punkten waren die Kaiserstädter die fleißigsten Punktesammler auf fremden Plätzen." (Marler Zeitung, 27.6.2009)

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