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Das Tabellenschlusslicht zu Gast

Foto: Florian Sander

Der SV 1919 Straelen e. V. konnte in seinem mehr als 100-jährigen Bestehen schon auf ganz verschiedene Weisen auf sich aufmerksam machen. Dabei waren die Schlagzeilen nicht immer nur positiv und auch aktuell sieht es alles andere als erfolgreich für die Stroelsener.

Aber der Reihe nach. 1919 gegründet, verbrachte der Verein Jahrzehnte auf Kreisebene, ohne echte Ambitionen höhere Ligen anzugreifen. Als 1978 Hermann Tecklenburg als Präsident und Sponsor einstieg, nahm das Projekt, den SV Straelen ein paar Spielklassen nach oben zu führen, langsam Fahrt auf. Mit Jos Luhukay spielte Mitte der 90er Jahre ein späterer Bundesligatrainer für den SV Straelen und führte den Sportverein in die Verbandsliga.

Als man 1996 in die Oberliga aufstieg und zwei Jahre später zum ersten Mal am DFB-Pokal (4:7-Niederlage in der 1. Pokalrunde gegen Fortuna Düsseldorf) teilnahm, tauchten die Gelb-Grünen erstmals auf der deutschen Fußballbühne auf. Es folgten turbulente Jahre in den 2000ern mit mehreren Ab- und Aufstiegen. So pendelte der SV Straelen mehrere Saisons zwischen der Ober- und Landesliga bis 2018 der erste Aufstieg in die Regionalliga West gelang. Der direkte Wiederabstieg folgte aber prompt. Während dieser Spielzeit wurde Inka Grings als erste Frau in der männlichen Regionalliga als Trainerin verpflichtet. Sie führte den SV Straelen im darauffolgenden Jahr direkt wieder zurück in die vierte Liga, verließ den Verein dann jedoch überraschend.

Nach dem Sieg des Niederrheinpokals (1:0 gegen Wuppertaler SV) stand die Qualifikation für die zweite Teilnahme am DFB-Pokal 2022/2023 fest. Und diese sollte eine denkwürdige werden. Der Gegner in der ersten Runde hieß FC St. Pauli und die Partie wurde im Stadion des MSV Duisburgs ausgetragen. Das heimische Stadion an der Römerstraße mit Platz für 3.500 Zuschauer konnte die Auflagen des DFB nicht erfüllen. Knapp 6.000 Zuschauer sahen ein turbulentes Pokalspiel, das der Zweitligist aus Hamburg letztendlich kurz vor Schluss mit 4:3 gewinnen konnte. Mit diesem couragierten Auftritt machte sich der Regionalligist SV Straelen endgültig einen Namen. Der damalige Coach Sunday Oliseh schaffte es allerdings nicht, in der Liga an die Leistung aus dem Pokal anzuknüpfen und wurde nach fünf Niederlagen zu Beginn der Saison und nach nur 52 Tagen im Amt freigestellt.

Der SV Straelen steht als Absteiger aus der Regionalliga West bereits fest. Präsident Tecklenburg kündigte zuletzt an, einen Wiederaufstieg nicht mehr anpeilen zu wollen. Die Regionalliga West sei schlicht finanziell ein zu großes Brett.

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