Das Ziel heißt Klassenerhalt - Der SV Werder Bremen II im Gegnercheck
Aktuelle Lage
Die Zweitbesetzung des SV Werder Bremen steckt tief im Abstiegskampf. Das rettende Ufer ist bereits zehn Punkte und elf Tore entfernt. Vor zwei Wochen haben die Bremer nun Sven Hübscher als neuen Trainer vorgestellt. Der bisherige Übungsleiter der U17 von Werder soll den Klassenerhalt doch noch ermöglichen. In den letzten Spielen zeigte sich der SVW schon gefährlicher in der Offensive und konnte drei Tore in den letzten zwei Spielen erzielen. Trotzdem sprang nur ein einziger Punkt für die Norddeutschen heraus. Sven Hübscher ist bereits der dritte Trainer, der in dieser Spielzeit die Bremer U23 trainiert. Gestartet sind sie mit Florian Kohfeldt. Er durfte allerdings für den entlassenen Alexander Nouri bei den Bundesliga-Profis einspringen. Sein Nachfolger in der U23 wurde Oliver Zapel. In acht Spielen unter seiner Leitung konnte kein einziger Sieg gefeiert werden. Nun ruhen alle Hoffnungen auf Sven Hübscher. Es ist seine erste Station als Trainer im deutschen Profifußball. Zuvor konnte er aber bereits als Co-Trainer Erfahrungen sammeln. Unter anderem assistierte er in seiner Zeit auf Schalke Jens Keller, André Breitenreiter und Roberto Di Matteo. Seine Ausbildung zum Fußballlehrer absolvierte er zudem zusammen mit Stefan Effenberg und Hannes Wolf.
Aber nicht nur an der Seitenlinie sieht man bei der U23 seit dem Winter neue Gesichter: Mit Marc-André Kruska (SC Paderborn) und Fridolin Wagner (FSV Zwickau) kamen zwei neue Spieler, die die 3. Liga bereits kennen. Speziell Kruska soll mit seiner Erfahrung die Bremer Talente führen und traf in seinem dritten Spiel am vergangenen Wochenende gegen den 1. FC Magdeburg zum zwischenzeitlichen Ausgleich.
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Problemzone Defensive
Nach dem Chemnitzer FC besitzen die Werderaner die schlechteste Defensive der Liga. 43 Gegentore mussten sie in dieser Spielzeit schon hinnehmen. In letzter Zeit zeigen sie sich in der 2. Halbzeit und vor allem in den Schlussminuten sehr anfällig. Zwar konnten die Bremer in den letzten drei Spielen immer treffen, aber der fahrlässige Umgang vor dem eigenen Tor, sorgt immer wieder für Rückschläge. Gegen Preußen Münster verloren sie nach einer 2:0 Führung noch mit 2:4. Wehen Wiesbaden schaffte es in der Nachspielzeit einen 0:2-Rückstand gegen den SVW aufzuholen und nun dasselbe Spiel mit dem Aufstiegsfavoriten aus Magdeburg. Bis zur 88. Minute lief alles auf ein Unentschieden hinaus. Davor hatte Bremen sogar gute Chancen, das Spiel selbst noch für sich zu entscheiden. Schließlich konnte Magdeburg einen 3:1-Sieg einfahren. Wieder einmal gaben die Bremer das Spiel in den Schlussminuten her, obwohl sie mit einem Topteam lange auf Augenhöhe waren.
Die jungen Talente haben mit den Nackenschlägen durchaus zu kämpfen: Am drastischen dürfte wohl das eigene Verhalten nach einem Gegentor sein: Es gab noch nie einen Sieg, wenn die Bremer sich ein Tor fingen! Nach einem Rückstand konnten sie zudem nur noch zwei Punkte erkämpfen. Besonders anfällig zeigen sich die Norddeutschen übrigens in der zweiten Spielhälfte: In dieser Zeit fingen sie sich ganze 26 Gegentore, drei davon in der Nachspielzeit. Nur Chemnitz ist zwischen der 45. und der 90. Minute noch anfälliger.
Monsterserie
Werder fand spektakulär gut in die Saison hinein: Aus den ersten vier Spielen konnten sie zehn Punkte sammeln. Man punktete gegen die vermeintlichen Aufstiegsfavoriten Würzubrger Kickers, Karlsruher SC und Preußen Münster. Der Geheimtipp SpVgg Unterhaching wurde am 1. Spieltag mit 3:0 von Platz 11 geschossen. Am vierten Spieltag gewann man bei Preußen Münster mit 2:1 und beendete damit die ersten vier Spieltage alle samt auf einem Aufstiegsplatz. Es sollte das letzte Highlight für lange Zeit werden: Mit dem anschließenden 1:4 beim 1. FC Magdeburg und der ersten Heimniederlage der Saison gegen die Fortuna begann ein unglaublicher Negativlauf. Mittlerweile wartet die Bremer Zweitbesetzung seit 21 Spielen auf einen Sieg. Seit der Gründung der Liga vor zehn Jahren legte keine Mannschaft einen derartigen Negativlauf hin. Eine Serie, um die die Bremer wirklich niemand beneidet. Zudem mussten sie in diesen 21 Spielen 13 Niederlagen hinnehmen. Damit wurden sie von einem Aufstiegsplatz bis in den Tabellenkeller durchgereicht. Mittlerweile sind sie punktgleich mit Schlusslicht Erfurt. Nur das "bessere" Torverhältnis trennt die beiden Mannschaften noch.
Es ist eine Serie, die Werder Bremen II so schnell wie möglich beenden möchte. Die Mannschaft steht zudem mit dem Rücken zur Wand und wird deswegen in den verbleibenden Spielen alles geben, damit ihr Ziel noch erreicht werden kann. "Sie tragen einen Rucksack, den sie loswerden wollen." Mit diesen Worten beschrieb Magdeburgs Trainer Jens Härtel zuletzt den SV Werder Bremen II. Damit dürfte er die Marschroute der Bremer für die restliche Saison erfasst haben. Denn wenn die Serie der Norddeutschen endlich reist, ist der Weg zum Klassenerhalt wieder offen.
Torgarantie Hübscher
In den ersten beiden Spielen unter dem neuen Trainer konnte Werder Bremen II schon Tore erzielen. Drei Stück gelangen schon unter seiner Regie. Auch in der Bremer U17 gelang es seinen Schützlingen stets zu treffen. Nur in einem einzigen Spiel - gegen die U17 des VfL Wolfsburgs - konnte seine damalige Mannschaft nicht treffen. In 16 Spielen gelang es der U17 jedoch ganze 44 Tore zu erzielen. Generell war seine Bilanz bei den Junioren stark! Zehn Spiele konnte er in seiner Zeit bei ihnen gewinnen! Damit stehen sie in der Junioren Bundesliga Staffel Nord auf dem fünften Tabellenplatz.
Diese Verbesserung im Sturm wird auch bei der U23 von Werder dringend notwendig sein. Die Bremer stellen den zweitschwächsten Angriff der Liga. Bislang haben zehn Spieler die Tore für Werder erzielt. Nur der Aufsteiger SV Meppen aus dem Emsland und Rot-Weiß Erfurt haben weniger verschiedene Torschützen. Zudem sind sie nach Kopfbällen extrem ungefährlich. Gerade einmal fünf Tore konnten sie mit diesem Körperteil erzielen. Keine andere Mannschaft hat weniger Kopfballtore erzielt.
Spieler im Fokus: Ousman Manneh
15 Spiele absolvierte Ousman Manneh in dieser Saison erst und dennoch ist er der Spieler, der die meisten Tore der Werderaner erzielt hat. Momentan kommt er auf fünf Saisontore und zusätzlich auf zwei Vorlagen. Auch im Hinspiel gegen die Fortuna traf er zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Gegen Wehen Wiesbaden konnte er am 24. Spieltag sogar einen Doppelpack erzielen. Am Ende der Partie konnte er sich jedoch nicht über seine zwei Tore freuen, da der SVW nur einen Punkt aus dem Spiel holen konnte. Aber auch in höheren Ebenen ist man bereits auf seine Leistungen aufmerksam geworden. Bislang kam er schon auf sechs Einsätze in der 1. Mannschaft. In der Saison 2016/17 konnte er sich im ausverkauften Weserstadion feiern lassen. Im Spiel gegen Bayer Leverkusen wurde er mit einem Tor und einer Vorlage beim 2:1-Sieg zum Matchwinner. Bei den Profis traf er zudem auf Alexander Nouri, der ihn schon bei der U23 trainiert hatte.
Manneh hat seine komplette Karriere bis jetzt bei Werder verbracht. Er hat die Jugend der Norddeutschen durchlaufen und konnte in der Aufstiegssaison das erste Mal für die Bremer U23 auflaufen. Mittlerweile bestritt er mit seinen 20 Jahren schon 63 Spiele in der 3. Liga, in denen er bereits 12 Tore und elf Vorlagen feiern konnte. Es wäre nicht überraschend, wenn er auch in Zukunft noch einmal in der 1. Mannschaft von Werder Bremen zu sehen sein wird. Zunächst soll er bei der U23 aber Tore machen, um Punkte für das Ziel Klassenerhalt zu sammeln.
Seit dem Aufstieg ungeschlagen
Spiele zwischen dem SV Werder Bremen II und der Fortuna sind Duelle der jüngeren Vergangenheit. In eben dieser jüngeren Vergangenheit konnten sich die Kölner in den meisten Fällen durchsetzen. Seit dem Bremer Aufstieg im Jahr 2016 trafen beide Mannschaften fünf Mal aufeinander. Vier Mal gingen danach drei Punkte auf das Konto der Südstädter. Nur in einem Spiel wurden die Punkte nach einem 1:1-Unentschieden zwischen den Vereinen geteilt. Im Südstadion konnte die Fortuna in dieser Zeit jedes Spiel gegen den SVW gewinnen.
Fanhinweise
Anpfiff am kommenden Freitag ist um 19 Uhr. Das Südstadion öffnet um 18:00 Uhr. Wer sich vorab Tickets für das Spiel sichern will, kann die bekannten Vorverkaufsstellennutzen. Die Vorverkaufsstellen der Fortuna findet ihr hier. Online können Karten hier gekauft werden.
Der Parkplatz am Südstadion ist gesperrt. Es wird daher empfohlen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Wer mit der KVB anreist, sollte an der Haltestelle Pohligstraße aussteigen. Wer mit einem Auto kommt, kann auf dem naheliegenden Großmarkt parken, der ausgeschildert ist. Eine Anfahrtsskizze gibt es hier.
Rücksäcke und Taschen dürfen nicht mit ins Stadion und sollten vorsorglich zu Hause gelassen werden.
Wer es am Samstag nicht ins Südstadion schafft, der kann das Bwin Topspiel live bei Telekom Sport, oder unserem Liveticker verfolgen, der ab 18:15 Uhr für euch zur Verfügung steht. Auch das Fanradio wird das Spiel übertragen.